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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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unterbrochen.
    50.
    Nachdem er aufgelegt hatte, starrte er noch eine Weile auf das Handy in seiner zitternden Hand. Er hatte den Köder ausgelegt, und Sarah hatte angebissen. Ihre Angst um Stephen trieb sie an, und sie würde nicht mehr lockerlassen. Alles lief so, wie er es geplant hatte. Das war gut, denn die Zeit zerrann ihm zwischen den Fingern wie feiner Sand.
    Er atmete erleichtert auf, öffnete die Abdeckung des Handys und holte die SIM -Karte heraus. Sein Zittern war wieder schlimmer geworden, und die tauben Fingerkuppen machten die Sache nicht einfacher, aber schließlich gelang es ihm. Er ließ die Karte in einen Gullyschacht fallen, dann legte er Stephens Karte wieder ein und schaltete das Handy ab. Vielleicht würde er es später noch einmal brauchen.
    Ihm war nicht wohl, als er zurück zu der Stahltür ging, und bevor er sie erreichte, wurde er von einem plötzlichen Krampf befallen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht presste er sich beide Hände auf den Bauch und sackte auf die Knie. Ein wildes Stechen durchfuhr seinen Körper, als würden Tausende winzige Messer in seinen Eingeweiden toben.
    Schließlich würgte er und erbrach sich in konvulsivischen Stößen. Als die Krämpfe endlich nachließen und er sich mühsam erhob, starrte er auf die Lache zu seinen Füßen.
    Vor ihm dampfte eine widerliche braune Brühe auf dem kalten Beton, und diesmal war das Erbrochene mit Blut vermischt.
    Ein heftiges Zittern schüttelte ihn, und Tränen rannen ihm über die Wangen.
    »Noch nicht«, schluchzte er. »Es ist noch zu früh.«
    51.
    »Er will sich also morgen mit dir in einer Krypta treffen?«, fragte Mark, während Sarah noch immer das stumme Telefon anstarrte. »In welcher Krypta?«
    »St. Martin-in-the-Fields.«
    »Am Trafalgar Square?«
    »Ja, es gibt da in der Krypta ein Café. Stephen und ich sind oft dort gewesen. Bevor er sich selbstständig gemacht hat, haben wir uns häufig Konzerte in der Kirche angehört. Später hatte er dann keine Zeit mehr dafür. Wir …« Sie sprach nicht weiter, nahm eine Papierserviette und tupfte sich die feuchten Augen ab. Dann stieß sie einen tiefen Seufzer aus. »Mark, ich verstehe das nicht! Woher weiß er von alldem? Das ist schon Jahre her. So lange kann er uns unmöglich ausspioniert haben.«
    »Ich denke, es gibt nur eine Antwort darauf.«
    Sarah sah ihn für einen Moment verständnislos an, dann begriff sie. »Du meinst, er weiß es von Stephen?«
    Mark entgegnete nichts, die Antwort war zu offensichtlich.
    »Du meine Güte«, sagte sie leise. »Und Stephen wird es ihm bestimmt nicht freiwillig erzählt haben.«
    »Wenigstens könnte es ein Zeichen sein, dass dein Mann noch lebt. Der Unbekannte braucht intime Informationen über dich, um dir sein überlegenes Wissen demonstrieren zu können. Und niemand weiß mehr über dich als Stephen. Also wird er ihm lebendig von größerem Nutzen sein.«
    »Was meinst du, sollen wir mit diesen Informationen zur Polizei gehen?«
    »Ich weiß nicht, ob das momentan eine gute Idee wäre. Noch haben wir zu wenig Beweise in der Hand. Aber selbst wenn man dir jetzt glauben würde, wäre das Risiko zu groß, dass der Unbekannte morgen Mittag kalte Füße bekommt, sobald er die Polizei in der Nähe wittert. Wir sollten kein Risiko eingehen, solange wir nicht wissen, wo er deinen Mann gefangen hält.«
    »Ich frage mich, warum er sich mit mir mitten in der Stadt treffen will.«
    »Weil er weiß, dass du dorthin am ehesten alleine kommen wirst. Das Café ist ein öffentlicher Ort, du wirst dich dort in Sicherheit fühlen.«
    »Okay, und was wollen wir jetzt tun? Wir können doch nicht bis morgen Mittag Däumchen drehen.«
    »Lass uns noch einmal überlegen, was wir über diesen Mann wissen. Vielleicht haben wir ja etwas übersehen, was uns mehr über ihn verraten könnte.«
    »Das tue ich schon die ganze Zeit, Mark, aber mir fällt nichts ein. Es ist alles so verworren. Ich habe nur verstanden, dass es ihm um mich geht und dass es gleichzeitig etwas mit dieser Frau auf dem Foto zu tun hat. Sie …« Plötzlich hielt sie inne. »Ich glaube, da fällt mir doch noch etwas ein. Dieser Kerl hat Stephens Sachen getragen, und er war mit unserem Auto unterwegs. Und hat uns dieser Blumenhändler nicht erzählt, dass er viel Geld bei sich gehabt hat?«
    »Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ich vermute, er will dir damit zeigen, dass es ihm bei dieser ganzen Sache nicht um Geld geht.«
    »Ja, aber woher hat er das Geld?«
    »Du meinst, es

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