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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vöhringer
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war, stellte Lucius vorsichthalber klar, dass es sich um einen unglücklichen Zufall handelte und er während dem Kampf mitsamt dem Amulett durch das Tor geschleudert wurde. Seinen Meister erwähnte er nicht. Doch er wunderte sich, weshalb er noch nichts von ihm gehört hatte.
    »Ich verstehe...« , raunte Nokturna. Langsam hatte sich Lucius' Verstand an ihre Stimme gewöhnt und er konnte sie wahrnehmen. »Jedes Echo, wie wir dir Bewohner des Zwielichts nennen, würde ohne das Amulett in seine Bestandteile zersetzt werden.« Lucius stand Nokturna gegenüber und überlegte.
    »Dann sind wir, die Bewohner des Zwielichts also eine Art Projektion, die die Dimensionen von Licht und Finsternis auf unsere Welt werfen?«
    »So könnte man es nennen«, antwortete die düstere, schlanke Gestalt. »Jedoch seid ihr nicht von unseren Aktionen abhängig, nicht jeder Vorgang geschieht parallel in den Welten. Nicht jedes Echo besitzt einen Nox oder einen Luma, der seine Aktionen lenkt. Unsere Willen sind frei, lediglich unsere Seelen sind verbunden. Die Energie, die in eure Welt transportiert wird, wird von euch genutzt und so entsteht ein Zusammenhalt«, erklärte sie. »Doch nun ist die Bande daran, zu brechen!«
    »Ich nehme an, das ist nichts Gutes!«, sagte Lucius.
    »Bricht die Bande, so wird das Universum zerstört!«, antwortete Nokturna kurz und knapp.
    »Ja. Das ist radikal!« Lucius rieb sich den Hinterkopf.
    Dann war damals wohl auch die Idee Meister Mandragons, das Tor des Lichts zu schließen, nicht ganz ausgereift. Was nun?
    Lucius musste ihn finden, oder zumindest das, was von ihm übrig war. Seine Narbe meldete sich jedoch nicht: Kein Jucken, kein Anhaltspunkt.
    »Ich habe da eine Frage«, sagte Lucius plötzlich. »Was passiert mit einem Magier der Finsternis...« Er stockte. »Ich meine, was wäre mit mir geschehen, wäre ich ohne das Amulett in Euer Dimensionstor gefallen?« Auf Nokturnas Gesicht, das eher einem tiefen, schwarzen Loch glich, zeichnete sich etwas wie ein Lächeln ab.
    »Nun... ein Schattenmagier«, begann sie. Sie sagte kurz nichts, fuhr dann aber fort. »Da ein Schattenmagier über deutlich mehr dunkle als helle Energie verfügt, besteht die Möglichkeit, dass sein Geist den Transport in unsere Dimension überlebt und nicht vollständig zersetzt wird«, erklärte Nokturna.Lucius nickte. Er musste seinen Meister finden und ihm, falls er nicht schon längst Bescheid wusste, die Wahrheit über die Beschaffenheit der Welt erzählen.
    »Wenn sein Geist noch existiert, so wirst du über das Herz der Nacht Verbindung mit ihm aufnehmen können! Es speichert jegliche zurückgekehrte Energie!«, erklärte Nokturna. Lucius blickte verdutzt und fühlte sich durchschaut. »Niemand kommt ohne Grund mit der Träne der Finsternis um den Hals in diese Dimension! Ich sehe in deinen Augen, dass du wegen einer bestimmten Person hier sein musst«, sagte sie noch. Lucius begriff, dass seine Geschichte durchaus einige Lücken aufwies. Er wusste nicht so Recht was er hier überhaupt noch zu suchen hatte. War es der unbändige Zwang, seinem Meister zu dienen? Oder hatte ihn seine Mission so blind gemacht, dass er erst kurz vor seinem Ziel erkannte, dass er besser hätte umdrehen sollen? Schließlich war er nicht unschuldig daran, dass das Universum nun in sich zusammenfallen würde. Vielleicht wurde Mandragons Geist in all den Jahren auch schon zersetzt? Wieso hatte er sich zuvor nicht diese Gedanken gemacht? Das hatte er wohl, aber als er mit Picardo, Lea und den anderen unterwegs war, wusste er noch nicht was wirklich hinter der Bedeutung von Licht und Schatten steckte. Vielleicht wäre alles anders gekommen, hätten die Thohawk von Anfang an die Wahrheit verkündet.
    »Warum verstehen die Völker unserer Welt nicht, wie diese wirklich beschaffen ist?«, fragte er schließlich. Es brannte ihm auf der Zunge.
    »Nun...«Nokturna atmete tief ein, schien ein Teil der Finsternis aufzusaugen, die sie umgab.»Ich denke, die Menschen und all die anderen Völker eurer Welt, hätten mit der Tatsache nicht umgehen können, dass sie eine Projektion aus anderen Welten sind. So hielten die Ältesten der Thohawk das Bild der Götter aufrecht, die die Welt selbst erschaffen hatten. Es blieb im Geheimen, dass euer Phön eine Projektion der beiden Welten ist, die die Götter erschufen.«
    Lucius schüttelte den Kopf. »Und diese Farce hält man solange aufrecht, bis sich Organisationen wie die heilige Kirche der Elia bilden, die

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