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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Abhang, eine Felswand, einen Baum oder nur auf einen anderen Hügel zusteuerten.
    »Abspringen«, rief Bob, da er irgendetwas Dunkles auf sich zukommen sah. Er warf sich aus dem Schneemobil. Justus zögerte ebenfalls keinen Moment. Beide rollten durch den Schnee. Das Schneemobil drehte sich und rutschte auf ein Gestrüpp zu, in dem es hängenblieb. Das Motorengeräusch erstarb und die Scheinwerfer gingen aus. Justus und Bob landeten mit Schwung neben dem Fahrzeug in den Büschen. »Au«, schrie Bob, »die verdammten Äste kratzen im Gesicht!«
    »Sei froh, dass sie uns gestoppt haben«, meinte Justus trocken und rappelte sich auf. »Wer weiß, wo wir sonst gelandet wären. Aber jetzt heißt es nach vorne denken. Wie kommen wir hier bloß wieder raus? Hier zu übernachten dürfte sehr unangenehm werden. Ein Wettersturz, und man erfriert.«
    »Ein bisschen Mitgefühl würde dir auch nicht schlecht stehen«, meinte Bob und wälzte sich aus dem Gestrüpp. »Ich bin ziemlich lädiert.«
    Doch Justus ließ sich nicht erweichen. »Du hast uns schließlich auch hierher gebracht.«
    »Weil dein Superhirn die Karte nicht richtig gelesen hat! Diese Piste ist bestimmt als sehr steil gekennzeichnet. Aber wenn wir weiterstreiten, kommen wir hier nie weg.«
    Justus gab ihm Recht. »Gut, kümmern wir uns um das Schneemobil.« In diesem Moment hörten sie ein Motorengeräusch, es klang wie ein anderes Schneemobil.
    »Es kommt von dort oben. Offenbar gibt es noch einen anderen Weg. Wer kann das sein, jetzt, um diese Uhrzeit?«
    »Vielleicht ist es unsere Rettung«, sagte Justus. Das Fahrzeug kam näher. Die Lichtkegel der Scheinwerfer blitzten durch die Bäume. »Wir müssen rennen, wenn wir ihn noch erwischen wollen! Der fährt sonst an uns vorbei.« Justus stand auf und wollte losspurten. Doch seine Füße versanken im tiefen Schnee. Es war unmöglich, schnell vorwärts zu kommen. Bob folgte ihm, wie in Zeitlupe. Das Scheinwerferlicht kam näher und näher, jetzt war das Fahrzeug direkt auf ihrer Höhe. Gespenstisch, schoss es Justus durch den Kopf. Das Licht erfasste weder Justus noch Bob.
    »Halt!«, rief Justus, aber vergeblich. Die Maschine war zu laut. Er konnte schemenhaft eine Person erkennen, die am Steuer des Schneemobils saß. Dann war das Fahrzeug schon vorüber und im Dunkeln verschwunden. Das Motorengeräusch wurde leiser und erstarb.
    »Mist.« Justus trat vor Wut in den Pulverschnee.
    »Vielleicht war es ganz gut so«, sagte Bob, der hinter ihm zum Stehen gekommen war. »Es könnte ja auch ein unangenehmer Zeitgenosse gewesen sein. Denk mal an SPEED. Oder den Attentäter. Auf so eine Begegnung wäre ich jetzt nicht scharf, auch wenn wir zu zweit sind.«
    »Du hast Recht, Bob. Schließlich befinden wir uns ganz in der Nähe der Hütte. Wir sollten den Weg ausprobieren, den das Schneemobil entlangkam.«
    »Wenn wir unser Fahrzeug wieder fit bekommen. Sonst sieht es düster aus.«
    Justus sponn seinen Gedanken weiter. »Wenn der geheimnisvolle Fahrer eben von SPEED war, dann muss es ja einen Waldweg geben, über den man bequem zu dem Haus kommt. Solche Pisten wie wir probieren die bestimmt nicht aus.« Justus wollte gleich auf dem Pistenplan nachschauen. Bob hielt ihm die Lampe hin.
    »Ich hab’s«, schloss Justus zufrieden, »ein kleiner kurvenreicher Waldweg, keine offizielle Piste und nicht steil. Auf meiner Karte ist er nur als dünne Linie eingezeichnet. Es muss der Weg sein, auf dem der Typ eben gefahren ist. Jetzt sollte nur noch das Schneemobil mitmachen.«
    Bob setzte sich wieder ans Steuer, wartete einen kurzen Moment, als wolle er es spannend machen, dann drehte er den Zündschlüssel um. Der Motor lief.
    Justus nickte erleichtert. »Wir dürfen jetzt aber nicht zu nahe an das Haus heranfahren. Das Motorengeräusch ist zu laut.« Er dirigierte Bob bis vor den Bergrücken, hinter dem das Haus der SPEED-Leute liegen musste. Bob wendete das Schneemobil, damit sie im Notfall schneller wegkämen, und parkte es am Wegrand. Auf dem platt gefahrenen Weg ging es zu Fuß sehr viel besser vorwärts als vorhin im tiefen Schnee. Das Haus kam zum Vorschein. Es war erleuchtet, die Fensterläden nicht verschlossen. »Da vorne vom Hang aus müssten wir gut in das Fenster hineinschauen können«, sagte Justus. »Wir sind im Vorteil: Wir stehen im Dunklen und blicken ins Helle. Von drinnen kann man uns nicht erkennen.«
    Durch das Fenster konnten sie zwei Menschen entdecken, einer von ihnen war zweifelsfrei Peter. Er saß auf

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