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Phönix

Phönix

Titel: Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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Geduckt lief ich in den Laden für psychedelische Gegenstände, der vor dem Spielsalon lag, der vor meinem Büro lag, und dort wartete ich, bis ich mich ein wenig besser fühlte. Dann ging ich durch in mein Büro.
    Sie waren da, zwölf Vollstrecker, Kragar und Melestav. Wir standen gedrängt in dem Zimmer vor meinem und Kragars Büros an Melestavs Tisch. Ich saß auf der Kante und betrachtete die vierzehn Mörder, die hier versammelt waren. Glühkäfer hockte an einer Wand und blickte durchdringend vor sich hin. Melestav, dessen Tisch ich in Beschlag genommen hatte, stand schützend neben mir und sah sich die anderen an, als wüßte er nicht genau, ob ich in Sicherheit war, was durchaus sein konnte. Chimov, in der Mitte, wartete geduldig. Und die anderen.
    Stock hätte sich einen Stuhl vorne geschnappt und die langen Beine vor sich ausgestreckt und die Arme verschränkt, und er hätte mit neugierigem und ironischem Blick dagesessen. In mir stieg eine Wut auf, aber dafür hatte ich jetzt keine Zeit; ich konzentrierte mich auf die, die hier versammelt waren. Dies waren die Männer, die meine Geschäfte am Laufen hielten, die, nur durch ihr Dasein, gierige Jhereg davon abhielten, in mein Gebiet zu kriechen oder mich herumzuschubsen. Dies waren die Männer, die mir abwechselnd den Rücken freihielten, wenn ich mein Gebiet durchschritt, und die Treffpunkte inspizierten, damit alles auch bestimmt sauber war. Wenn ich mich auf die nicht verlassen konnte, könnte ich ebensogut Selbstmord begehen.
    Zum erstenmal, während ich sie beobachtete, wie sie mich beobachteten, schien es merkwürdig, daß keine Frauen dabei waren. Im Jhereg war es, seit es die Organisation gab, üblich, daß die meisten Frauen Zauberinnen waren und in der offiziell sogenannten Linken Hand des Jhereg arbeiteten, die man umgangssprachlich als Zickenbrigade bezeichnete. Wenn wir nicht gerade Rechte Hand des Jhereg genannt wurden, hatten sie jede Menge origineller Namen für uns, die wiederzugeben ich aber nicht einsehe. Beide Organisationen arbeiten zusammen, aber zwischen ihnen wird keine Liebe versprüht. Einmal, es ist schon Jahre her, hatte mir ein Orakel gesagt, daß meine eigene linke Hand mich an den Rand des Ruins bringen würde, und ich hatte mich gefragt, ob von der Linken Hand des Jhereg die Rede war.
    Aber ich schweife ab.
    »Zunächst«, sagte ich, »will ich euch sagen, was vor sich geht, soweit ich es überblicken kann. Der Herr, der diesmal hinter meinem Kopf her ist, ist größer als jeder, der es bisher versucht hat. Er hat Rücklagen, die es ihm erlauben, sechstausend an denjenigen zu zahlen, der einfach einen Schritt zur Seite macht und mich ins Gras beißen läßt, ganz zu schweigen von der Summe, die er dem Mann mit dem Messer bezahlt. Auf der anderen Seite ist ein Krieg das letzte, was er will, also glaube ich nicht, daß er einen von euch direkt aufs Korn nimmt.
    Damit«, fuhr ich fort, »bleiben euch mehrere Möglichkeiten. Ihr könnt mich natürlich ausliefern. Ziemlich verlockend, diesmal. Ich hoffe, daß es in einem Augenblick nicht mehr so ist. Zweitens, ihr könnt wie vorher weitermachen und hoffen, daß ich wieder mal oben rauskomme, so unwahrscheinlich es auch aussieht. Oder, drittens, ihr könnt euch verabschieden, solange ihr noch lebt. Das würde ich gerne verhindern.«
    Ich hielt inne und sah mich erneut im Zimmer um. Keine Veränderung in den Gesichtern, und – wo war Kragar? Ach da. Gut. »Diese ganze Angelegenheit wird, glaube ich, ein paar Tage beanspruchen. Ist diese Zeit abgelaufen, und ich habe gewonnen, wird es euch mindestens so gut gehen wie jetzt, vielleicht besser. Wenn ich verliere, wird es natürlich nicht so gut aussehen.
    Keiner von euch wird mich beschützen, weil ich nicht mit Schutz herumlaufen werde.« Da wurden ein paar Augen größer. »Ich werde nämlich überhaupt nicht herumlaufen. Ich werde mich verstecken, und Kragar nimmt die Fäden in die Hand, wobei ich mit ihm in Verbindung bleibe. Das dürfte die Verlockung, mich auszuliefern, beseitigen, weil ihr nicht dazu kommen werdet. Es wird die Gefahr beseitigen, daß ihr bei einem Attentat auf mich draufgeht, weil ihr, wenn es einen solchen Anschlag gibt, nicht da sein werdet. Es fängt ab sofort an, mit dem Ende dieses Treffens.
    Worum ich also bitte, meine Herren, ist lediglich, daß ihr ein paar Tage weiterarbeitet und zuseht, wie sich alles zurechtschüttelt. Ich denke, die möglichen Gewinne wiegen das Risiko auf. Noch Fragen?«
    Das war

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