PinkMuffin@BerryBlue. Betreff: FernWeh (German Edition)
gesagt haben?
Vielleicht bedeutet das ja auf Japanisch was anderes, ist vielleicht nur irgendein japanischer Leckerbissen und sie haben es gesagt, weil sie Hunger hatten. Oder heißen Walkürenbällchen auf Japanisch vielleicht »Metamorphose«? Haha!
Ich werde mal ein japanisches Wörterbuch durchstöbern.
Gruß,
MAX
PS: Weißte was? Genau genommen hat der Froschkönig auch ’ne Metamorphose durchgemacht. Vom Frosch zum Prinzen durch einen Kuss. Plopp.
Von: PinkMuffin
An: BerryBlue
Betreff: Kirushuwassa
Hi, Berry!
Wie heißt das japanische Wort für Eisbahn? Aisuban. Im Ernst, kein Blödsinn. Aisuban. Ist doch zum Piepen, was?
Oder: Arbeit? Na, versuch’s mal. Es heißt: arubaito. Hihi.
Mein Lieblingswort ist ryukkusakku. Lies es laut – und? Rucksack! Es heißt Rucksack! Und noch eins: noiroze. Na, was heißt es? Es heißt Neurose. So, das war jetzt Dein kleiner Japanischkurs. Ohne Gebühr, geht aufs Haus.
Ach, halt, ich hab übrigens noch ein Wort speziell für Dich rausgesucht. Für Eure Stammomas, die so gern Schwarzwälder Kirschtorte essen und Kirschwasser trinken. Kirschwasser heißt nämlich: kirushuwassa. Im Ernst, ich hab das nicht erfunden.
Abgesehen vom Unterhaltungswert bin ich allerdings nicht weitergekommen mit der Metamorphose.
Aber ich bleib dran.
Gruß,
MAX
Von: BerryBlue
An: PinkMuffin
Betreff: Kompott, Kompott
Hi, MAX,
Metamorphose! Das Ganze wird immer rätselhafter! Weißt Du, was mir dazu eingefallen ist, als ich Deine vorletzte Mail gelesen habe? Lipinski! Kuhlhardt ist doch davon überzeugt, dass er früher mal ein Mensch gewesen ist. Erst Mensch, dann Hund. Das ist doch auch so eine Art Metamorphose, oder? Ob es die Japaner auf Lipinski abgesehen haben? – Nee, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Was wollen die mit einem abgedrehten Detektiv mit Schlappohren und Stummelbeinen? Auf jeden Fall sag mir bitte sofort Bescheid, wenn doch wieder Japaner bei Euch auftauchen!
Na ja, und was mich betrifft, könnte ich jetzt behaupten, dass ich noch einmal zu Kuhlhardt gegangen bin, um noch mehr herauszufinden. Das stimmt ja auch gewissermaßen, aber eigentlich bin ich nur vor unseren Stammomas geflohen. Manchmal gehen sie mir echt auf den Geist und ich möchte sie am liebsten fragen, warum sie ihren Kuchen nicht zu Hause essen und mich in Ruhe lassen können. Aber ich will meinen Eltern natürlich nicht das Geschäft verderben. Also mache ich mich lieber aus dem Staub.
Auf dem Weg zu Kuhlhardt hab ich ihn echt um sein Leben beneidet. Er ist frei, er ist Detektiv und er hat den coolsten Blick drauf, den man sich vorstellen kann. Was will man mehr?
Ein wenig getröstet hat mich, dass ich ihn zumindest kenne und in sein Büro kommen darf, wann immer ich will. Jedenfalls hat er sich noch nie darüber beschwert. Und Milfina scheint sich sogar zu freuen, wenn sie mich sieht.
So auch dieses Mal, obwohl sie gerade sehr beschäftigt zu sein scheint. Ist halt nicht leicht, sieben Kisten Kompott verschiedener Geschmacksrichtungen in ein ohnehin schon überfülltes Lager einzusortieren.
»Da bist du ja wieder, Berry! War es lustig mit Kuhlhardt bei der Polizei?«, fragt sie mit einem Augenzwinkern.
Ich sehe mich um, ob er irgendwo in der Nähe ist, bevor ich antworte: »Weniger lustig als vielmehr informativ. Er hat mir von seinem neuesten Fall erzählt«, füge ich aus einer Eingebung heraus hinzu.
»Du meinst diesen Japaner?«, fragt Milfina.
Volltreffer! Sie weiß also etwas.
Ich bohre weiter: »Viel hat er allerdings nicht gesagt. Sie kennen ihn ja.«
Milfina lässt einen Seufzer hören und kickt einen leeren Karton zur Seite. »Das kannst du laut sagen, Berry. Er liebt es, den einsamen Wolf zu spielen. Auch wenn er in Wirklichkeit ein sensibles Kerlchen ist.«
»Kann ich mir nicht vorstellen«, erwidere ich.
»Das wirst du noch, Berry. Wenn du ihn näher kennst.«
»Und was ist nun mit dem Japan-Fall?«
Milfina sieht erst zu Kuhlhardts, dann zu Lipinskis Tür. »Die Herren sind nicht da. Aber du kannst gern auf sie warten, wenn du willst.«
»Und Sie? Können Sie mir nichts über den Fall erzählen?«
»Ich?«, ruft Milfina gespielt entsetzt. »Ich bin doch nur die Sekretärin und die weiht man nicht in seine ach so wichtigen, schwierigen und gefährlichen Fälle ein.«
Das kann sie mir nicht erzählen. Ich lasse nicht locker: »Ist der Fall denn gefährlich?«
Milfina wiegt den Kopf hin und her und mit ihm zwei Gläser
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