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Piesberg in Flammen

Piesberg in Flammen

Titel: Piesberg in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich-Stefan Noelke
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insistierte die kräftigere der beiden Mitarbeiterinnen.
    Â»Die Zeitung lügt«, sagte Hero Dyk. »Ich kenne den Herrn Reporter. Eike Freytag heißt er. Er lebt von den Andeutungen, die er macht.«
    Die Damen nickten. Der Name war ihnen ebenfalls bekannt. Von den Lügen sahen sie ab. »Trotzdem«, betonte Marta Bents, und die beiden anderen bekräftigten das mit bestimmten Gesten. »Was soll denn jetzt werden?« Sie betrachteten ihn erwartungsvoll.
    Hero Dyk fühlte sich zunächst nicht angesprochen, er wandte sich zum Gehen. Die Blicke jedoch, die auf ihm ruhten, hielten ihn zurück. »Was? Ich?« Er war ganz überrascht, gemeint zu sein.
    Â»Sie sind doch ständig mittendrin. Es passiert immer Ihnen. Dann haben Sie sicher eine Lösung.« Wieder nickten die beiden Mitarbeiterinnen.
    Â»Die Polizei kümmert sich um so etwas«, bemühte sich Hero Dyk um eine Entlastung.
    Â»Ach die«, sagte die Dünne. »Die haben schon genug Mühe.«
    Â»Genau«, stimmte die Kräftige zu. »Jetzt erzählen Sie doch mal.«
    Unwillkürlich zückte Hero Dyk sein Notizbuch und starrte es verwundert an, denn es nutzte ihm nun rein gar nichts. Ein Handgriff, der den eigentlichen Fluchtreflex überdeckte.
    Â»Ach Herr Dyk«, sagte Marta Bents. »Sie wissen doch sicher längst, wer uns all die Häuser anzündet.«
    Â»Aber Ihres steht doch noch«, verteidigte er sich und klopfte mit ehrlicher Sorge gegen das Mauerwerk.
    Â»Jetzt seien Sie mal nicht kleinlich.« Marta Bents hob trotzig das Kinn. »Weshalb habe ich all Ihre Bücher gekauft, wenn Sie nicht einmal ordentlich recherchieren können? Wussten Sie, dass ich die Familie Kroll gut kenne?«
    Â»Na, dann suchen Sie doch den Täter«, gab Hero Dyk zurück.
    Marta Bents ignorierte das. Sie drehte sich wie auf einem Laufsteg, damit Hero Dyk sie von allen Seiten betrachten konnte. »Die geben heute noch ihre Wäsche zum Bügeln hierher. Jacqui Kroll ist genauso alt wie ich.« Sie betonte spöttisch den bürgerlichen Namen der Sängerin. »Meist bringt sie der Simon, ihr Sohn. Sie hat ihn adoptiert, wissen Sie? Und jetzt hat er seine leibliche Mutter zu sich genommen.«
    Â»Das ist mir alles vollkommen neu«, sagte Hero Dyk. »Sind Sie näher bekannt mit der Familie? Ich meine … Sie nennen sie beim Vornamen.«
    Â»Ach das … nein. Man liest so viel über Jacqui. Da gehört sie fast zur Familie.«
    Â»Wir verfolgen ihre Geschichte«, sprang ihr die Kräftige bei.
    Â»Dann helfen Sie mir«, bat Hero Dyk. »Wissen Sie etwas, was mir weiterhilft? Eine vergessene Geschichte vielleicht?«
    Â»Da war das mit dem Mädchen«, sagte die Kräftige.
    Â»Richtig. Die kam ums Leben.«
    Â»Aber mehr wissen wir auch nicht«, ergänzte die Chefin. »Da müssen Sie recherchieren.«
    Es glich einer Flucht, als Hero Dyk zu seinem Geländewagen stürmte und nach Hause fuhr.
    * * *
    Sie saßen zu dritt in Hero Dyks Esszimmer am großen Tisch und tranken eine vormittägliche Tasse Tee. Doña Francisca hatte sich schon früh mit einem Taxi zurück nach Osnabrück bringen lassen. In ihrem Haus am Dümmer war alles in Ordnung, sie hasste das Alleinsein und ihre Empörung ging nicht so weit, dass sie auf ein gutes Frühstück verzichtet hätte. Hero Dyk blätterte in seinen Notaten, fügte Einzelheiten hinzu und suchte, seine Gedanken zu ordnen, als es an der Tür läutete. Svetlana erhob sich schwerfällig, sah ergeben zur Decke, murmelte »Gehe schon« und ging öffnen.
    Â»Wer kann das sein?«, fragte Doña Francisca.
    Sie hörten ein freundliches »Guten Tag«. Eine männliche Stimme. »Bitte entschuldigen Sie die Störung. Ich möchte Herrn Dyk sprechen. Ist er wohl zu Hause?«
    Â»Herr Dyk, sind Sie zu Hause?«, rief Svetlana.
    Â»Wer ist es denn?«, fragte Doña Francisca.
    Â»Ein Herr«, antwortete Svetlana von der Tür her.
    Â»Wie alt?«
    Â»Ihr Alter«, schätzte Svetlana und fügte an den Besucher gewandt leise ein »Entschuldigung, bitte« hinzu.
    Â»Um Gottes willen«, sagte Doña Francisca. »Lassen Sie den Mann nicht in der Tür stehen. Wenn er nur annähernd so leidet wie ich, dann muss er ja ganz erschöpft sein von den Stufen.«
    Â»Es geht schon, gnädige Frau«, rief dieser. »Ich bin mit dem

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