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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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einem Stuhl, das Gesicht ihnen zugewandt, die Arme hinter der Rückenlehne verschränkt. Schräg vor Peter stand mit dem Rücken zu ihnen ein Mann, der ihn offensichtlich bewachte.
    »Ich glaube kaum, dass Peter dort freiwillig sitzt und in ein nettes Gespräch über seine Skikünste verwickelt ist«, flüsterte Bob.
    Justus stimmte ihm zu: »Die haben ihn festgesetzt. Der Mann passt auf, dass Peter nicht abhaut.«
    In dem Moment drehte sich der Mann etwas zur Seite und die beiden Detektive glaubten ihn zu erkennen. Bob flüsterte: »Klar, das ist einer von den zwei SPEED-Männern. Aber wo ist der zweite?«
    »Rate mal«, antwortete Justus.
    »Der ist uns vorhin begegnet.«
    »Hundert Punkte, Dritter Detektiv.« Justus beugte sich ein Stück vor. »Sitzt da nicht noch ein Hund?«
    Bob gab ihm Recht. »Er hockt direkt neben Peters Stuhl und lässt ihn nicht aus den Augen.«
    »Auch das noch«, stöhnte Justus, »wir müssen wieder unser ganzes Können aufweisen, um Peter da herauszubekommen. Es bleibt einem aber auch nichts erspart.«
    »Mir wäre es auch lieber, wir säßen schon wieder bei Jürgen und unterhielten uns übers Schneemobilfahren.« Bob schob mit seinem Fuß einen Schneehaufen zusammen.
    »Denk dir lieber was aus«, meinte Justus. »Der Mann redet permanent auf Peter ein. Schau mal, wie der plötzlich gestikuliert. Wenn wir nicht bald etwas unternehmen, wird’s da drinnen für Peter eng.«
    Der Hund bewegte sich auf den Gefangenen zu und die zwei Detektive sahen, wie Peter mit den Schultern ruckelte. Erst jetzt merkten sie, dass Peter seine Arme nicht freiwillig hinter dem Stuhl gekreuzt hatte. Man hatte ihm die Hände zusammengebunden. Der Hund sprang an ihm hoch.
    »Wir müssen irgendwie dazwischenfahren.« Justus zog Bob am Ärmel. »Pass auf: Im Schneemobil liegt doch das kleine Fangnetz. Das holst du. Ich werde in der Zwischenzeit mit unserem Vogelerkennungsruf Peter signalisieren, dass wir da sind. Beeil dich.« Bob verkniff sich die Frage, wozu Justus das Netz brauchte, und machte sich davon.
    Justus imitierte in unauffälligen, größeren Abständen den schon vor langer Zeit zwischen den Detektiven verabredeten Vogelruf. Nach dem vierten Zeichen wendete Peter das Gesicht zweimal zum Fenster. Offenbar hatte er verstanden. Vorsichtig stellte sich Justus auf eine Steinplatte, die aus dem Schnee ragte. Etwas Licht aus dem Fenster fiel hierher. Jetzt würde Peter ihn sehen können. Dieser reagierte, wie Justus gehofft hatte. Er begann die Aufmerksamkeit seiner Bewacher stärker auf sich zu ziehen. Er fing an zu reden und mit dem Stuhl herumzurutschen. So verminderte er das Risiko, dass Justus bemerkt würde.
    Bob kam zurück, in der Hand das Netz. Der Erste Detektiv bedeutete ihm in der Dunkelheit zu warten und stieg wieder auf den Stein. Peter blickte kurz auf und zeigte durch ein Nicken, dass er ihn bemerkt hatte. Justus wies auf seine Armbanduhr, signalisierte mit den Fingern die Zahl drei, deutete auf Peter und beschrieb mit seinem Zeigefinger eine Kurve durch die Tür bis hinauf zum Weg. Peter rutschte auf seinem Stuhl hin und her und nickte kurz. Er hatte verstanden, was Justus wollte.
    Ein paar Worte drangen aus der Hütte durch die kalte Nacht zu ihnen. Es war Peters Stimme. »Freilassen … stundenlang …« Der Mann schrie nun ebenfalls. Peter musste nur aufpassen, dass er den Hund nicht zu sehr provozierte. Justus schlich zurück zu Bob und flüsterte ihm etwas zu. Dann näherten sich beide vorsichtig der Hütte. Justus wählte die eine Seite der Tür, Bob die andere. Das Netz hielten sie direkt vor der Türschwelle flach über den Boden gespannt.
    Das Ganze hatte vielleicht zwei Minuten gedauert. Aus dem Inneren der Hütte drang Peters Stimme: »Soll ich Ihnen denn hier auf den Boden pinkeln? Lassen Sie mich doch kurz raus, ich muss wirklich mal. Ich bin schließlich schon eine ganze Weile hier. Sie können ja mitkommen und auf mich aufpassen.«
    Schritte waren zu hören. Die Stimme des Mannes. »Also gut. Aber glaub nur nicht, dass du hier in den Bergen abhauen kannst. Du wirst nur erfrieren. Außerdem wird dich der Hund sowieso erwischen. Ich binde dich kurz los und komme mit. Ruhig, Truck.«
    »Achtung, Bob«, flüsterte Justus, fast unhörbar. Sie strafften das Netz, hielten es aber immer noch in den Schnee gedrückt. Jetzt kam es drauf an. Innen rutschte der Stuhl, Peter war anscheinend aufgestanden. Justus und Bob blickten sich an. Jeder Muskel war gespannt. Hoffentlich hatte Peter

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