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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Percy Harmon!
    Eine Sekunde lang war Adam zu verblüfft, um zu reagieren. Dann begannen sich die Türen des Fahrstuhls wieder zu schließen, und Adam wußte, er würde sich beeilen müssen. Indem er Alan in die Tür klemmte, um sie offenzuhalten, zog er Harmon hinaus und schleppte ihn hinter eine Reihe dichter Farne. Einen Augenblick lang hatte er die Hoffnung, ihn mitnehmen zu können, erkannte dann aber, es würde schwer genug, auch nur mit Alan fertig zu werden. Er brachte den Arzt zur Hintertür hinaus auf den Pfad, der zum Strand führte. Sein vager Plan sah vor, zu der Wohnanlage zu schleichen und zu versuchen, dort einen Wagen aufzutreiben.
    Der Mond war jetzt teilweise von Wolken verdeckt, und der Strand war nicht die helle Landschaft, die sie zuvor gewesen war. Die Palmen und Pinien sorgten für einen tiefen, verbergenden Schatten.
    Auf halbem Weg zum Club trafen Adam und Alan auf den Katamaran, unter dem sich Adam versteckt hatte. Adam hielt inne. Eine Idee begann sich in seinem Hinterkopf zu regen. Er blickte auf den Ozean hinaus und überlegte. Er war in keinem Falle ein guter Segler, aber er hatte von kleinen Booten ein wenig Ahnung. Und er war erfreut festzustellen, daß die letzte Person, die das Hobie-Cat benutzt hatte, es an den Strand gezogen hatte, ohne die Segel abzunehmen.
    Der Ruf eines Mannes aus der Gegend des Hauptgebäudes ließ ihn zur Entscheidung kommen. Die Zeit wurde knapp. Zuerst zog Adam das Boot ins Wasser, dann führte er Alan hin und half ihm, hineinzuklettern, und zwang ihn, sich auf die Leinwand zu legen. Mit der Bugleine band Adam Alan lose an den Mast. Indem er durch das Wasser watete, schob Adam das Hobie-Cat vom Sand in die Brandung. Die Wellen waren nur einen halben bis einen ganzen Meter hoch, und doch machten sie es schwierig, das Boot zu kontrollieren. Als er bis zur Hüfte im Wasser stand, zog er sich ins Boot.
    Die ursprüngliche Idee war, das Boot um die Landzunge außer Sicht zu rudern, aber er erkannte, daß das unmöglich werden würde. Er würde das Segel setzen müssen. So schnell er konnte, setzte er das Hauptsegel. Er zuckte vor Schmerz wegen seiner wunden Handflächen, machte aber dennoch weiter. Schließlich blähte sich das Segel, und der Ausleger hob sich mit lautem Geklapper. Zu seiner Erleichterung stabilisierte sich das Boot im Augenblick, als es unter Segel war. Er drehte sich um und ließ das Ruder in Position einschnappen, dann drückte er die Ruderpinne nach rechts.
    Eine quälende Minute lang schien das Boot wieder an den Strand zurückzutreiben. Dann fiel es vom Strich ab, schoß vorwärts und durchbrach die einlaufenden Wellen, als es sich vom Strand entfernte. Adam konnte wenig anderes tun, als Alan mit der einen Hand festzuhalten und die Ruderpinne mit der anderen zu bedienen.
    Das Boot fuhr direkt vor dem Club vorbei, aber Adam hatte Angst, den Kurs zu ändern. Er seufzte vor Erleichterung laut auf, als sie jenseits der Brecher waren. Bald danach hatten sie die Landzunge umsegelt und waren außer Sicht.
    Adam entspannte sich ein bißchen und blickte zu dem parabolischen Bogen des Segels hinauf, der sich gegen den sternenbestreuten tropischen Himmel stark abhob. Als er in westliche Richtung blickte, sah er, wie der Mond zeitweise von kleinen, dahinjagenden Wolken verhüllt war. Unter ihm tauchte die dunkle Silhouette der felsigen Berge Puerto Ricos auf. Die Schönheit war überwältigend. Dann traf das Boot auf die langen atlantischen Dünungen, und Adam mußte seine ganze Aufmerksamkeit dem Ruder widmen. Nachdem er das Hauptsegel sicher mit Klampen befestigt hatte, setzte er den Klüver, und das Hobie-Cat schoß mit noch größerer Geschwindigkeit durch das Wasser. Optimismus regte sich in ihm, sie könnten innerhalb von ein paar Stunden weit genug die Küste hinauf sein, um Hilfe zu finden.
     
    *
     
    Dr. Nachman drehte sich voller Wut von dem Computer weg. Harry Burkett war eingetreten, um den Forschungsdirektor über den Verlauf der Suchaktion auf dem laufenden zu halten, aber Nachman war nicht mit falschen Zusicherungen zufriedenzustellen.
    »Wollen Sie mir sagen, das sei alles, was Sie mit vierzig Mann und einer Sicherheitsausrüstung im Werte von einer Million Dollar in Erfahrung gebracht haben, daß einer der Pfleger bewußtlos gefunden worden ist und daß einer unserer Gäste, Mr. Schonberg, nicht auf seinem Zimmer ist?«
    »Das stimmt«, sagte Mr. Burkett.
    »Und dem Pfleger«, fuhr Dr. Nachman fort, »wurde anzunehmenderweise seine

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