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Piesberg in Flammen

Piesberg in Flammen

Titel: Piesberg in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich-Stefan Noelke
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zu halten.
    Pieter stand bei Hero Dyk. »Was hat er gesagt? Wo ist Feli?«
    Â»Er hat nichts gesagt.«
    Â»Gar nichts? Kein Hinweis?«
    Â»Seine Schuhe waren voller Dreck. Der Mantel auch. Roter Schlamm. Und da war ein Schlüssel, der liegt jetzt im Feuer.«
    Â»Was für ein Schlüssel?«
    Hero Dyk sah auf. Er versuchte, sich zu erinnern. »Ein recht großer Schlüssel.«
    Â»Mensch«, sagte Pieter, und das Entsetzen stand ihm im Gesicht. »Für ein Vorhängeschloss vielleicht? Und roter Schmutz? Dann weiß ich, wo sie ist.«
    Â»Wo?«, schrie Hero Dyk und schüttelte ihn.
    Â»Lass mich los. Du hast diesen Geländewagen? Dann komm! Ich weiß, wohin.«
    Sie liefen zum Land Rover. Lena sah sie laufen und folgte ihnen.
    Â»Hast du ein Abschleppseil?«, wollte Pieter wissen.
    Hero Dyk nickte und kramte nach den Zündschlüsseln. Schließlich fand er sie in einer Tasche seiner Jacke und ließ sie in den Dreck fallen, so verrückt war er. Das Auto sprang nicht gleich an, so gelang es Lena, auf den Rücksitz zu gleiten. Sie schäumte vor Empörung über das Versagen der Männer. Heeger stellte sich ihnen in den Weg, also nahmen sie auch ihn mit. Hero Dyk fuhr mitten durch den Gemüsegarten, der neben Jacquis Haus angelegt war.
    Â»Wohin?«
    Pieter winkte ihn nach links, ein zweites Mal nach links und nach kaum zweihundert Metern wieder nach links. Kurz darauf wies er nach rechts auf einen Wanderweg, der zwischen den Bäumen und all ihren Wurzeln steil nach oben führte, vielleicht dreißig Meter weit, nicht mehr. Sie standen oberhalb der Siedlung. Dies war der Weg, den Hero Dyk gegangen war, als er aus dem Steinbruch kam.
    Â»Schaffst du das?«
    Hero Dyk setzte zurück, so ein Land Rover hat einen riesigen Wendekreis. Er sperrte das Differenzial und legte den Hebel um, der die Geländeuntersetzung aktiviert. Der zweite Gang war seine Wahl. Der Wagen machte einen Satz nach vorne und ruckelte schrecklich, als die Kupplung griff. Dann ging er vom Gas und ließ die Maschine sich selbst den Berg hochziehen. Es schaukelte, aber sie kamen hoch, doch im zweiten Gang fehlte die Kraft bis ganz nach oben. Man hätte mehr Schwung gebraucht.
    Beherzt trat Hero Dyk auf die Bremse, ohne auszukuppeln. Der Motor starb ab, und Lena fluchte wieder. Hero Dyk legte den Rückwärtsgang ein. Dann, fast gleichzeitig, löste er die Bremse, kuppelte ein und startete den Motor. Der Wagen sackte einen winzigen Moment zurück und fing sich dann. Langsam und kontrolliert kroch er den Weg nach unten, der Fahrer musste nur noch lenken.
    Hero Dyk versuchte es erneut, diesmal jedoch im ersten Gang. Und so gelang es. Sie kamen bis nach oben. Jetzt wand der Weg sich, immer noch steil, um einen Baum. Der Wagen legte sich so schräg, dass sie sich mit der Kabine gegen den Stamm lehnen konnten. So schafften sie auch dieses Hindernis. Lena war es jetzt zufrieden.
    Â»Oben ist ein Wanderweg«, sagte Pieter nervös. »Dort kann man besser fahren. Es ist nicht weit.«
    Sie erreichten den Weg und folgten ihm, es ging jetzt nicht mehr höher.
    Â»Halt«, rief Pieter und wies auf einen dicht bewachsenen Weg. »Du musst rückwärts reinfahren.«
    Hero Dyk tat, wie ihm geheißen, und schließlich standen sie vor einem Gitter, das in den Fels eingelassen worden war.
    Â»Hier?«, rief Lena. »Was ist das?«
    Â»Ein Stollen«, sagte Pieter. »Ich habe Simon vor ein paar Wochen bis hierher verfolgt. Er hat sich hier ab und zu herumgetrieben. Siehst du das Schloss?«
    Alle sahen es. Ein großes, neues Vorhängeschloss versperrte den Eingang zum Stollen.
    Â»Wir legen das Abschleppseil um das Gitter, und du ziehst es heraus.«
    Â»Feli sitzt da drin?« Lena konnte es nicht fassen. »Seit gestern Abend?«
    Â»Ich war noch nie im Inneren«, sagte Pieter. »Ich weiß nicht, wie tief es hineingeht.«
    Sie riefen laut, aber es kam keine Antwort. Heeger wusste von einem Verein, der sich um Höhlen und Stollen in der Region bemüht. Er rief auf seiner Dienststelle an und bat um Hilfe. Dann legten sie das Seil um das Gestänge und um die Anhängerkupplung des Land Rovers, weil sie nicht länger warten wollten. Hero Dyk stieg wieder ein, während die anderen in Deckung gingen für den Fall, dass das Seil reißen würde.
    Er fuhr vor, bis die Trosse sich spannte, so stellte er sich zurecht. Er

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