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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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Briefumschlags.
    »Dieses Schwein macht sich über mich lustig«, sagte sie und riss mit einem einzigen zornigen Ruck den Umschlag auf.
    Sie schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Dann sah sie hinein.
    »Ein Foto«, sagte sie überrascht und zog es heraus. Sie starrte es ungläubig an und schüttelte den Kopf.
    »Was, zum Teufel, soll das?«, flüsterte sie, dann reichte sie es Mark.
    Nach Sarahs erster Reaktion wusste er nicht, was er auf dem Bild zu sehen erwartete, aber am allerwenigsten hätte er mit diesem Schnappschuss gerechnet. Er zeigte eine junge Blondine mit unbeschwertem Lachen. Dem Hintergrund nach zu urteilen, war die Aufnahme in einem großen Garten oder in einem Park entstanden. Die Frau mochte etwa Anfang zwanzig sein und war außerordentlich hübsch. Offenbar hatte sie sich schnell zu dem Fotografen gedreht, sodass ihr langes Haar durch die Luft wirbelte und der gelbe Schriftzug Happily Ever After auf ihrem grünen T-Shirt ein wenig verwischt aussah. Fast wirkte es, als ob sie dort in der Grünanlage tanzte.
    »Kennst du sie?«, fragte Mark.
    »Nein, ich …«, Sarah schluckte, »ich habe sie noch nie gesehen. Er ist doch nur ein kranker Scherz, oder?«
    »Nein, das glaube ich nicht«, sagte Mark, ohne von dem Bild aufzusehen. »Es muss eine Bedeutung haben, immerhin war es ihm fünfzig Pfund wert. Dieser Unbekannte konnte nicht sicher sein, dass du den Blumenladen finden wirst, aber er wusste, dass du nach ihm suchen wirst. Auf dem Umschlag gratuliert er dir zu deinem Fund. Also kann es sein, dass dieses Bild eine Art Belohnung für dich sein soll.«
    »Wie bitte? Eine Belohnung? Wofür?«
    »Dafür, dass du dich bemühst herauszufinden, wer er ist. Das scheint ihm immens wichtig zu sein.«
    »Ach ja?« Wieder funkelte Zorn in ihren Augen. »Es ist mir scheißegal, wer er ist, Mark! Ich will nur wissen, wo mein Mann ist. Wenn mir dieser Mistkerl doch wenigstens sagen würde, was er von mir will! Warum spielt er mir das Bild dieser Frau zu? Was hat sie mit mir zu tun?«
    »Vielleicht ist sie ein Schlüssel zu seinem Motiv. Sie sieht dir ein wenig ähnlich, findest du nicht?«
    Sarah wiegte den Kopf. »Vielleicht, mit viel Fantasie.«
    »Na ja, so viel Fantasie benötigt man dafür gar nicht.« Mark ließ den Blick zwischen dem Foto und ihr hin und her huschen. »Sie ist groß und schlank, sieht gut aus, hat lange blonde Haare, und dann die Augenpartie …«
    »Glaubst du, sie hat ihn abblitzen lassen, und deswegen ist er hinter mir her? Falle ich in sein Beuteschema?«
    »Nein, das ist es nicht …« Mark starrte eine Weile auf das Foto, drehte es hin und her und dachte über seine Bedeutung nach. »Es wäre möglich, dass sie tot ist. Ja, das könnte es sein.«
    »Tot? Wie kommst du denn darauf?«
    »Wenn er es tatsächlich auf sie abgesehen hätte und sie wäre noch am Leben, würde er sicher nicht bei euch auftauchen und behaupten, er sei dein Mann. Außerdem ist es eine ältere Aufnahme.« Er drehte das Bild um und zeigte ihr das Datum, das vom Fotolabor auf die Rückseite gedruckt worden war. »Das Bild wurde im Mai 2005 entwickelt. Wäre sie noch am Leben, hätte er dir wahrscheinlich ein aktuelleres Bild geschickt.«
    »Denkst du, dieser Kerl hat sie umgebracht?«
    »Nein, dann würde er dir bestimmt nicht ihr Bild zukommen lassen. Das wäre wie ein Schuldgeständnis. Ich denke eher, er hat sie verloren. Vielleicht war sie seine Lebensgefährtin, oder seine Frau?«
    »Also gut, nehmen wir an, du hast recht.« Sarah stieß ein genervtes Seufzen aus. Sie drehte nervös den leeren Briefumschlag in den Händen. »Vielleicht erinnere ich ihn ja wirklich an seine Ex-Freundin – oder wer immer sie ist –, und er stellt mir deswegen nach. Aber was bringt uns dieses Wissen?«
    »Jedenfalls ist damit klar, dass dieser Mann nicht völlig wahnhaft ist. Zumindest hält er sich nicht wirklich für Stephen. Er wäre nur gern an seiner Stelle. Und mit dem Bild dieser Frau will er dir zu verstehen geben, warum er sich ausgerechnet euch ausgesucht hat.«
    »Gut, selbst wenn er nicht völlig verrückt ist – was bezweckt er damit? Wenn er wirklich will, dass ich ihn suche, ist mir dieses Bild keine große Hilfe. Oder soll ich jetzt etwa auch nach ihr …«
    Sie stutzte und sah vor sich auf die Tischplatte. Ohne es zu bemerken, hatte sie weiter den Umschlag in Händen gedreht. Nun war ein kleiner Zettel herausgefallen, den sie vorher übersehen hatte.
    Überrascht hob sie ihn auf. Als sie

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