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Pilgerspuren: Palzkis siebter Fall (German Edition)

Pilgerspuren: Palzkis siebter Fall (German Edition)

Titel: Pilgerspuren: Palzkis siebter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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Bond-Bösewicht Blofeld kam eine
andere Person in den Raum, die an ihrer Kleidung unschwer als Geistlicher auszumachen
war. Der Mönch meldete sich zu Wort: »Darf ich vorstellen, Herr Palzki: Dies ist
der Herr Generalvikar.«
    Verwirrt
schüttelte ich die mir entgegengestreckte Hand und fragte: »Angenehm, Herr Vikar.
In welcher Kaserne sind Sie stationiert?«
    Der Angesprochene
schaute mich fragend an, dies war mir heute bereits mehrfach passiert. »Was meinen
Sie mit Kaserne, Herr Palzki?«
    »Entschuldigen
Sie bitte, vielleicht habe ich die Einzelheiten der letzten Bundeswehrreform nicht
so mitgekriegt. Nach meinem Wissen ist ein General für bestimmte Kasernen zuständig.«
    Der Mönch
lachte kurz auf, entschuldigte sich aber sofort. »Herr Palzki, das ist Herr Dr.
Alt, seines Amtes Generalvikar des Bistums Speyer. Oder wollten Sie nur einen Scherz
machen?«
    Da Spontanität
schon immer meine Stärke war, nickte ich. Ich musste unbedingt und schnellstmöglich
meine Defizite im kirchlichen Bereich ausräumen »Entschuldigung, wenn mein Humor
ein bisschen seltsam wirkt, Herr Dr. Alt. Selbstverständlich habe ich Sie sofort
als Geistlichen erkannt. Sie stehen ja oft genug in der Zeitung.«
    Ich hoffte
inständig, dass das stimmte und er nicht seinen ersten Arbeitstag hatte.
    Der Generalvikar
schmunzelte. Er schien über ein gerüttelt Maß an Menschenkenntnis zu verfügen und
hatte mich bestimmt ertappt. Es sprach für ihn, mich nicht bloßzustellen.
    »Nehmen
Sie doch bitte Platz, Herr Palzki.« Er deutete auf das riesige Besprechungsoval.
Ich überprüfte kurz den mir am nächsten stehenden Stuhl auf Eigenschaften wie Schleudersitz
oder Ähnliches und setzte mich nach erfolglosem Suchen.
    Der Generalvikar,
der mich freundlich betrachtete, setzte sich mir schräg gegenüber.
    »Herr Diefenbach
hat sich bei mir telefonisch entschuldigt, da er wegen größeren Umbauarbeiten unabkömmlich
sei. Wegen Personalengpässen könne er leider nur einen normalen Sachbearbeiter vorbeischicken.«
    Diese Aussage
wunderte mich inzwischen überhaupt nicht mehr. Statt jetzt ein paar böse Worte über
KPD zu verlieren, taktierte ich mit strategischen Hintergedanken.
    »Herr Diefenbach
hat diese Gründe nur vorgeschoben. In Wirklichkeit hat er mit dem Thema ›Kirche‹
nicht viel am Hut. Im Vergleich zu anderen Berufsgruppen ist bei den Geistlichen
der Anteil an Mördern nämlich viel geringer. Und das ist schlecht für KPDs Statistik.«
    Dr. Alt
schluckte. »Und was ist KPD?«
    Mist, dachte
ich. Das hatte ich nun davon. »KPD ist eine interne Dienstbeschreibung und unterliegt
der Geheimhaltung. Tut mir leid, das ist mir eben so rausgerutscht.«
    »Kein Problem«,
antwortete der nach wie vor verwirrte Generalvikar. »Bei mir sind Geheimnisse gut
aufgehoben.«
    »Ich weiß,
dass man sich auf Sie und Ihre Kollegen verlassen kann«, schmeichelte ich mich ein.
»Deswegen habe ich mich auch für die Aufklärung der Sache im Dom freiwillig gemeldet.
Ich bin nämlich sehr kircheninteressiert und war schon mehrmals im Dom, gerade gestern
wieder.«
    Dass das
vorletzte Mal Jahrzehnte zurücklag, brauchte ich ihm ja nicht zu verraten.
    »Sehr angenehm«,
antwortete Dr. Alt. »Dann kennen Sie ja das kirchliche Vokabular. Das macht die
Sache gleich viel einfacher. Mich hat vor ein paar Minuten Herr Fratelli angerufen
und die Sache mit den Anschlägen gebeichtet. Er sagte, dass Sie gerade losgegangen
sind. Warum haben Sie eigentlich so lange für den kurzen Weg benötigt? Sie haben
sich doch nicht verlaufen, oder?«
    »Nein, nein«,
wiegelte ich ab, da es schließlich stimmte. »Ich habe nur einen alten Bekannten
vor dem Dom getroffen. Da konnte ich nicht gleich weitergehen.«
    »Auch vor
dem Dom scheint im Moment einiges im Argen zu sein. Ein Domkapitular hat mir gestern
berichtet, dass da merkwürdige Gestalten rumlungern und den Pilgern das Geld aus
den Taschen ziehen würden.«
    »Vorhin
ist mir da nichts aufgefallen, Herr Dr. Alt. Ich werde aber meine Augen offen halten,
so geht das ja schließlich nicht. Aber zurück zum Thema. Hat Ihnen Herr Fratelli
auch von den anderen Anschlägen berichtet?«
    Er nickte.
»Ich wusste bis zu seinem Anruf nicht einmal, dass es die Herren Fratelli und Nönn
waren, die gestern beinahe erschlagen wurden.«
    »Ich habe
heute Morgen ebenfalls erst erfahren, dass die beiden im Dienst der Kirche stehen.«
    Dr. Alt
wirkte betroffen. »Die Sache hat nun eine ganz andere Dimension erreicht. Bis zu
dem Telefonat bin

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