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Pippi Langstrumpf

Pippi Langstrumpf

Titel: Pippi Langstrumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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grüne Schleifen befestigt.
    „Ich glaube, ich werde die Feinste von der ganzen Gesellschaft sein“, murmelte sie zufrieden vor sich hin, als sie an der Tür klingelte.
    Im Wohnzimmer der Familie Settergren saßen drei vornehme Damen und Thomas und Annika und ihre Mutter. Es war ein herrlicher Kaffeetisch gedeckt, und in dem offenen Kamin brannte ein Feuer. Die Damen plauderten ruhig miteinander, und Thomas und Annika saßen auf dem Sofa und blätterten in einem Album. Alles war voller Frieden. Aber plötzlich wurde der Friede gestört.
    „Gebt acht! “
    Ein durchdringender Ruf kam aus der Diele, und im nächsten Augenblick stand Pippi Langstrumpf auf der Schwelle. Sie hatte so laut und so unerwartet geschrien, daß die Damen in die Höhe fuhren.
    „Abteilung vorwärts marsch! “ ertönte der nächste Ruf, und Pippi ging mit taktfesten Schritten zu Frau Settergren hin.
    Sie faßte mit beiden Händen ihre Hand, die sie herzlich schüttelte.
    „Ich bin nämlich sehr schüchtern“, sagte sie, „und wenn ich mich nicht selber kommandierte, dann würde ich nur im Eingang stehenbleiben und nicht wagen, hereinzukommen.“
    Dann lief sie zu den anderen Damen hin und küßte sie auf die Wangen.
    „Scharmangt, scharmangt, auf Ehre“, sagte sie, denn das hatte sie einmal einen feinen Herrn zu einer Dame sagen hören. Und dann setzte sie sich hin.
    Frau Settergren hatte gedacht, daß die Kinder sich oben in Thomas’ und Annikas Zimmer aufhalten sollten, aber Pippi blieb ruhig sitzen, schlug sich auf die Knie und sagte mit einem Blick auf den Kaffeetisch:
    „Das sieht ja wirklich gut aus! Wann fangen wir an?“
    In diesem Augenblick kam Ella, die Hausangestellte der Familie, mit der Kaffeekanne, und Frau Settergren sagte:
    „Bitte sehr!“
    „Erster!“ schrie Pippi und war in zwei Sätzen am Tisch. Sie häufte so viele Kuchenstücke, wie sie nur erwischen konnte, auf ihren Teller, warf fünf Zuckerstücke in eine Kaffeetasse, leerte die halbe Sahnenkanne in die Tasse und zog sich dann mit ihrem Raub auf ihren Stuhl zurück, noch bevor die Damen sich hatten an den Tisch setzen können.
    Pippi streckte die Beine aus und stellte den Kuchenteller zwischen ihre Zehenspitzen. Sie stopfte sich den Mund so voll mit Kuchen, daß sie kein Wort hervorbringen konnte, so sehr sie es auch versuchte. Im Nu hatte sie den Kuchen von ihrem Teller vertilgt. Sie stand auf, schlug auf den Teller wie auf ein Tamburin und ging zum Tisch hin, um zu sehen, ob noch Kuchen übrig war. Die Damen sahen sie mißbilligend an, aber sie merkte es nicht. Lustig plaudernd ging sie um den Tisch herum und nahm da ein Stück Kuchen und dort eines.
    „Das war wirklich nett, mich einzuladen“, sagte sie. „Ich freue mich so sehr, denn ich bin niemals vorher bei einem Kaffeekränzchen gewesen.“
    Auf dem Tisch stand eine große Sahnentorte. In deren Mitte lag ein rotes Konfektstück. Pippi stand mit den Händen auf dem Rücken und sah es an. Plötzlich beugte sie sich hinunter und hieb ihre Zähne in das Konfektstück. Aber sie war etwas zu schnell untergetaucht, und als sie wieder hochkam, war ihr Gesicht ganz mit Sahne zugemauert.
    Thomas und Annika saßen da und starrten Pippi erschrocken an.
    „Hahaha“, lachte Pippi, „jetzt können wir Blindekuh spielen. Hier haben wir die blinde Kuh gratis. Ich kann nicht das kleinste bißchen sehen!“
    Sie steckte die Zunge heraus und leckte die ganze Sahne fort.
    „Das war ja ein schreckliches Unglück“, sagte sie. „Aber die Torte ist doch futsch; dann kann ich sie ebensogut ganz aufessen.“
    Und das tat sie. Sie ging mit dem Tortenheber auf die Torte los, die in kurzer Zeit verschwunden war.
    Pippi klopfte sich zufrieden auf den Bauch. Frau Settergren war gerade draußen in der Küche und wußte nichts von dem Unglück mit der Torte. Aber die anderen Damen sahen Pippi sehr streng an. Sie hätten auch gern etwas von der Torte gehabt. Pippi merkte, daß sie sehr mißvergnügt aussahen, und sie beschloß, sie etwas aufzumuntern.
    „Nun müssen Sie aber wegen so eines kleinen Unglücksfalles nicht traurig sein“, sagte sie tröstend. „Die Hauptsache ist, man ist gesund. Und beim Kaffeekränzchen soll man sich amüsieren.“
    Sie nahm den Zuckerstreuer vom Tisch und ließ eine ganze Menge Zucker auf den Fußboden rieseln.
    „Denken Sie daran: Das hier ist Streuzucker“, sagte sie. „Ich bin also in vollem Recht. Wozu hat man denn Streuzucker, wenn man ihn nicht streuen soll? Das möchte ich gern

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