Phillips, Carly - Costas-Sisters 01 - Kuess mich Kleiner!
ihr klar wurde, wie viel Glück sie gehabt hatte, diesen Mann gefunden zu haben. Er verstand ihre widerstreitenden Gefühle, die sie ihrer Familie gegenüber hatte, und akzeptierte sie trotzdem.
Was er jedoch noch nicht wusste, war, dass sie selbst sich nun auch akzeptierte. Und weil sie ihn so barsch zurückgestoßen hatte, war sie unsicher, wie er auf ihre Entscheidung reagieren würde. Sie musste ihn unbedingt allein sprechen, doch bisher hatte sich einfach keine Gelegenheit dazu ergeben. Alle wollten ihm dafür danken, dass er Zoe geholfen hatte, und drängten sich darum, ihn besser kennen zu lernen. Ari hatte ihrer Familie Zeit gelassen. Sie hatte vor, ihnen Quinn später einfach zu entführen.
»Wie ich sehe, ist der Affe nicht mehr hier oben«, meinte Quinn und unterbrach ihren Blickkontakt.
»Sie ist im Keller«, erklärte Tante Dee. »Bei ihrem Trainer.«
»Bei ihrem neuen Besitzer«, warf Sam ein. »Hast du es schon gehört? Spank hat einen neuen Job.«
Quinn hob fragend eine Braue. »Sie zeigt doch wohl nicht öffentlichen gegen Geld ihren kleinen Affenarsch, oder?«
Offenbar wusste Quinn noch nichts von der neuen Karriere des Äffchens.
»Spank wird ein Star!«, rief Sam aufgeregt. Ihre Wangen glühten. »Ari hat einen Mann gefunden, der Affen halten darf. Weil sie nicht wollte, dass meine Sachbearbeiter mich wegen Spank hier wegholen. Erst war ich ja stinksauer...« Sie unterbrach sich, als sie Quinns strafenden Blick bemerkte. »Ich meine, ich war so wütend.«
»Schon besser«, murmelte Quinn. »Red weiter.«
»Dann ist Zoe zurückgekommen und hat mir erzählt, dass Ari das Gewissen der Familie ist. Sie will, dass alle das Richtige tun. Und Spank wegzugeben, war richtig, sofern ich weiter hier leben kann. Und das will ich, Quinn, wirklich.«
Ari bemerkte, wie der Dialog zwischen Quinn und Sam in den Mittelpunkt rückte. Er stellte seine geplanten Forderungen, ohne mit der Wimper zu zucken, zurück. Seine Miene wurde weicher, während er Sams leidenschaftlichem Vortrag zuhörte. Der Rest der Familie schwieg und hörte ebenfalls gebannt zu.
»Ich glaube auch, dass Ari immer das Beste für alle will«, sagte Quinn. Seine Worte überraschten sie. »Außer für sich selbst. Da hat sie leider zu viel Angst, für das zu kämpfen, was sie wirklich will.«
Ari runzelte die Stirn und stemmte die Hände in die Hüften. »Was für eine bodenlose Frechheit!«, knurrte sie. Es war eine Sache, sie anzuschreien, wenn sie allein waren. Aber sie vor ihrer ganzen Familie bloßzustellen, war etwas ganz anderes. Das würde sie ihm nicht durchgehen lassen.
»Willst du etwa behaupten, dass ich Unrecht habe?« Quinn ließ sich nicht einschüchtern und legte noch einen Scheit nach.
»Oh, oh, ich spüre einen saftigen Streit am Horizont aufziehen«, erklärte Nicholas.
»Wie einer zwischen uns«, stimmte Elena begeistert zu.
Nicholas knurrte. »Aber unsere enden für gewöhnlich im Schlafzimmer, und die beiden sind nicht verheiratet«, erklärte er, ganz der besorgte Papa.
Zoe hielt Sam die Ohren zu. Allerdings etwas zu spät.
Ari zuckte zusammen. Sie hatte bis zum Ende der Party warten wollen, um mit Quinn allein zu sprechen. Aber er legte es offenbar auf einen Streit an. Ganz gleich, was ihr Vater sagte, sie weigerte sich, ihre Zukunft vor ihrer ganzen Familie zu diskutieren.
»Hast du vergessen, dass du einen Vortrag über Moral und aufrechtes Verhalten halten wolltest?«
Quinn ließ seinen Blick über die Familie gleiten. »Stimmt. Ich mache es kurz. Keine Betrügereien mehr, keine Spielchen, keine Taschendiebstähle. Ich bin Cop, und wenn ich euch auf frischer Tat ertappe, lasst ihr mir keine Wahl, als euch hinter Gitter zu stecken. Außerdem, falls eine Sachbearbeiterin Wind davon bekommt, dass hier etwas anderes vorgeht als ehrenwerte Geschäfte, wird sie euch Sam schneller wieder wegnehmen, als Spank mir meine Brieftasche stehlen kann. Kapiert?«
Sie nickten und murmelten ihre Zustimmung. Es war ein Wunder, aber Ari glaubte, dass sie es wirklich verstanden hatten.
Dann richtete Quinn den Blick seiner funkelnden Augen auf sie. »Ich bin fertig.«
»Gut.«
Während der Jahre hatte Ari von der Art, wie ihre Mutter mit ihrem Vater umging, mehr gelernt, als sie erwartet hatte. Sie beschloss, die Situation in die Hand zu nehmen. »Wenn du mir etwas zu sagen hast, kannst du das unter vier Augen mit mir besprechen. Und zwar jetzt.« Sie drehte sich schwungvoll auf ihren hohen Absätzen um und marschierte
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