Pirat des Herzens
straffte die Schultern. »Was habt Ihr vor?«
Er blickte ihr in die Augen. »Nicht das, was Ihr offenbar denkt. Eure Freundin interessiert mich nicht. Eure verlockenden Reize werden mir die Nacht versüßen. Falls Ihr kein Publikum wünscht, läßt uns das Fräulein allein.«
Katherine schluckte, ihre Wangen brannten wie Feuer. Sie gab Juliet nicht frei. »Kapitän? Ihr wollt mit Sicherheit Lösegeld für mich?«
Sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihren vollen Lippen, weiter zu ihrem vom steifen Mieder flach geschnürten Busen. Bemerkte er etwa ihre schäbige Kleidung? Zweifelte er der Höhe des Lösegeldes? »Es ist nicht, wie Ihr denkt!« stammelte sie hastig. »Ich bin nicht arm. Ich bin die Tochter eines Grafen!«
Seine Augen funkelten spöttisch.
»Ich schwöre es beim Gekreuzigten und allem, was mir heilig ist«, fuhr Katherine verzweifelt fort. »Ich bin die Tochter des Grafen von Desmond.«
Er schien nicht beeindruckt. »Lady Juliet«, wandte er sich an die Freundin, »soll ich Euch mit Gewalt aus der Kajüte bringen lassen?«
Juliet schüttelte heftig den Kopf, befreite sich aus Katherines Griff und eilte zur Tür. Draußen wurde sie von Macgregor in Empfang genommen. Die Tür fiel ins Schloß. Lächelnd näherte sich der Pirat seinem Opfer.
Katherine verlor vollends die Fassung. Blindlings rannte sie los. Sein Arm hielt sie auf, und im nächsten Augenblick stand sie gegen die Türfüllung gelehnt, seine schweren Hände lagen auf ihren Schultern, ein Knie schob sich zwischen ihre Schenkel. Katherine war gefangen wie ein aufgespießtes Insekt.
»Wie töricht, mein Schatz. Ich tu Euch nichts. Ich würde einer Blume niemals weh tun. Pflücken ja, aber ohne sie zu verletzen.«
Katherine rang nach Fassung, versuchte ihre wirren Gedanken zu ordnen. »Ich bin die Tochter des Grafen«, keuchte sie verzweifelt. »Er wird Euch töten, wenn Ihr mir etwas antut.«
»Desmond kann mich nicht töten«, entgegnete er leichthin. Ihre adelige Herkunft schien nicht den geringsten Eindruck auf ihn zu machen.
»Ihr kennt ihn nicht«, beharrte Katherine trotzig.
»Ich kenne ihn«, antwortete er ungerührt. Seine Finger berührten ihr Gesicht, strichen sanft über ihre Wange. »Und bald werde ich Euch kennen«, raunte er. Sein Mund näherte sich ihrem Gesicht.
Katherine entfuhr ein spitzer Schrei, sein Phallus drückte sich an die Innenseiten ihrer Schenkel.
»Ihr seid eine große Schönheit, Mistreß. Ihr verfolgt mich in meinen Träumen.«
Katherine war sich seiner Männlichkeit in aller Deutlichkeit bewußt. Sie mußte sich zur Wehr setzen, wenn sie eine Katastrophe verhindern wollte.
Sie wand sich, trat nach ihm, schüttelte wild den Kopf. »Von mir könnt Ihr nicht geträumt haben, Pirat! Ich kenne Euch nicht.«
Er ließ nicht von ihr ab. »Ich habe nicht die Absicht, Euch einzuschüchtern. Ruhig, mein Schatz, ganz ruhig. Und wenn Ihr Euch noch so sehr gegen mich wehrt, Ihr habt keine Chance. Ich tue Euch nicht weh. Ich bereite Euch Vergnügen. «
»Ihr wollt mir die Unschuld nehmen und mir dabei nicht weh tun? Das ist unmöglich! Ein Mann Eurer Sorte könnte mir nie Vergnügen bereiten - niemals.«
Lachend zog er sie enger an sich. Seine Fingerspitzen strichen sanft über ihre Wangen. »Töricht - unschuldig -naiv.«
Katherine zitterte. »Laßt mich los!« zischte sie.
»Ich kann - und werde - Euch Vergnügen bereiten, Liebste!« Seine Augen senkten sich in ihre.
Wirre Bilder zweier nackter, verschlungener Körper tanzten durch Katharines Kopf. Der Mann war muskelbepackt und blond.
»Es tut nur einen kurzen Moment weh«, raunte er. »Und dann folgen Wonnen, über die Ihr die Welt Vergeßt.«
»Nein! Nie!« schrie sie und verdrängte die unzüchtigen Bilder.
»Koste mich!« flüsterte er, und sein Mund strich über ihre Lippen.
Katherine schlug mit den Fäusten nach ihm. Mühelos hielt er ihre beiden Handgelenke mit einer Hand fest. Sie war gefangen. Seine Zunge tastete die Konturen ihrer Lippen nach. Katherine hörte auf zu atmen. Nun saugte er behutsam an ihrer Unterlippe. Und seine Männlichkeit pochte zwischen ihren Beinen.
Katherines Puls hämmerte hart, sie glaubte, das Herz müsse ihr zerspringen. Sie japste nach Luft, um nicht zu ersticken. Der Pirat gab einen kehligen Laut von sich, seine Zunge drängte begehrlich in ihren Mund.
Katherines Knie wurden weich. Sie wäre zu Boden gesunken, hätten seine Arme sie nicht gehalten. Unvermutet gab er ihren Mund frei. Benommen blickte sie ihm
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