Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
Bildschirm das Zeichen »Elektroden aktiviert« auf, gefolgt nach einer weiteren Minute von dem Kommando »bitte fortfahren«.
    »So weit, so gut«, sagte Hofstra. »Und jetzt wollen wir mal sehen, ob seine Batterie Kraft hat.« Er gab das Kommando für Isemans Elektroden ein zu transmittieren. Das Ergebnis war ein sehr schwaches Signal, das für den Computer nicht verstehbar war.
    Hofstra drehte sich in seinem Stuhl um. »Nun, die Elektroden sind aktiviert, aber das Signal ist so schwach, daß ich bezweifle, daß wir den Ausgangspunkt aufspüren können.«
     
    *
     
    Adam hatte keine Ahnung, woher er den Mut fand, in das Hauptgebäude zurückzukehren, besonders als er sah, daß die meisten Lampen eingeschaltet und Gruppen von Männern in blauen Blazern, die Spritzen in Händen hielten, überall im Erdgeschoß herumschwärmten. Nur der Gedanke an Jennifer und ihre bevorstehende Abtreibung hatte ihn dazu gezwungen, die vergleichsweise Sicherheit des freien Geländes aufs Spiel zu setzen. Jetzt ging er einfach durch die Haupteingangshalle, als ob nichts passiert sei. Als er auf der sechsten Etage den Aufzug verließ, sah er, daß der Korridor ruhig war, und vermutete, sie hätten noch nicht begonnen, die Gästezimmer zu durchsuchen.
    Als er in sein Zimmer kam, schaltete er das Licht an und war erleichtert, Alan, immer noch friedlich schlafend, vorzufinden.
    »Ich weiß nicht, ob Sie mich verstehen können«, sagte Adam nervös, »aber wir müssen verdammt noch mal machen, daß wir hier rauskommen.«
    Er zog Alan in eine sitzende Position und überprüfte die Bandagen, die seinen Kopf umgaben. Nachdem er sie endlich vorsichtig abgewickelt hatte, freute er sich, feststellen zu können, daß die automatisierte Chirurgie nur einen kleinen Bereich auf beiden Seiten des Kopfes rasiert hatte. Adam nahm seinen Kamm und bedeckte die kahlen Stellen mit Alans Haar.
    Mit pochendem Herz half er Alan auf die Beine und öffnete leise die Tür. Drei Pfleger gingen gerade in eine Suite am Ende des Korridors. Adam wußte, wenn er zögerte, würde er keine zweite Chance bekommen. In dem Augenblick, als sie in der Suite verschwanden, ergriff er Alans Hand und eilte mit ihm zum Aufzug zur Badestation. Als sich die Türen schlossen, konnte Adam Stimmen hören, aber niemand schien Alarm zu geben.
    Er drückte den Knopf für das Erdgeschoß. Aber zu seinem Entsetzen stoppte der Fahrstuhl, nachdem er nur kurze Zeit abwärts gefahren war, auf der dritten Etage!
    Adam warf Alan einen Blick zu. Ohne Bandagen sah er besser aus, aber sein Gesicht hatte immer noch die verräterische, von Drogen stammende Leere.
    Die Türen öffneten sich, und ein pockennarbiger Pfleger trat in den Aufzug. Nachdem er Adam und Alan mechanisch angesehen hatte, drehte er sich um und blickte auf die sich schließenden Türen. Er war so nahe, daß Adam jedes einzelne Haar auf seinem Kopf erkennen konnte. Adam hielt den Atem an, während der Aufzug seine Fahrt fortsetzte.
    Sie fuhren gerade an der zweiten Etage vorbei, als dem Pfleger bewußt zu werden schien, daß noch jemand anwesend war. Er drehte sich langsam um. In seiner linken Hand hielt er eine Spritze ohne die schützende Plastikkappe.
    Adam reagierte wie in einem Reflex und mit einer Schnelligkeit, die ihn überraschte. Er griff nach der Spritze und rang sie mit einem schnellen Drehen aus der Hand des Pflegers, den er dann gegen Alan stieß. Als die Männer aufeinanderprallten, stieß Adam dem Mann die Nadel gleich neben der Wirbelsäule in den Rücken und drückte den Kolben mit der Handfläche hinein.
    Alle drei fielen gegen die Wand des Fahrstuhls und brachen in einem Haufen mit Alan zuunterst zusammen. Der Pfleger machte einen Katzenbuckel, rollte auf die Seite und öffnete den Mund, um zu schreien. Adam hielt ihm die Hand auf den Mund, um den Schrei zu dämpfen. Der Aufzug hielt an, und die Türen öffneten sich.
    Der Pfleger ergriff Adams Arm in einem festen Griff und begann, seine Hand vom Mund zu ziehen. Adam versuchte, den Mund des Mannes bedeckt zu halten. Dann sah er, wie sich die Augen des Mannes überkreuzten. Plötzlich löste sich sein Griff, und sein Körper wurde schlaff.
    Adam zog seine Hand zurück und fuhr dann entsetzt zurück. Er drückte sich gegen die Wand des Aufzugs und starrte den Mann an, dessen Augen jetzt in den Kopf zurückgerollt waren. Obgleich man ihn augenscheinlich plastischen Eingriffen unterzogen hatte, um seine Gesichtszüge zu verunstalten, erkannte ihn Adam doch. Es war

Weitere Kostenlose Bücher