Pimp my brain - Besserwissen leicht gemacht
Mythos, liebe Leser. Denn es ist für das Abnehmen oder Zunehmen nicht ausschlaggebend, wann Sie Ihrem Körper Kalorien und Energie zuführen, sondern nur wie viel Energie Sie ihm zuführen. Wer sich am Tag gut mit Energie und Nahrung versorgt und dennoch am Abend üppig isst, der braucht sich sicher nicht über einige zusätzliche Pfunde wundern, die sich im Laufe der Zeit auf der Waage zeigen.
Den Ursprung hat dieser Irrglaube vermutlich darin gefunden, dass man lange Zeit annahm, ein ruhender Körper benötigt wenig Energie und kann folglich die aufgenommene Energie am Abend nicht mehr verarbeiten. Also schien es nur logisch, dass man sagte, wenn man am Morgen reichhaltig isst und im Laufe des Tages die Menge der Mahlzeiten kontinuierlich nach unten schraubt, ist es besser, da der Körper die aufgenommenen Kalorien dann direkt verbrennen und verarbeiten kann. Diese scheinbare Logik ist einleuchtend und hatte es somit sehr leicht, sich im Bewusstsein festzusetzen. Aber sieht man genauer hin, dann ist das Gegenteil der Fall:
In der nächtlichen Ruhephase ist jener Teil unseres Nervensystems deutlich aktiver, der die inneren Organe für Verdauung und Entspannung reguliert. In dieser Zeit ist unser Nervensystem geschützt vor äußeren Einflüssen und damit von Ablenkungen, wie sie uns tagsüber gern begegnen und ein Befinden jedweder Art in uns hervorrufen. Jedes Befinden, ob Eile, Stress, Hektik oder Angst, Freude und selbst das Nachgehen der gewöhnlichen Arbeit mit einer entsprechenden Konzentration unterdrückt diesen Teil des Nervensystems und bindet unseren Organismus und unser inneres System an die Abläufe, die wir unserem Körper auferlegen. Die 'innere Prioritätenliste' unseres Körpers bevorzugt die Bewältigung des Alltags und den Schutzmechanismus, wenn er es zum Beispiel mit Stress zu tun bekommt. Die Verdauung und Verarbeitung der aufgenommenen Energie steht in dieser Prioritätenliste am Tag hinten an. In der Nacht und unserer Ruhephase jedoch kann sich unser Nervensystem ganz der Verarbeitung der Energie widmen, da die äußeren Einflüsse fehlen.
Vielleicht kennen Sie nach einem üppigen Mittagsmahl das Bedürfnis, ein kurzes Nickerchen machen zu wollen oder sich auszuruhen. Man bekommt das 'Tagestief' und würde am Liebsten eine Stunde schlafen oder sich zur Ruhe legen. Genau das ist eigentlich ein Signal unseres Körpers, dass er gern die eben aufgenommene Energie verarbeiten würde und keine störenden Einflüsse wünscht. Wenn Sie also Ihren Kalorienbedarf am Tag nicht erfüllen und ein reichhaltiges Mahl am Abend zu sich nehmen (welches noch innerhalb des üblichen und geforderten Kalorienbedarfes liegt), dann hat das überhaupt keine schädlichen Auswirkungen auf Ihren Körper und Ihr Gewicht.
Es kommt nicht darauf an, wann man isst, sondern wie viel man isst. Der Körper benötigt am Tag eine gewisse Energie und bezieht diese Energie aus der aufgenommenen Nahrung, die im Idealfall den Bedarf deckt. Geben Sie dem Körper dauerhaft mehr Energie in Form von Nahrung als er benötigt, dann werden Sie zunehmen. Nur ist das generelle üppige Mahl am Abend dann garantiert nicht Schuld. Denn wenn Sie am Tag nicht üppig Essen und nur kleine Happen zu sich nehmen können, dann ist das üppige Mahl am Abend die notwendige Energieversorgung, aus der Ihr Körper sich dann bedient, wenn er diese Energie benötigt. Da diese am Abend zu sich genommene Nahrung zudem deutlich besser – weil frei von äußeren ablenkenden Einflüssen – verarbeitet werden kann, kann der Körper diese Energie am Folgetag wesentlich gezielter freisetzen, als wenn Sie zum Beispiel üppig Mittagessen und sich direkt wieder in die Alltagshektik begeben. Das dann stärker werdende Bedürfnis nach Ruhe ist nämlich nichts Anderes, als der Ruf des Körpers nach der notwendigen Zeit für die Energieumwandlung und Speicherung.
Es kommt also nur auf die Energie an, die Sie Ihrem Körper zuführen und nicht auf die Zeit, wann Sie dies tun. Der Körper bezieht seine Energie, wann er sie benötigt, gleich ob er diese erst vor wenigen Minuten bekam, oder am Vorabend. Die Gefahr am Abend ist in der Regel nur, dass man dann auch gern zu weiteren Zugaben greift, die diesen Bedarf an Energie gern überschreiten, wie zum Beispiel das Glas Bier oder die Gläser Wein, die man am Tag weglassen würde und die für sich genommen nicht gerade arm an Kalorien sind...
Sie können den Energiebedarf des Körpers auch gern
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