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Phönix

Phönix

Titel: Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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Auswirkungen auf das, was in der restlichen Stadt passiert und über ihre Grenzen hinaus. Wir haben bereits merkliche Verluste in unseren Einnahmen in verschiedenen Bereichen hinnehmen müssen, was sich direkt auf Teckla zurückführen läßt, die sich für schlau halten. Wenn dergleichen von alleine passiert, dann sei es so; ich würde mich nicht einmischen. Aber es passiert nicht von alleine, diese Leute verursachen es. Und wer steht bei dieser Verursachung in der ersten Reihe? Eure Frau, Taltos. Eine Jhereg. Das Imperium ist über unseren Repräsentanten an uns herangetreten und hat sich beschwert. Es hat unsere Petitionen abgewiesen, wegen des Aufruhrs, den diese ostländische Jheregfrau von Euch schürt. Wir nehmen das nicht hin.
    Ja, ich habe sie verhaften lassen. Ich sage Euch sogar, wie, Taltos. Ich habe einen meiner Zauberer einen Wachposten in Süd-Adrilankha in die Luft jagen lassen, und er hat überall Anzeichen ausgelegt, als wären sie es gewesen. Erschreckt Euch das? Sollte es aber nicht. Sie mußten weggesperrt werden, und ich habe sie weggesperrt. Falls ich es nicht gründlich genug getan habe, gehe ich nochmal hin und mache es wieder.
    Daß Eure Frau darin verwickelt ist, tut mir leid, Lord Taltos, ganz ehrlich. Aber das ist eben Euer Pech. Sie rauslassen? Sie war die, die ich am dringendsten kriegen mußte. Lebt also damit. Zieht los und sucht Euch eine andere. Wenn es nach mir geht, wird sie in den Imperialen Kerkern verfaulen, bis das Große Meer des Chaos das Imperium überflutet. Mehr habe ich nicht zu sagen. Frohes Neujahr.«
    »Ruhig, Boß.«
    »Ich weiß, Loiosh. Ich versuche es. Halt Rocza im Zaum, ja?« Einen Augenblick sagte ich gar nichts, versuchte, mein Temperament zu zügeln und die Anstrengung aus meinem Gesicht zu bannen. Dann sprach ich sehr langsam und deutlich, damit es keine Mißverständnisse gab.
    »Also habt Ihr dafür gesorgt, daß meine Frau vom Imperium verhaftet wurde?«
    »Ja.«
    »Und zwar speziell meine Frau?«
    »Ja.«
    Ich sah ihn von Kopf bis Fuß an und sagte: »Wißt Ihr, ich glaube, ich mache Euch fertig.«
    »Nein, das macht Ihr nicht«, erwiderte er und konzentrierte sich nur kurz. Die Tür hinter mir ging auf, und als ich mich umdrehte, traten fünf ein. Jeder hielt Dolche; ohne Zweifel hatten sie darauf gewartet. Ich wandte mich wieder um und sah, daß Boralinoi seinen Sessel weggestoßen hatte, und die beiden, die erst nur dagestanden hatten, traten zwischen ihn und mich. Der Harte zog ein Kurzschwert. Es entstand eine grauenvolle Stille, als dehnte sich die Zeit zwischen den Herzschlägen über ein Meer aus Bewegungen, als hielte sie die Welt genau so, in einem Augenblick fest, der ewig dauerte.
    »Ihr habt recht«, sagte ich schließlich. »Ich bringe Euch um.«
    Interessanterweise wäre ich vielleicht nicht entkommen, wenn sie weniger gewesen wären. Aber der Raum war nicht groß genug, daß sie alle loslegen konnten, solange ich die Initiative ergriff, und das tat ich. Loiosh ließ mich sehen, was hinter mir vorging, so daß ich den beiden direkt hinter mir ein paar Dolche geradewegs in die Mägen werfen konnte, was ihnen beträchtlich an Tempo nahm, und gleichzeitig flog Rocza auf den gefährlichsten unter ihnen los, den Zauberer.
    Ich wirbelte herum und feuerte eine Handvoll Pfeile willkürlich in Richtung der drei zwischen mir und der Tür, dann tauchte ich vor dem ab, was die hinter mir im Schilde führen mochten. Bevor sie sich erholten, war ich durch die Tür. Loiosh flog durch den Gang, um den Fluchtweg zu prüfen, während ich mich wieder der Tür zuwandte.
    Ich konnte gerade noch mein Rapier ziehen, was manchmal gegen die gewaltigen dragaeranischen Langschwerter ein Nachteil ist, aber gegen den mit Dolchen bewaffneten Jhereg, der auf mich losging, wirklich sehr gut funktionierte. Ich schnitt ihm in die Messerhand und traf ihn mit zwei schnellen Handgelenksbewegungen, die meinen Großvater stolz gemacht hätten, in den Nacken, dann zog ich mich ein paar Schritte zurück.
    Als Rocza aus der Tür an mir vorbeiflog, um Loiosh zu helfen, falls er in Schwierigkeiten steckte, nahm ich ein Wurfmesser in die Hand. Verra, meine Göttin, was waren wir an dem Tag für eine Truppe! Der Harte mit dem Kurzschwert tauchte in der Tür auf und kriegte mein Messer mitten in die Brust. Er sackte nicht zusammen, was ausgezeichnet war, weil er so die Tür recht wirkungsvoll blockierte. Loiosh gab mir grünes Licht für das nächste Zimmer, und ich war schon durch und

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