Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
fast niemandem zeigte. Sie liebte es, wie er sich aus Connor und Sam eine eigene Familie geschaffen hatte, während er ständig abstritt, dass es in seinem Leben jemanden gäbe, an dem ihm etwas läge. Oder jemanden, für den er wichtig wäre. Sie liebte es, dass er sie über seinen Job gestellt hatte. Zuerst, indem er zugab, dass ihre Schwester noch lebte, und dann, als er sie zu dem sicheren Haus gebracht und damit seine Karriere aufs Spiel gesetzt hatte. Doch sie hatte ihm seine Zuneigung schlecht entgolten.
Quinn Donovan war ein Mann mit einer schwierigen Vergangenheit, und er verschenkte weder sein Vertrauen noch sich selbst leichtfertig. Ari hatte er sein Herz geschenkt, aber sie hatte nicht einmal zugegeben, dass sie ihm gegenüber ähnlich empfand. Stattdessen hatte sie ihn weggestoßen, weil ihre Angst, zu sich selbst zu stehen, zu groß gewesen war.
Sie hatte ihn enttäuscht. Er hatte allen Grund, sich von ihr zurückzuziehen und sie auf Abstand zu halten. Damit blieb ihr keine andere Wahl, als sich ihm zu stellen und herauszufinden, ob sie vielleicht trotz allem eine gemeinsame Zukunft aufbauen konnten.
Sie schaute auf und wollte Zoe sagen, dass sie Recht hatte. Aber ihre Zwillingsschwester war bereits verschwunden und hatte Ari mit ihren Gedanken allein gelassen.
Connors Hand lag auf Marias Rücken, als er mit ihr das Haus der Costas betrat. Ein ungewohnter Stolz erfüllte ihn, Stolz darauf, dass er diese Frau und ihren Sohn an seiner Seite hatte.
»Connor!«, rief Zoe und kam ihm entgegen. »Maria! Wie schön, dass ihr gekommen seid!« Sie kniete sich hin, um dem Jungen in die Augen zu sehen. »Und dieser gut aussehende Bursche muss Joseph sein. Deine Mom hat mir alles über dich erzählt, als wir noch zusammen gearbeitet haben.« Zoe reichte ihm die Hand, und der Junge schlug ein. »Ich habe eine tolle Überraschung für dich«, verriet sie ihm.
Connor erinnerte sich daran, warum Quinn dieses Familientreffen anberaumt hatte. Er lachte: »Das wird dir sicher gefallen, Joe.« Der Junge und er hatten sich auf die erwachsenere Kurzform geeinigt, wohingegen seine Mutter auf dem Kosenamen Joey bestand.
»Darf ich ihm Spank zeigen?«, fragte Zoe Maria, während sie sich wieder aufrichtete. »Sie ist unten im Keller. Du kannst ja nachkommen.«
Maria nickte. »Gern.«
»Willst du mal einen Affen sehen?«, fragte Zoe.
»Logisch!« Joe lief los, bevor Maria etwas sagen konnte.
»Benimm dich!«, rief sie ihm hinterher. Aber er war schon zu weit weg, um es noch hören zu können.
Connor lachte. »Keine Sorge, er macht das schon.« Er drückte ihr beruhigend die Hand.
Maria war so sehr daran gewöhnt, Joe allein zu erziehen, dass es ihr schwer fiel, ihn auch nur für einen Moment aus den Augen zu lassen oder die Aufsicht über ihn abzutreten, wenn sie selbst Zeit für ihn hatte. Nachdem Connors letzter Undercover-Auftrag beendet war und er jetzt normalen Schichtdienst schob, würde er das allerdings ändern.
»Holen wir uns etwas zu trinken.« Er deutete auf die Bar, die in einer Ecke des Raumes aufgebaut war.
»Was wird denn hier gebaut?«, fragte Maria, während sie auf ihr Getränk wartete.
Connor zuckte mit den Schultern. »Quinn sagte etwas von einem Spa.«
Marias Augen leuchteten. »Das wäre genau das Richtige nach einer anstrengenden Nachtschicht. Vielleicht kann ich es mir ja irgendwann leisten.«
Der Barkeeper reichte ihr das Glas, und Maria seufzte, als sie an ihrer Cola nippte. Connor wusste, dass sie nie Alkohol trank, wenn ihr Sohn bei ihr war, also verzichtete auch er darauf.
»Vermutlich weißt du nicht, was ein Detective so verdient?«, erkundigte er sich.
Maria hob fragend eine Braue. »Meine Mutter hat mich gelehrt, dass es unhöflich ist, über Religion, Politik und Geld zu sprechen.«
»Es sei denn, man ist mit jemandem zusammen, der versucht, eine langfristige Beziehung einzugehen und wissen will, ob der andere ähnlich denkt.«
Maria verschluckte sich an ihrem Getränk und hustete. »Connor«, begann sie.
»Nein, halt. Kein Ausweichen mehr, keine Scherze. Ich will nur die Wahrheit hören und werde sie auch akzeptieren.« Er nahm ihre Hand und hielt sie fest. »Mir liegt viel an dir.« Das war die Untertreibung des Jahres, aber er wollte sie nicht verschrecken. Wenn sie nicht gleich weglief, hatte er noch genug Zeit, um sie zu überzeugen. »Und ich möchte nur, dass du mir sagst, ob du dasselbe empfindest. Wenn ja, dann können wir etwas zusammen aufbauen. Du, Joe und
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