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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Ahnung, was sie da sah, und langweilte sich bald genauso wie auf ihrer Abteilung. Sie sagte auf Wiedersehen, aber niemand antwortete. Sie zuckte mit den Schultern, verließ die Galerie, stieg eine Etage tiefer und ging ihren Weg zum Schwesternzimmer zurück. Die Pfleger saßen immer noch da, wie sie sie verlassen hatte. Die Zeit für ihre Runde war noch nicht gekommen, aber da sie schon einmal stand, nahm sie ihre Taschenlampe und ging in die Krankenabteilung.
    Der Job war nicht herausfordernd, um das wenigste zu sagen. Ungefähr die Hälfte der Patienten hing am Tropf, und sie mußte sie zumindest zweimal während ihrer Schicht kontrollieren. Ansonsten hatte sie nichts anderes zu tun, als jedem Patienten mit ihrer Taschenlampe ins Gesicht zu leuchten, um sicherzustellen, daß er noch lebte.
    Selma hielt an, ihre Taschenlampe spielte auf einem leeren Kopfkissen. Sie beugte sich vor und sah auf dem Boden nach. Einmal war ein Patient aus dem Bett gefallen, aber das schien hier nicht der Fall zu sein. Sie ging zu der Akte hinüber und las den Namen: Iseman.
    Da sie immer noch glaubte, der Patient müsse in der Nähe sein, ging sie zum Schwesternzimmer zurück und schaltete die Deckenbeleuchtung der Abteilung an. Ein hartes fluoreszierendes Licht überflutete den Raum. Nachdem sie die Pfleger gerufen hatte, kontrollierte Selma den Raum schnell selbst. Es gab keinen Zweifel mehr: Iseman war verschwunden.
    Selma begann, sich Sorgen zu machen. Etwas Derartiges war noch nie geschehen. Sie trug den Pflegern auf weiterzusuchen und eilte wieder zum Operationssaal hinauf.
    »Ein Patient ist weg«, sagte sie, als sie Nachman und Mitchell sah, die gerade gehen wollten.
    »Das ist unmöglich«, sagte Dr. Mitchell.
    »Es ist vielleicht unmöglich«, sagte Selma, »aber Mr. Isemans Bett ist leer, und er kann nirgendwo gefunden werden. Ich glaube, Sie kommen besser selbst hinunter und sehen sich das an.«
    »Das ist der Patient, der gestern operiert wurde«, sagte Dr. Nachman. »War er nicht ständig an einem Conformin-Tropf?«
    Ohne auf Mitchells Antwort zu warten, eilte er hinunter. Als er die Krankenabteilung betrat, wies Selma triumphierend auf das leere Bett.
    Dr. Mitchell hob den Infusionsschlauch hoch und blickte auf die Braunüle. Es tropfte immer noch langsam. »Nun, er kann nicht weit weg sein.«
    Nachdem sie alle möglichen Versteckmöglichkeiten auf dieser Etage ausgeschöpft hatten, suchten Dr. Nachman und Dr. Mitchell auf der Fötologie-Etage, dann auf dem Dach und schließlich im Garten.
    »Ich glaube, wir sollten besser alle Pfleger herausrufen«, sagte Dr. Nachman. »Wir müssen Iseman augenblicklich finden.«
    »Das ist unglaublich«, sagte Dr. Mitchell voller Unglauben. »Ich bin überrascht, daß der Mann auch nur gehen konnte.«
    »Falls wir ihn nicht sofort finden können«, fragte Dr. Nachman, »was würde geschehen, wenn wir seine implantierten Elektroden aktivieren?«
    Dr. Mitchell zog die Schultern hoch. »Der Patient ist noch nicht der Konditionierung unterzogen worden. Wenn wir ihn aktivieren, könnten die Signale entweder Schmerz oder Vergnügen verursachen, allerdings ohne eine bestimmte Kontrolle über das Verhalten. Das könnte gefährlich sein.«
    »Gefährlich für wen?« fragte Dr. Nachman. »Für den Patienten oder die Leute um ihn herum?«
    »Das kann ich nicht beantworten«, gab Dr. Mitchell zu.
    »Nun, das bezieht sich ja auch nur auf den schlimmstmöglichen Fall«, sagte Dr. Nachman. »Ich hoffe, daß er in kurzer Zeit gefunden wird. Vielleicht stimmte die Dosierung in seinem Tropf nicht. Jedenfalls wollen wir alle Pfleger alarmieren. Sagen Sie ihnen, sie sollten volle Spritzen mit Conformin bei sich tragen, damit es keine Schwierigkeiten gibt, wenn er gefunden wird.«
     
    *
     
    Adam verzweifelte langsam. Es standen viele Autos auf dem Parkplatz gegenüber dem Hauptgebäude, aber in keinem steckten die Schlüssel. Adam hatte angenommen, daß die Leute angesichts der strikten Sicherheitsmaßnahmen sorglos sein würden. Aber unglücklicherweise war das nicht der Fall. Und wieder verfluchte er sich selbst wegen seiner flüchtigen Planung.
    Sich nicht ganz sicher, was er finden würde, ging er den abgeschiedenen Pfad zum Strand und zum Club hinunter. Eine Handvoll Autos standen auf dem Parkplatz hinter dem Clubhaus, und Adam ging von einem zum anderen - ohne Glück. Dann bemerkte er einen Ford-Lastwagen angemessener Größe, der am Lieferanteneingang stand.
    Die Tür stand auf, und Adam schwang

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