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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vöhringer
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den Schultern zuckte. Alkatras konnte sich mal wieder ein Grinsen nicht verkneifen und merkte sich den Gesichtsausdruck des Mannes für seine nächste Nummer.
    Der König atmete tief ein und schritt durch den Torbogen zur Stadt. Alles war wie erwartet ausdruckslos und leblos. Die weißen Pflastersteine schienen weißer als weiß zu sein, die Fachwerkhäuser an den Seiten hatten jeglichen Ausdruck verloren und die Bäume daneben sahen aus wie Gespenster. Barthas rollte eine Träne über die faltige Wange.
    Grauenvoll... Alkatras blickte in eine kleine Gasse hinein. Dort traf er sich oft mit seinen Kollegen aus der Gauklerzunft und den Spielmannsleuten aus aller Herren Länder. Doch heute war die Gasse leer: Kein Feuerschlucker, Messerwerfer oder Geigenspieler, der die Leute erheitern würde. Aber wozu auch, es war ja niemand hier. Alkatras kam aus einer langen Zunft der Gaukler, schon sein Vater war ein angesehener Schwertschlucker, bis er sich eines Tages übernahm und in einem ungünstigen Moment einen Schluckauf bekam.
    »Alkatras!?« Pyra riss ihn mal wieder aus seinen Gedanken. Sie deutete mit einem Kopfnicken an, dass der König jetzt wohl einige tröstende Worte gebrauchen könnte. Alkatras trat neben ihn und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Würde bewahren, mein König!«, sagte er selbstbewusst.
    »Das ist leicht gesagt...«, stammelte Barthas und versuchte sich zusammenzureißen. »Dies war meine Stadt! Eine vom Leben erfüllte Stadt, in der es den Menschen gut ging.«
    »Ja, nun ist davon nichts mehr übrig!«, ergänzte Alkatras. Im selben Moment bemerkte er, wie taktlos er war und bekam auch sofort von Pyra einen Hieb in die Seite.
    »Was der Idiot sagen will ist, dass wir das schon wieder hinbiegen! Wir schnappen die alte Sau!«, korrigierte Sie. Der Gaukler rieb sich die Seite.
    »Dann auf zum Schloss?! Finden wir heraus, was hier vor sich geht. Noch ist nicht dieser sogenannte 'achte Tag'!«
    »Aber bald...«, Pyra blickte gen Himmel. »Es müsste bald wieder dunkel werden, wenn es denn dunkel werden würde.« Langsam marschierten sie los, in Richtung Dorfplatz, der vor dem Schloss lag. Je näher sie dem großen Platz kamen, desto mehr Stimmen vernahmen sie. Barthas lief schneller, er hatte eine böse Vorahnung. Pyra und Alkatras folgten ihm. Die Stimmen wurden lauter. Als sie um eine Ecke bogen, an der die lange Straße einen Knick machte, blieben sie regungslos stehen. »Ok... jetzt wissen wir zumindest, wo die ganzen Leute sind«, sagte Alkatras und rieb sich die Augen. Eine riesige, nein, eine gewaltige Menschenmenge hatte sich auf dem Platz eingefunden. Alle waren eingehüllt in weiße Kutten oder Leinentücher.
    Kaligo, Dimension der Finsternis
    Die Stimme des Wesens hallte in der finsteren Halle wie tausend Sirenen. Lucius' Ohren waren für diese Art von Lauten nicht geschaffen. Sein Verstand schmerzte. Doch je länger er den Klängen horchte, die einerseits so wunderschön und doch ohrenbetäubend waren, desto mehr gewöhnte sich sein Bewusstsein daran. Die Wesen schienen ihn noch immer nicht bemerkt zu haben, also schlich er sich weiter nach vorn, um besser sehen zu können. Je näher er kam und je länger er den Tönen des großen Wesens lauschte, desto mehr Sinn ergaben sie. Er konzentrierte sich und tatsächlich konnte er langsam mehr und mehr verstehen, was es von sich gab, obschon er diese Sprache noch nie gehört hatte.
    Die Bande droht zu brechen... wir können die Verbindung zur Welt des Lichts nicht aufrecht erhalten, dröhnte es in seinem Kopf. Doch es waren nicht seine eigenen Gedanken.
    »Die Welt des Lichts?« Lucius verstand nicht.
    Ein Echo des Zwielichts muss das Tor zu unserer Dimension geschlossen haben.
    »Echo?« Lucius kniff die Augen zusammen.
    Unsere Bestimmung ist es, Belias' Erbe zu schützen, doch momentan sind uns die Hände gebunden. Plötzlich schmerzte sein Kopf. Eine Art Hämmern und Klopfen machte sich in seinem Verstand breit und drohte ihn zu zerreißen. Er sackte auf die Knie, schrie kurz auf und presste die Hände an seinen Schädel. In diesem Moment bildete sich eine Schneise zwischen den Wesen, die vor ihm standen und ihrer Herrscherin lauschten. Lucius konnte nicht wegrennen, die Schmerzen waren zu groß. Man hatte ihn entdeckt. Die Schneise reichte nun von ihm bis zu dem großen Wesen, das unter dem Bild stand, welches es selbst darstellte. Langsam setzte es sich in Bewegung und schwebte auf ihn zu. Er versuchte sich zu bewegen, schaffte es aber

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