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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vöhringer
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mit dem Kopf und verdrehte die Augen. Nimm deinen Zinken da weg, du stinkst!
    »Picardo kommt mit mir, und du... du bewegst deinen süßen Hintern wieder zurück nach Archadis. In dein süßes kleines Märchenschloss, fernab der Realität!«
    »Rede nicht so mit mir, ich bin die Prinzessin!«
    »Du bist meine Geisel! Verdammt!« Lucius packte Lea an den Schultern. So langsam wurde er wirklich wütend. »Du warst die ganze Zeit nichts anderes als meine Geisel, ein Mittel zum Zweck, um uns die Soldaten des Königs vom Hals zu halten!«
    Lea hätte das Kopfwackeln wohl lieber unterlassen sollen, die Launen von Lucius waren nämlich genauso wackelig. Er schüttelte sie.
    »Du tust mir weh!«, brüllte sie und versuchte sich loszureißen.
    »Wenn Ihr wüsstet, was in Eurem Königreich gespielt wird, Prinzesschen…«, sagte Lucius düster. Er hielt kurz inne. »Deine kleine, heile Welt wird bald über dir zusammenbrechen und du wirst es nicht einmal bemerken!« Lucius ließ Lea ruckartig los, drehte sich in Richtung Tür und verharrte dort. »Die Kirche der Elia ist nicht so heilig, wie sie vorgibt zu sein und der Bischof schon gar nicht.« Den Rücken zu Lea und Picardo gedreht, stand er da. Picardo hatte sich mittlerweile aufgerichtet, Lea blieb regungslos stehen und wischte sich einige Tränen aus den Augen. Noch wussten die beiden nicht, wovon Lucius redete. Dieser holte tief Luft und drehte sich wieder um. »Picardo, wir müssen zusammenhalten. Hier werden sie dich wieder in den Kerker stecken, egal was unser Prinzesschen sagt und wie sehr sie sich für dich einsetzen wird! Du musst mit mir kommen!« Lucius ließ seine Worte wie Nebel in der Luft stehen, schloss die Tür von innen ab und ging zurück zu seiner Hängematte.
    »Schlaft jetzt! Wir müssen morgen früh raus!«, sagte er düster. Dann wagte es niemand mehr, etwas zu sagen.
    In der Hafenmeile herrschte reger Verkehr. Robert Munzheim musste sich durch schmale Gassen kämpfen, vorbei an leicht bekleideten Damen und muskelbepackten Seemännern, die vor den Türen standen und seltsame Kräuter rauchten. Eine alte Frau schnitt sich in einer Ecke ihre Fußnägel, füllte sie in ein großes Einmachglas und trällerte ein Lied. Munzheim wollte gar nicht wissen, was sie damit vorhatte. Immer wieder fragte er nach drei Gestalten in Kutten, die aber scheinbar von niemandem gesehen wurden. Er wollte seine Suche schon fast aufgeben, als er plötzlich eine Idee hatte.
    Der General schob sich an einigen dicken Männern vorbei, in eine Taverne. Die Luft war vom Tabakrauch stickig und neblig. Ein Dunst von Alkohol und Schweiß lag im Raum. Gut so! Es war ja auch eine Taverne... für echte Seemänner!
    Munzheim fasste seinen ganzen Mut, stieg auf einen der Tische und brüllte etwas Unverständliches in die Menge. Ich muss verrückt sein... In einer Taverne voller betrunkener Seemännern und Ganoven, in Generaluniform auf einen Tisch zu stehen und etwas Unverständliches in die Menge brüllen, war nicht gerne gesehen. Plötzlich wurde es ruhiger.
    Einige der Männer standen von ihren Stühlen auf und schlugen sich die Ärmel zurück. Ein weiterer nahm vorsorglich einen Barhocker in die Hand, um diesen dann bei Gelegenheit auf dem Rücken eines Wildfremden zu zerschlagen.
    Doch da bekam Munzheim die Kurve und brüllte: »Eine Runde Calypso-Rum für alle!« Plötzlich verschwanden die finsteren Blicke. Ein Jubeln durchdrang die Taverne.
    Hüte flogen in die Luft. Ein Schlüpfer flog durch die Luft.
    Ich sehe keine Frauen… Jedenfalls hatte sich der General nun ein paar Freunde gemacht und so hatte er auch wenige Minuten später einige Informationen bekommen. Und die Männer ihren Rum.
    So ein Pack! Muss man erst bestechen, damit sie den Mund aufmachen, dachte Munzheim, griff nach seinem Telesensor und lief im Stechschritt in Richtung Docks.
     
    »Picardo!... Picardo!« Picardo öffnete seine Lider und blickte direkt in Leas smaragdgrüne Augen. Sie hatte sich über ihn gebeugt und schaute besorgt. »Was ist damals mit deinem Vater geschehen?«, fragte sie. Picardo wischte sich den Schlaf aus den Augen und richtete sich auf. Nach kurzer Zeit des Erwachens, hüpfte er aus seiner Hängematte. Er gähnte kurz und streckte sich, sagte dabei jedoch kein Wort. Dann stibitzte er mit diebischem Geschick den Schlüssel für die Tür aus Lucius' Hosentasche.
    »Komm mit«, flüsterte er Lea zu und drehte den Schlüssel im Schloss. Draußen begann bereits die Morgendämmerung und der

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