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Piesberg in Flammen

Piesberg in Flammen

Titel: Piesberg in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich-Stefan Noelke
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Felder und Wiesen. Tief unten am Fuß des Berges sah er die kleine Siedlung liegen, in der Jacqui und Simon wohnten und nun auch Hedi. Nichts rührte sich dort. Die Häuser sahen völlig harmlos aus. Nur Trush-Orbeek war gerade ausgezogen.
    Â»Was für eine seltsame Gemeinschaft das ist«, notierte sich Hero Dyk. »Was sie wohl zusammenhält?«
    Er fand einen Wanderweg, der nach unten führte, so kam er ganz nah an dem Stollen vorbei, in dem Feli saß. Tatsächlich warf er sogar einen flüchtigen Blick auf das Mundloch mit dem Gitter, dachte sich jedoch nichts dabei. Dann entdeckte er den Weg, der zur Siedlung führt. Sie war einfacher zu finden, als er gedacht hatte. Er musste nur dem Geruch folgen und dem lauten Grölen betrunkener Männer.
    Vor dem Mietshaus saß im Schutz des Vordaches Pretorius mit zwei seiner Kumpane, weitere schienen im Haus zu sein. Geschützt vor Regen, hatten sie sich bequem eingerichtet und leerten einen Kasten gutes teures Bier, dazu hatten sie sich einen Biertisch mit zwei passenden Bänken vor das Haus gestellt. Noch vor ein paar Tagen waren sie hier herumgeschlichen wie Tagediebe, jetzt sah es aus, als sei dieser Ort unvermittelt in ihren Besitz übergegangen. Aus der offenen Wohnungstür quollen Musik und der Geruch nach Bratenfett. Einer von den Kerlen warf mit Steinen nach Trush-Orbeeks Skulpturen.
    Hero Dyk ging zu Pretorius und riss den Mann am Revers der Lederjacke von seinem Stuhl hoch. »Ist hier das Treffen, von dem du sprachst? Wo ist Simon?«, rief er.
    Â»â€™s soll’n das, ey? Lass mich los, Mann!«, schrie Pretorius. Sein ›Tschakka‹ hatte er vor Schreck vergessen.
    Die beiden anderen sprangen auf und drei weitere stürzten aus dem Haus, aber sie hielten Abstand.
    Â»Ihr scheint zu Geld gekommen zu sein. Woher stammt das?« Die Kerle starrten ihn misstrauisch an, ohne zu antworten, doch Hero Dyk ließ sich nicht beirren. »Könnt ihr mir sagen, ob Simon ein Auto hat? Welches Modell fährt er?«
    Pretorius grinste verschlagen, antwortete aber nicht. Er machte sich schwer, sodass Hero Dyk ihn schließlich fallen ließ.
    Â»Der Hannes«, rief Hero Dyk den Männern zu. »Euer Prinz Eisenherz, der hat seine Informationen an Simon verkauft, oder? Nicht an Pieter. Er kannte Simon und nicht Pieter, oder?«
    Â»Die Schiffe, Mann!« Pretorius feixte. »Hannes mochte die Modellschiffe. Sie kennen sich vom Attersee, da ließ der Simon sie schwimmen. Hannes hat immer zugeguckt. Aber Pieter war auch dabei. Der wusste über alles Bescheid. Der Hannes hat von ihm gutes Geld bekommen für seine Information.«
    Â»Pieter hat kein Geld, das er euch geben könnte«, sagte Hero Dyk. Murmelnd, mehr an sich selbst gerichtet, ergänzte er: »Und er fährt Fahrrad. Er besitzt keinen Land Rover Defender.« Er wandte sich wieder Pretorius und den anderen zu. »Habt ihr jemandem verraten, dass ich Trush-Orbeek auf dem Piesberg treffen wollte? Wem? Euer Pretorius hier, der wusste davon.«
    Aber die Kerle waren verstockt und hörten nicht zu. Einer von ihnen warf einen Stein und traf eine der Skulpturen, die sich im Wind drehten, das schien sie sehr zu amüsieren. Hero Dyk ließ von den Männern ab und ging zu den Garagen. Sie waren unverschlossen und leer.
    Â»Was suchst du hier? Wie siehst du aus? Was gibt dir das Recht, auf meinem Grundstück rumzusuchen?«
    Jacqui war aus ihrem Haus gekommen, sie war betrunken. Ängstlich sah sie zu den Männern rüber. Es begann zu regnen. Erst leicht, dann immer heftiger.
    Â»Jacqui«, sagte Hero Dyk. »Was tust du? Fängst du wieder mit dem Trinken an?«
    Â»Das Salz der Erde sollen wir sein«, kreischte sie. »Dass ich nicht lache. Das singen die Rolling Stones, aber das Salz der Erde ist mächtig unter die Räder gekommen, oder nicht? Und was taugt es, wenn es nicht mehr salzig schmeckt? So steht es in der Bibel geschrieben. Es ist nutzlos, das Salz vom Piesberg.« Sie wies hinter sich. »Die wohnt jetzt hier, sagt Simon. Muss das sein? In meinem Wohnzimmer? Dann soll sie im Mietshaus bleiben, sag ihr das. Bei den Halunken, mit denen sie säuft.«
    Hero Dyk führte Jacqui ins Haus, dort hockte Hedi am großen Tisch und stierte mit weit aufgerissenen Augen in ein leeres Weinglas. Sie lächelte, als habe sie einen Geschmack entdeckt, an den sie sich kaum noch zu erinnern wagte.
    Hero Dyk

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