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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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wieder.
    45.
    Während Mark sich in »Laurels Floristikshop« erkundigte, wartete Sarah im Wagen und scrollte auf ihrem Smartphone durch die Gelben Seiten.
    Es war frustrierend. Laut yell.com gab es allein in der Umgebung von Forest Hill weit mehr als siebzig Blumenläden, und im gesamten Londoner South East waren es sogar mehr als doppelt so viele.
    Aber sie durfte sich nicht unterkriegen lassen. Irgendetwas musste sie schließlich tun, und bis jetzt hatten sie erst in vier Geschäften nachgefragt. Ein paar Anläufe sollten sie auf jeden Fall noch unternehmen.
    Geistesabwesend kratzte Sarah an ihrer Armschiene, konzentrierte sich auf die Straßennamen und überlegte aufs Neue, welches die nächstgelegene Adresse war, als das Handy plötzlich in ihrer Hand zu vibrieren begann.
    Sie starrte auf das Display. Eine Handynummer, die sich nicht in ihrem Adressverzeichnis befand.
    Was, wenn es der Unbekannte war?
    Was sollte sie sagen?
    Sie hatte sich für diesen Fall zwar ein paar Sätze überlegt, aber nun war ihr Kopf wie leer gefegt. Wenn sie etwas Falsches sagte, konnte das Folgen haben.
    Schlimme Folgen.
    Aber noch schlimmer wäre es, wenn sie nicht ranginge.
    Rede einfach mit ihm , forderte ihre innere Stimme sie auf. Schließlich will er mit dir reden. Verwickle ihn in ein Gespräch und versuch ihn so weit zu bringen, dass er dir verrät, wo Stephen ist .
    Plötzlich war ihr Mund staubtrocken. Wie gelähmt hielt sie das vibrierende Handy. Sie sah zu Mark hinüber, der sich hinter der Schaufensterscheibe mit einer Verkäuferin unterhielt. Er wüsste vielleicht, auf welche Weise man mit diesem Verrückten reden musste, aber auf ihn konnte sie jetzt nicht warten.
    Sie atmete tief durch, dann strich sie über den Annehmen-Button.
    »Ja?«
    »Mummy?«
    Es war Harvey. Seine Stimme klang unbeschwert, als sei er mitten im Spiel.
    »Hallo, mein Schatz. Was ist das für ein Handy, mit dem du telefonierst?«
    »Das ist das Handy von Diana. Sie hat schon ein eigenes. Wusstest du das?«
    »Nein, Liebling, das ist ja toll.«
    Im Hintergrund hörte sie Diana kichern und Gwen, die den Kindern etwas zurief, dann meldete sich Harvey wieder. »Du, wir haben mit der PlayStation Angry Birds gespielt. Das war richtig cool, Mummy. Ich hab Diana viermal abgehängt. Gleich vierma l !«
    »Das freut mich, mein Schatz.«
    Wieder hörte sie Gwens Stimme.
    »Hast du gehört, was Gwen gesagt hat?«, fragte Harvey und lachte. »Ich bin der Champion.«
    »Ja, das bist du.«
    »Ich muss gleich wieder Schluss machen. Wir backen Pizza mit Gwen. Ich soll dich fragen, ob du auch bald kommst.«
    »Ja, Schatz, bald. Mummy muss nur noch etwas nachsehen, dann komme ich zu euch.«
    »Du, Mummy?«
    »Ja, Schatz.«
    »Kommt Daddy bald nach Hause?«
    Die Frage versetzte ihr einen Stich. Sarah musste schlucken, ehe sie antworten konnte. »Natürlich, Liebling.«
    »Mummy, wenn Daddy wieder da ist, fragst du ihn dann noch mal? Ich möchte so gern eine PlayStation. Diana hat doch auch eine. Dann können wir zusammen Angry Birds spielen.«
    Sie fröstelte, als sie an das Geschenk des Unbekannten dachte. Er musste sie und Stephen belauscht haben, als sie am Küchentisch gesessen und wieder einmal über Harveys Wunsch diskutiert hatten. Solche Dinge besprachen sie meistens in der Küche, und das Fenster war fast immer gekippt. Nun würde sie es nie wieder öffnen können, ohne dabei ein Gefühl der Bedrohung zu empfinden.
    Wieder fiel sie die hilflose Wut an, der so schwer beizukommen war. Wusste dieser Kerl eigentlich, was er ihnen antat?
    »Okay, Schatz«, sagte sie, und ihre Stimme klang belegt. »Ich rede mit deinem Vater, sobald er wieder da ist.«
    Falls wir ihn jemals lebend wiedersehen werden .
    »Versprichst du’s mir, Mummy?«
    »Ja, Liebling, ich verspreche es dir.«
    »Cool! Du bist die beste Mummy der Welt. Ich habe dich lieb.«
    »Ich dich auch, mein Schatz.«
    Doch Harvey hatte bereits aufgelegt.
    Mark kam aus dem Blumenladen und stieg zu ihr ins Auto.
    »Alles in Ordnung?« Er sah sie besorgt an. »Du zitterst ja. Hast du Schmerzen im Arm? Soll lieber ich fahren?«
    Sie hob das Handy hoch. »Das war Harvey. Er hat mich nach seinem Vater gefragt.«
    »Was hast du ihm gesagt?«
    Sie wich seinem Blick aus und sah aus dem Fenster. »Ich habe gesagt, dass er bald nach Hause kommt.«
    Mark berührte sie sanft an der Schulter. Sie wandte sich ihm wieder zu. »Und? Was haben sie da drin gesagt?«
    »Leider wieder Fehlanzeige.«
    »Mist! Es ist ja auch

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