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Pirat des Herzens

Titel: Pirat des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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hochgezogen.
    Katherines Verstand begann langsam wieder zu arbeiten. Sie versuchte, ihm ihren Arm zu entreißen. Vergeblich. Er lächelte, seine weißen Zähne blitzten.
    »Nehmt Eure Hand von mir!« zischte Katherine, und ihre Stimme klang schrill vor Panik.
    Staunen und Heiterkeit lagen in seinen grauen Augen. »Wie Ihr wünscht, Mistreß.«
    Katherine wich zurück, rieb sich das Handgelenk, ohne den Blick von ihm wenden zu können.
    Er musterte sie mit träger Neugier, war seiner Sache unendlich sicher. Er, der Kapitän der Piraten, der König dieses Räubergesindels, und sie, seine hilflose Gefangene. Ihr Blick flog seitlich über die kalten bleigrauen Wellen des Meeres.
    »Es gibt kein Entkommen, Mistreß«, erklärte der Pirat leise. »Oder denkt Ihr daran, in den Tod zu springen?«
    Katherine hatte schon zum Sprung angesetzt, um sich in ein nasses Grab zu stürzen. Mit einem Satz war er bei ihr, umfing sie von hinten und zog sie an seinen muskelbepackten Körper.
    Sie schrie ihre Angst, Ohnmacht und Wut hinaus, wehrte sich verzweifelt, schlug wütend um sich, bis er die Geduld verlor, seine Arme fest um sie schloß, so daß sie zu keiner Bewegung mehr fähig war.
    »Schon besser«, hauchte er an ihrem Hals. »Das kann ich nicht zulassen, Mistreß. Mit Eurer Gegenwehr steigert Ihr nur meinen Appetit.«
    Katherine schauderte. Würde er ihr jetzt Gewalt antun -auf dem Deck - vor seinen Männern? »Bitte.«
    »Bitte, was?« Seine Arme lagen wie eine Eisenklammer um ihre Mitte. Sein Mund berührte ihren Hals, die Stelle brannte wie Feuer. Sein Körper war heiß und hart. Katherine war noch nie von einem Mann umarmt worden. Sie fand es erschreckend, beängstigend. »Bitte, laßt mich los!«
    Er drehte sie zu sich herum. »Ich tue Euch nicht weh, meine Liebe. Keine Angst.«
    Katherine entriß ihm ihren Arm. Hoffnung glomm in ihren Augen.
    Sein schöner Mund verzog sich spöttisch. »Ihr versteht mich falsch. Ich tue Euch nicht weh. Aber Ihr werdet doch nicht annehmen, daß ich mir die Wonnen Eures Körpers versage. In der Liebe und im Krieg ist jedes Mittel recht. Dem Sieger steht die Beute zu. Und Ihr seid die reizendste Beute, die ich seit langem in die Finger bekommen habe.«
    Katherine stand reglos. »Das hier hat nichts mit Liebe zu tun.«
    Seine Antwort kam prompt. »Nein.«
    »Und der Überfall auf ein Handelsschiff ist keine kriegerische Aktion, sondern verbrecherische Piraterie«, setzte Katherine schneidend hinzu.
    Seine Augen waren unter halbgesenkten Lidern verdeckt, seine Zähne blitzten weiß. »Ich bin ein Verbrecher, meine Schönste, und Wortgefechte, so amüsant sie sein mögen, lenken mich nicht von Euren Reizen und meinem sündigen Vorhaben ab.«
    Katherine stand stocksteif da, Zorn vermischte sich mit ihrer Angst. »Wie kann man mit einem Verbrecher verhandeln?«
    »Eine schwierige Frage«, stimmte er zu.
    »Ihr müßt mich freilassen! Mein Vater...«
    »Nein.« Er schnitt ihr das Wort ab.
    Ein Blick in die kalten, grauen Augen des Piraten überzeugte Katherine, daß sie diesen Mann nicht umstimmen konnte. Haß wuchs in ihr. »Fahrt zur Hölle!«
    Seine Antwort war ein melodisches Lachen. »Und das aus dem Mund einer angehenden Nonne?«
    »Ihr fordert Gott mit meinem Leben heraus!« schrie sie wütend.
    »Ich habe nur die Absicht, mit Euch zu schlafen, Mistreß, nicht, Euch zu töten.«
    »Das ist dasselbe.«
    »Würdet Ihr in den Tod springen, bevor Ihr mit mir schlaft?« fragte er sinnend. »Oder hinterher?«
    Ihr Blick glitt über das graue Meer. Sie wußte nicht, ob sie den Mut aufbringen würde. »Ja«, log sie mit fester Stimme.
    »Selbstmord ist eine größere Sünde als Unzucht.« Sein Blick durchbohrte sie.
    Sein Gesicht verschwamm vor ihren Augen. »Vielleicht habt Ihr dann wenigstens Gewissensbisse.«
    »Wie töricht Ihr seid. Ich lasse Euch nicht in den Tod springen. Und ich werde Euch beweisen, wie dumm Ihr seid.«
    »Nein.« Katherine schüttelte heftig den Kopf. »Nein. Nichts, was Ihr sagt oder tut, wird mich dazu bringen, mit Euch das Bett zu teilen.«
    Wieder lächelte er. Es dauerte lange, bevor er sprach. »Am nächsten Morgen, Katherine, flüstert Ihr mir zärtliche Liebesworte ins Ohr und bittet mich zu bleiben.«
    Fassungslos blickte sie in sein schönes, hochmütiges Gesicht.
    Der Pirat wandte sich an den Kahlkopf, der sie an Deck geschleppt hatte. »Bring die Damen auf die Sea Dagger, Macgregor. Und wenn ihnen auch nur ein Haar gekrümmt wird, landet dein kahler Schädel

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