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Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition)

Titel: Phön - Tränen der Götter (Die Phön Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vöhringer
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sich noch etwas weiter hinunter. »Heute Abend ist eine Kostümparty und wir wollen als Mönche gehen. Wir bräuchten daher drei deiner wunderschönen Kutten.« Sie blickte dem Besitzer tief in seine dicke Brille.
    »Na... Natürlich... wissen sie was? Das geht aufs Haus!« Der kleine Mann flitzte an ein Regal und nahm drei Kutten heraus. Lea sah nach hinten und zwinkerte Picardo und Lucius zu, die nicht ganz glauben konnten, wie Lea mit ihren Reizen umzugehen wusste. Lucius beruhigte die Tatsache, dass zumindest die Bevölkerung noch nicht erfahren hatte, was wirklich geschehen war. Aber wie die Prinzessin urplötzlich aus sich herausging, das hatte er nicht erwartet. Warum dieser Meinungsumschwung? Warum hilft sie uns?
    Einige Minuten später verließen drei, in Kutten gehüllte, Gestalten den Laden und machten sich auf den Weg Richtung Hafen. Was mache ich hier eigentlich?, dachte Lea.
    Habe ich meinen Entführern gerade geholfen?
    Währenddessen kam Robert Munzheim am großen Torbogen vorbei, an dem vor einigen Minuten noch seine Zielpersonen gestanden hatten.Mit seinem treuen Hamstalon hatte er den Weg den Lucius, Lea und Picardo zu Fuß gehen mussten, in kürzester Zeit zurücklegen können. »Halt! Brrrr!«, schrie Robert Munzheim und stieg von seinem Hamstalon ab, den er vor den Toren Belgis' an einen Pfahl band.
    »Schnurzel, warte hier!«, sagte er beiläufig zu seinem Tier und machte sich auf den Weg zum Torbogen. »Ich fühle, dass die Prinzessin nicht weit ist!«
    Der Hamstalon, der wohl auf den Namen 'Schnurzel' hörte, rümpfte die Nase und versuchte das Seil durchzuknabbern... dass er dies aus Trotz tat, weil ihm sein dämlicher Name nicht gefiel, kann nur angenommen werden.
    Lea, Lucius und Picardo waren mittlerweile im Hafenviertel angekommen. Sie liefen vorbei an Ständen mit Krebsen, allerlei frischen Fischen und laut brüllenden Krakeelen, sehr launische krakenartige Meerestiere mit nerviger Stimme. Vor allem Lea sah man auch unter ihrer Kutte an, wie sehr sie über diese Vielfalt staunte.
    Im hinteren Teil der Promenade priesen Marktschreier teils kuriose Dinge an; von Töpferwaren bis hin zu Kräutern von den obersten Gipfeln der Mhyra Berge.
    Das ist unglaublich, dachte Lea. Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich plötzlich so frei wie noch nie zuvor. Die Zeit mit Picardo und Lucius und besonders die Wanderung durch die Soprafelder, die Steppe von Archadis und die wunderschöne Hafenstadt Belgis, hat Lea gezeigt, wie schön und groß die Welt außerhalb ihres Palastes sein konnte. Sie vergaß immer mehr, dass sie das Opfer einer Entführung war und noch mehr vergaß sie, dass die Personen mit denen sie unterwegs war, ihre Kidnapper waren.
    »Cato!«, schrie Picardo plötzlich und rannte zu einem der Stände, an dem ein Händler verschiedene Salze und Werkzeuge verkaufte. Ein stämmiger Mann mit einer dicken roten Nase drehte sich um und schaute auf den kleinen Jungen in seiner Kutte herab. Picardo schlug die Kapuze nach hinten und hob die Arme. »Tadaaaaa!«
    »Picardo? Bis du dat?« Der stämmige Mann freute sich sichtlich! Er hatte einen nordischen Dialekt, was vermuten ließ, dass er aus Wintersee stammte. »Na Kleiner, wat verschlägt dich denn hierher?« Er kam hinter seinem Stand hervor und reichte Picardo die Hand. Dieser deutete sofort auf die zwei anderen verhüllten Gestalten.
    »Das hier sind meine Freunde: Lucius und...« Da sprang Lucius von hinten heran und presste Picardo die Hand vor den Mund.
    »Und meine Schwester Hellen.« Er grinste und knirschte mit den Zähnen. DU kleiner...
    »Hellen??« Lea schielte empört zu Lucius hinüber. Grässlicher Name, dachte sie.
    »Na, dat is ja erfreulich, dass mein kleiner Picardo Freunde gefunden hat«, lachte der Mann und griff nach einer Flasche Calypso-Rum, die er auf seiner Theke stehen hatte.
    »Woher kennst du ihn, Picardo?«, fragte Lucius leise und nahm die Hand wieder aus dessen Gesicht.
    »Er hat mich damals hier am Hafen gefunden, ich muss wohl auf einem Schiff gewesen sein. Dann hat er mich zu meinem Papa in die Steppe gebracht, nahe Birgund, wo ich aufgewachsen bin.«
    »Ja ja, der alte Wilkin«, schnaubte Cato, schüttelte den Kopf und schraubte den Korken aus der Flasche, »eine schreckliche Tragödie!«
    Lucius lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ach, so ist das…
    Einen Moment schien Stille zu herrschen. Lea sah Picardo mit Bedauern an, behielt ihre Fragen aber vorerst für sich.
    »Soso... und er ist ein

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