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Philadelphia Blues

Philadelphia Blues

Titel: Philadelphia Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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und die bringst du Sally. Wollen wir wetten, dass sie ihren Ärger auf dich sofort vergisst?“
    Kilian sah ihn unentschlossen an. „Meinst du?“
    „Ja, meine ich.“
    „Okay.“ Kilian sprang von der Couch auf und rannte zur Tür, um da nochmal innezuhalten und ihn anzusehen. „Danke.“
    Weg war er und Colin sah immer noch verblüfft auf die Stelle, wo Kilian gestanden hatte, als im oberen Stockwerk die Tür zu dessen Zimmer zuschlug. „Danke Sally“, flüsterte er und fing im nächsten Moment an zu grinsen. Vielleicht sollte er Kilian doch noch nicht erwürgen. Colin zog sein Handy aus der Hosentasche und suchte die Nummer der Felcons raus. Sally ging schon nach dem ersten Klingeln ran. „Was immer du zu ihm gesagt hast, ich liebe dich dafür.“
    Nach einem Moment verblüfften Schweigens lachte Sally. „Du bist mir ja einer, aber ich liebe dich auch. Wie geht’s dem Engel?“
    „Engel? Reden wir vom gleichen Jungen?“ Sally lachte erneut und Colin machte es sich lächelnd auf dem Sessel gemütlich. Er hatte Devins Mum wirklich gern.
    „Er ist ein Engel, Colin, das wirst du schon bald merken.“ Sally stockte kurz. „Aber er ist auch ein unglücklicher Junge, der dich im Moment noch nicht wirklich einschätzen kann.“
    Oh ja, wem sagte sie das. Colin nickte. „Deswegen muss er aber nicht ständig mit mir streiten.“
    „Das wurmt dich, nicht?“, fragte Sally wissend und Colin seufzte nur. „Ich verstehe dich. Und ich habe Kilian auch gesagt, dass er dir gegenüber im Moment sehr unfair ist. So einen Vorwurf hört ein Teenager natürlich gar nicht gern.“
    „War es schlimm, was er dir gesagt hat?“, wollte Colin beunruhigt wissen.
    „Nein nein, Colin“, wiegelte Sally sofort ab. „Mach' dir deswegen keinen Kopf. Dominic, Devin und du habt uns früher nichts Anderes an den Kopf geworfen, wenn ihr euren Dickkopf durchsetzen wolltet. Nur dass du damals keine fünfzehn mehr warst. Aber so wie du, wird auch Kilian früher oder später begreifen, dass wir alle ihn lieben und auf ihn aufpassen, besonders du. Tief in sich weiß er längst, was du für ihn empfindest, er hat nur Angst, es zuzulassen.“
    Oha. Colin bekam eine Gänsehaut. „Ich... Äh...“
    Sally lachte wieder. „Da seid ihr Männer wirklich alle gleich und das ist jetzt nicht böse gemeint. Keine Sorge, ich werde das böse Wort mit L nicht aussprechen, um dich nicht verlegen zu machen.“
    „Sally“, murmelte Colin und war jetzt natürlich erst recht völlig verlegen, was Devins Mum auch sehr gut wusste. „Ich kann dich im Moment überhaupt nicht leiden.“
    „Damit kann ich leben“, erklärte Sally hörbar belustigt. „Hast du nicht Lust, am Wochenende mit Kilian zum Essen zu kommen?“
    Jetzt klang sie schon wie Adrian. Du liebe Zeit. Colin verkniff sich ein Lachen und schüttelte dabei den Kopf. „Danke, aber Adrian hat uns schon übers Wochenende nach Baltimore eingeladen, bevor es hier Tote gibt.“ Sally lachte schallend. „Lach nicht, die Lage an der Front ist ernst.“
    „Du bist genauso schlimm wie Devin“, warf sie ihm amüsiert vor, was nun Colin lachen ließ, denn da hatte sie Recht. „Dann wünsche ich euch viel Spaß und grüß mir Kilian, ja? Ich bin nicht böse auf ihn, sag' ihm das.“
    „Das kannst du ihm selbst sagen, wir kommen vorbei, bevor wir zu Adrian fahren“, konterte Colin und überlegte, ob er sich noch eine heiße Schokolade machen sollte, bevor er ins Bett ging.
    „Aha?“, hakte Sally neugierig nach und brachte Colin damit erneut zum Grinsen. Jetzt hatte er etwas, womit er sie ärgern konnte.
    „Ich habe ihm geraten, dir Blumen zu schenken als Entschuldigung, weil ich ja weiß, dass du das Grünzeug magst.“
    „Grünzeug? Du Frevler.“ Sally schnalzte mit der Zunge. „Ich werde dafür sorgen, dass Kilian Blumen später zu schätzen weiß.“
    Colin seufzte gespielt theatralisch. „Na Gott sei Dank, dann muss ich diesen Teil der Erziehung nicht auf mich nehmen.“
    „Colin McDermott, Du bist wahrlich schlimm.“
    „Genau deshalb hast du mich auch so gern.“
    „Leider hast du da Recht“, erklärte Sally mit Grabesstimme und dann lachten sie beide.

    „Sie hat geweint, ich hab's genau gesehen“, warf Kilian ihm vor, während er sich abschnallte.
    „Ich habe dir doch gesagt, dass sie Blumen liebt“, hielt Colin dagegen und grinste in sich hinein. Es war ihm ein Rätsel, wie man sich zwei Stunden über Frauentränen ereifern konnte, aber Kilian tat nichts Anderes, seit sie

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