Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
ich.«
Sie blinzelte, als sich ihre Augen mit Tränen füllten. »Das tue ich, aber ich habe schreckliche Angst vor einer weiteren Enttäuschung. Und ich hasse dich, weil du mich zwingst, das zuzugeben.« Sie versuchte ihm ihre Hand zu entziehen und sich abzuwenden.
»Gut.« - »Mich zu hassen ist doch schon mal ein Anfang. Außerdem habe ich genauso viel Angst.« Er ging das Risiko ein, Maria in seine Seele blicken zu lassen. Das hatten sie ebenfalls gemeinsam. »Kennst du eigentlich den Spruch, dass Liebe und Hass nah beieinander liegen?«, fragte er.
Sie starrte ihn an, aber er bemerkte den Hauch eines Lächelns um ihre Lippen. Und dieses Lächeln schien seinen ganzen Körper zu erwärmen. Es war ein Anfang.
Dem fröhlichen Lärm nach zu urteilen, der von unten bis zu ihr hinaufdrang, war die Party in vollem Gang. Ari war endlich so weit, dass sie hinuntergehen, sich ihrer Familie stellen und ihren Platz zwischen ihnen einnehmen konnte. Sie ging zum Treppenabsatz und blieb vor dem »Panoptikum der Schande« stehen. Aus heutiger Sicht betrachtet, wirkten sie nur noch wie eine bemerkenswerte Sammlung von Familienfotos. Eine Familie, derer sich nur wenige Menschen rühmen konnten und der anzugehören, Ari jetzt mit Stolz erfüllte.
Sie konnte zwar die Jahre nicht nachholen, die sie getrennt von ihrer Familie gelebt hatte, aber sie wollte von nun an ihre Familie genießen. Während sie langsam die Treppe hinunterschritt, fiel ihr ein neues Foto auf. Es zeigte Sam und Spank im Partnerlook. Was Ari am meisten rührte war die Art, wie dem jungen Mädchen das Haar über die Schultern fiel. Sam versuchte nicht mehr, es unter einer Baseballkappe zu verstecken oder selbst unauffällig im Hintergrund zu bleiben.
In ihrer Familie hatte Sam endlich die Sicherheit gewonnen, die sie befähigte, sie selbst zu sein. Ari hatte erheblich länger dafür gebraucht.
Lächelnd betrat Ari das Wohnzimmer und gesellte sich zu den anderen. Man hatte ihr gesagt, dass nur ihre Familie da wäre. Bei dem unerwarteten Anblick von Connor, Maria und vor allem von Quinn hatte sie das Gefühl, als habe man ihr einen Tiefschlag versetzt. Aris Meinung nach gab es dafür nur zwei Erklärungen.
Die erste war der Verdacht, ihre Familie wollte sie hintergehen, indem sie Quinn einluden. Aber ihre Mutter hatte ihr doch geschworen, dass sie ihre Lektion, was Kuppelei anging, bei Zoe und Damon gründlich gelernt hatte. Also blieb nur die zweite Erklärung, die außerdem die einleuchtendere war.
Dies war ein Familienfest. Sam gehörte nun zur Familie. Quinn war für Sam ebenfalls Familie, womit er automatisch in den weiteren Familienkreis der Costas aufgenommen wurde. Da Connor sehr wahrscheinlich wiederum für Quinn Familie war, erklärte das seine Anwesenheit, und er hatte einfach Maria mitgebracht. Vermutlich weil er ernste Absichten hatte. Letzten Endes war das also eine typische Costas-Party, dachte Ari.
Wenn sie nicht so bestürzt gewesen wäre, hätte sie ihrer Familie gedankt. Denn sie hatte ihr erspart, Quinn selbst aufzusuchen. Doch so unvorbereitet und ohne einen Plan, wie sie mit ihm umgehen sollte, fühlte sie sich in der Falle. Ihre Nervosität saß ihr wie ein Kloß im Magen. Dass sie sich mit Quinn in demselben Raum befand, garantierte noch lange nicht das Ergebnis, das Ari sich wünschte.
Quinn beobachtete, wie Ari hereinkam. Die Sehnsucht, die er bei ihrem Anblick empfand, wurde jedoch von seinem Ärger etwas gedämpft. Er war wütend auf sie, weil es ihr nicht gelungen war, ihre Ängste und Mauern zu überwinden. Verdammt, niemand hatte höhere und dickere Mauern um sich herum aufgebaut als er, und doch hatte er sie für Ari eingerissen. Er konnte es nicht ertragen, länger hier zu sein. Sobald sie die ersten Feierlichkeiten hinter sich hatten und es ihm gelungen war, die Familie ein für allemal über das Ende ihrer Karriere als Schwindel-Clan zu informieren, würde er verschwinden.
»Ich bin so froh, dass du kommen konntest.« Nicholas trat zu Quinn, umarmte ihn und klopfte ihm auf die Schultern. »Ich vergebe dir sogar dein... wie sagt man? Deine List, dass du uns nicht erzählt hast, dass Zoe wohlauf ist. Du hast sie gerettet, und nur darauf kommt es an,« Der ältere Mann drückte ihn erneut. »Du wirst immer zu unserer Familie gehören.«
Quinn schnürte es die Kehle zu, dass Aris Vater ihn auf eine Weise akzeptierte, wie er es nie zuvor erlebt hatte. »Danke, Sir.«
Quinns Nackenhaare stellten sich auf, wie immer,
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