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Pilger Des Hasses

Pilger Des Hasses

Titel: Pilger Des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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klein beigaben. Man muß gewiß sehr beherzt sein, um Henry von Winchester Aug' in Auge gegenüberzustehen und ihm etwas abzuschlagen«, räumte Cadfael seufzend ein.
    »Sie haben beschlossen, sie einzulassen, und das ist fast so gut, als hätten sie sie anerkannt. Aber wie ich hörte, verhandeln sie noch über die Bedingungen für ihren Einzug in die Stadt, und jede Verzögerung ist für Stephen und mich ein kostbarer Zeitgewinn. Wenn ich nur«, sagte Hugh, und das tanzende Licht vertiefte plötzlich die Linien seines gespannten, ausdrucksvollen Gesichts, »wenn ich nur einen guten Mann nach Bristol hineinbekommen könnte! Es gibt immer einen Weg, in eine Burg zu gelangen, und sogar in den Kerker. Zwei oder drei gute, verschwiegene Männer könnten schon ausreichen. Eine Handvoll Gold für einen unzufriedenen Wärter... es wäre nicht das erstemal, daß ein König befreit würde; selbst Ketten wären kein Hindernis, aber er ist nicht einmal angekettet. So weit ist sie nicht gegangen, noch nicht.
    Cadfael, ich träume! Meine Aufgabe ist hier und ich bin ihr kaum gewachsen. Ich habe nicht die Mittel, in Bristol etwas zu versuchen.«
    »Wenn Euer König freikommt«, sagte Cadfael, »dann braucht er diese Grafschaft dringender denn je.«
    Er nahm den Topf vom Feuer, wandte sich von der Kohlenpfanne ab und setzte ihn zum Abkühlen auf einen flachen Stein, den er zu diesem Zweck bereitgelegt hatte. Sein Rücken knackte ein wenig, als er sich wieder aufrichtete. Hin und wieder spürte er seine Jahre, aber wenn er aufrecht stand, besaß er noch die alte Spannkraft.
    »Ich bin hier für den Augenblick fertig«, sagte er, während er sich die Hände rieb, um die Dellen zu entfernen, die ihm der Henkel in die Haut gedrückt hatte. »Kommt hinaus ins Tageslicht und seht Euch die Blumen an, die wir für den Feiertag der heiligen Winifred gezogen haben. Der Vater Abt wird gerade rechtzeitig heimkommen, um den Zug von St. Giles anzuführen. Wir werden dann das Haus voller Pilger haben.«
    Sie hatten den Reliquienschrein der walisischen Heiligen vor vier Jahren aus Gwytherin geholt, wo sie begraben lag, und auf dem Altar der Hospitalkapelle von St. Giles aufgestellt. Das Hospital lag am Rande der Vorstadt von Shrewsbury; dort wurden die Kranken, die Infizierten, die Behinderten und Aussätzigen, die die Stadt nicht betreten durften, beherbergt und gepflegt. Und dann hatten sie den Schrein feierlich zum Altar der Heiligen in die Abteikirche getragen, wo er in vollem Schmuck Wunder wirken und all jene heilen und segnen sollte, die in Not geraten waren und zur Andacht kamen. Auch in diesem Jahr sollte diese letzte Reise wiederholt werden, auf welcher der Schrein in einer Prozession von St. Giles herübergebracht wurde, und der Altar der Heiligen würde allen zugänglich sein, die ihr Gebete und Opfer darbringen wollten.
    Sie hatte jedes Jahr viele Pilger angezogen, und auch in diesem Jahr würden sie in Scharen kommen.
    »Man fragt sich fast«, sagte Hugh, der breitbeinig zwischen den Blumenbeeten stand und die Blüten betrachtete, deren blasse Frühlingsfarben dem prächtigen Glanz des Sommers wichen, »ob Ihr Euch nicht vielmehr auf eine Hochzeitsfeier vorbereitet.«
    Die Haselnuß- und Weißdornhecken verstreuten ihre silbernen Blütenblätter und ließen silbrig-grüne Weidenkätzchen in den Kräutergarten fallen. In der Wiese hinter dem Garten reckten sich Schlüsselblumen, und die Iris hatten feste, pralle Knospen.
    In Cadfaels umfriedetem Kräutergarten standen dichte Büsche von Pfingstrosen, deren Knospen gerade aufbrachen. Cadfael benutzte die Samen zu medizinischen Zwecken, und Bruder Petrus, der Koch der Abtei, benutzte sie als Küchengewürze.
    »Vielleicht ist der Mann gar nicht weit«, erwiderte Cadfael, während er zufrieden die Früchte seiner Arbeit betrachtete.
    »Eine unaufhörliche und reine Hochzeitsfeier. Dieses walisische Mädchen blieb bis zum Tage ihres Todes unschuldig.«
    »Habt Ihr sie denn inzwischen unter die Haube gebracht?«
    Das müßige Geplauder war nach dem Grübeln über die Staatsangelegenheiten eine Erleichterung. In einem solchen Garten konnte man an den Frieden, an ein gedeihliches Leben und an Freundschaft glauben. Aber auf seine Worte folgte ein so tiefes und lastendes Schweigen, daß Hugh die Ohren spitzte und sich fast verstohlen zu seinem Freund umdrehte, noch bevor die unbedachte Antwort kam. Ob unbedacht aus Geistesabwesenheit oder aus Absicht, das konnte man nicht sagen.
    »Nicht

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