Pink Christmas 2 (German Edition)
schliefen sie vor dem Kamin ein, eng aneinander gekuschelt und zugedeckt mit einer weichen Felldecke. Noch immer war keine Zeit für Erklärungen gewesen, aber irgendwie war Julian das jedoch auch ganz recht. Wie er wusste, konnten Worte den Zauber nur allzu schnell zunichte machen.
Der Abend kam, sie duschten und saßen dann vor der Couch auf dem dicken Teppich, schauten ins Feuer und Julian spürte, Benjamin wollte jetzt reden. Ein paar Mal verschloss er dessen Mund mit einem Kuss, aber länger konnte er die fälligen Erklärungen nicht hinauszögern.
Benjamin sagte Julian in dieser Nacht die ganze Wahrheit. Er war weder verheiratet noch hatte er Kinder. Mit dieser Lüge wollte er lediglich verhindern, sich zu weit in die schwule Welt hineinzuwagen und dort ein Zuhause zu finden. Er konnte sich nicht mit seiner Vorliebe für Männer abfinden, gab seinen drängenden Sehnsüchten schließlich nur so weit nach, wie es unbedingt sein musste. So geriet er gleich beim ersten Mal an Julian und alles, was er sich vorgenommen hatte, verselbständigte sich in eine ganz andere Richtung. Eine Weile konnte er die Treffen unpersönlich halten, aber als Julian ihm seine Liebe gestand, begriff er, dass ihm selbst das gleiche passiert war. Danach gab es nur noch die panische Flucht zurück hinter die gepflegten, leider allzu verlogenen Mauern seines Lebens. Doch es war zu spät, um den Kopf wieder in den Sand zu stecken. Die Sehnsucht hatte die Führung übernommen und sie wusste genau, was zu tun war. Und so zog Benjamin die Konsequenzen. Alles, was er jahrelang hinausgezögert hatte, überstürzte er jetzt. Binnen kürzester Zeit outete er sich bei der Familie und überraschte gleich anschließend seine Arbeitskollegen mit dieser doch ziemlich unerwarteten Beichte. Nachdem das alles durchgestanden war, begann er, nach Julian zu suchen. Dass er ihn ausgerechnet am Heiligen Abend fand, war reiner Zufall, er hätte auch noch bis Ostern und län ger gesucht.
*
Julian schlug die Augen auf, es war der Morgen des ersten Weihnachtstages. Er fühlte das weiche, warme Bett unter sich, in dem er allein lag. Ein erster Schreckmoment, dann fiel ihm alles wieder ein. Er lächelte, hörte Benjamin in der Küche mit Geschirr klappern und erschnupperte vage Lebkuchen und Kaffee. Langsam setzte er sich auf. Er streckte sich, schwang die Beine aus dem Bett und schlang sich die Decke um den nackten Körper. Sein Blick fiel aus dem Fenster und er sah einen bleifarbenen Himmel und dichte Schneeflocken, die zur Erde tanzten. Der Garten des Hauses war unter einer flockig weißen Schicht verschwunden, alles sah sauber und friedlich aus. Friedlich? Julian grinste und dachte an den Schneematsch, der ihn noch am Vortag zur Weißglut gebracht hatte.
Er ging Richtung Wohnzimmer. Leise lief weihnachtliche Musik, das Holz im Kamin knisterte behaglich, Kerzen brannten und spiegelten sich in den Kugeln des kleinen Christbaums wider … herrje, das volle Programm. Er blieb mitten im Zimmer stehen und ließ die Atmosphäre auf sich wirken. Plötzlich war das alles gar nicht mehr nur etwas für verträumte, weltfremde Schnarchnasen. Schon erstaunlich, wie wohl man sich in einem solchen Ambiente fühlen konnte, wenn man emotional gerade erst zu längeren Höhenflügen aufgebrochen war.
„Wie geht es dir?“
Benjamin war hinter ihn getreten, umfing ihn mit den Armen und zog ihn sanft an sich.
„Eigentlich hasse ich Weihnachten!“
„Ich auch!“
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