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Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Schiffen der Marine ohne Marinebesatzungen gekommen sind«, sagte Mark. »Und nicht nur das; die Möglichkeit, an die ich denke, könnte einen großen Teil unserer Probleme lösen, gegenwärtige wie zukünftige.«
    »Zukünftige?«
    »Sehen Sie«, sagte Mark, »Sie brauchten dem Marineoberkommando auf der Erde nur zu sagen, daß das Ausleihen der vier Schiffe an uns Teil eines kleinen Experiments von Ihnen war, um die Selbständigkeit von Kolonien wie der unsrigen zu fördern. Und das ist im Grunde auch, was es war. Sie könnten sogar um die Erlaubnis bitten, das Experiment fortzuführen und zu erweitern, indem Sie uns und anderen Kolonien mehr Schiffe zur Verfügung stellen. Es würde nicht gut aussehen, es würde auch Ihre eigenen Streitkräfte von dem moralischen Druck entlasten, allein für den Schutz gegen Meda V’Dan-Renegaten verantwortlich zu sein.«
    »Mehr Schiffe und Waffen?« Admiral Showell schüttelte bedächtig seinen Kopf. »Nein, daran glaube im nicht. Aber Ihr anderer Vorschlag ist nicht schlecht. Ich denke …«
    »Er würde nutzlos sein, wenn Sie nicht zugleich auf konkrete Pläne zur Fortführung des Experiments verweisen könnten«, sagte Mark schnell. »Wir dürfen nicht vergessen, daß Abruzzi Vierzehn mit der erfolgreichen Aktion Vergeltungsschläge von anderen Renegaten herausgefordert hat. Es würde schlecht aussehen, wenn wir nächstes Mal ausgelöscht würden, weil es uns an den notwendigen Verteidigungsmitteln mangelte. Auch würde es unnatürlich und inkonsequent erscheinen, wenn Sie nach dem guten Anfangserfolg Ihres Experiments nicht fortfahren würden, es energisch voranzutreiben.«
    Jaseth Showell starrte stirnrunzelnd in sein Cocktailglas. »Das ist richtig«, sagte er nach einer Pause. »Aber das Oberkommando würde solche Pläne kaum billigen …«
    »Man wird dort kaum umhin können, sie zu billigen«, sagte Mark. »Denken Sie nur an all diese Publizität, die viele Kritiker, die der Flottenbasis hier Inaktivität vorgeworfen haben, zum Schweigen gebracht hat.«
    Jaseth Showell stellte sein Glas auf den niedrigen Tisch zwischen ihren Sesseln. »Nun, das hört sich vielleicht ganz gut an, aber da ist diese Sache Ihres Besuchs auf einer Heimatwelt der Meda V’Dan. Manche Leute sind der Meinung, daß Sie den Überfall damit geradezu herausgefordert haben.«
    Mark blickte erstaunt. »Ich finde nichts an den Gesetzen oder den Bestimmungen für die Kolonien, was dagegen spräche«, sagte er. »Außerdem hat die Marine uns seit Jahren versichert, daß die Meda V’Dan friedliebend und freundlich seien – abgesehen natürlich von gelegentlichen Renegaten.«
    »Nichtsdestoweniger«, sagte Showell, »war Ihnen zweifellos klar, daß Sie ein Risiko auf sich nahmen.«
    »Sicherlich. Wir hätten unterwegs auf Renegaten stoßen können, um nur ein Beispiel zu nennen. Glücklicherweise verlief die Reise jedoch ohne Zwischenfälle, und es gelang uns sogar, mit den führenden Persönlichkeiten der Meda V’Dan ein Handelsabkommen zu schließen. Selbstverständlich werden wir dieses Abkommen einhalten müssen, wenn wir sie nicht beleidigen wollen. Aber Sie haben recht, daß all dies noch mehr Aufmerksamkeit von Renegaten auf sich ziehen wird. Ein weiteres Argument dafür, daß unsere Kolonie möglichst bald mehr und größere Schiffe erhält. Ich bin Ihnen dankbar, daß Sie mich darauf hingewiesen haben.«
    »Ich glaube nicht, daß ich das getan habe. Es war Ihre Schlußfolgerung«, sagte Showell trocken. »Wie auch immer, ich werde diese Sache überdenken müssen. Wie wär’s? Wollen wir jetzt essen gehen?«
    Sie standen auf und gingen ins benachbarte Speisezimmer. Ulla Showell, die sich an dem Gespräch nicht beteiligt hatte, ergriff jetzt die Initiative und sorgte für die Plazierung der anderen Gäste – fünf oder sechs Offiziere der Flottenbasis mit ihren Frauen, dazu ein paar Zivilisten, die vermutlich hohe Beamte aus der Regierungshierarchie der Erde waren. Admiral Showell saß an der Spitze der Tafel, seine Tochter zu seiner Rechten und Mark zu seiner Linken. Auf der anderen Seite von Mark saß ein General der Marineinfanterie, den Mark zwei Tage zuvor bei einer Cocktailparty kennengelernt hatte.
    »Ich höre, Sie verlassen uns zum Wochenende«, sagte der General zu Mark, als sie alle Platz genommen hatten.
    »Das ist richtig«, sagte Mark.
    »Das ist schade.« Der General war eine große, stattliche Erscheinung, aber als Mittvierziger bereits zur Beleibtheit neigend. »Wenn Sie bis

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