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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Meinung, sich für eine Absage des Rennens einzusetzen. Toni nickte zufrieden. »Alles andere wäre doch gemein.«
    »Die Österreicherinnen würden doch auch davon profitieren«, provozierte ihn Justus.
    »Wir gewinnen sowieso«, antwortete Toni überzeugt. »Aber bitte im fairen Vergleich.«
    Justus hatte genug gesehen und trieb zum Aufbruch. »Wir sind spät dran. Gehen wir. Wir müssen Peter treffen!«
    Als sie aufstanden, kam Jürgen auf sie zu und bedankte sich für die Hilfe. Justus nickte freundlich und winkte Karen zum Abschied kurz zu.
    Die Dämmerung hatte schon eingesetzt. Die von den Bergen zurückkehrenden Skifahrer belebten die Straßen von Vail. Sie gingen in ihre Hotels und Wohnungen, um zu duschen und sich für den Abend ausgehfertig zu machen. Nichts deutete auf den Vorfall vom Nachmittag hin.
    Toni schaute zusammen mit Justus und Bob bei seinen Eltern vorbei, um zu fragen, ob er mit seinen neuen Freunden noch ein wenig umherziehen könne. Doch er hatte keinen Erfolg. Freundlich, aber bestimmt wurde ihm erklärt, dass er den Abend mit seinen Eltern verbringen solle. Zu Hause in Österreich sei er schon mehr als genug unterwegs. Wenigstens im Urlaub wollten ihn seine Eltern ab und zu mal sehen. »Wann bin ich endlich erwachsen«, maulte Toni. Mit einem säuerlichen Lächeln verabschiedete er sich von den beiden Freunden. Sie verabredeten sich für den nächsten Morgen.
    Justus schien eher erleichtert. Bob spürte das. Justus war ohnehin sehr kühl zu Toni gewesen. Vielleicht war er eifersüchtig darauf, dass Bob sich auf Anhieb so gut mit ihm verstanden hatte. Als er Justus kurz darauf ansprach, erhielt er nur eine knappe Antwort: »Auf ein viertes Fragezeichen habe ich keine Lust.« Bob ließ es fürs Erste dabei bewenden.
    Inzwischen waren sie bei ihrem Appartement angekommen. Sie hatten einen missgelaunten Peter erwartet. Aber sie sahen von außen kein Licht in der Wohnung. Peter war offensichtlich noch nicht da. Justus und Bob liefen die Treppen hinauf und schlossen die Tür auf. Tatsächlich, von Peter keine Spur. »Hoffentlich ist er nicht in Gefahr geraten«, sagte Bob.
    Justus winkte ab. »Wahrscheinlich fährt er immer noch Ski und hat einen netten Nachmittag verbracht.«
    Doch als Peter auch in der nächsten halben Stunde nicht auftauchte, wurde sogar Justus langsam nervös. »Okay, Bob, wir müssen etwas unternehmen. Nur was? Wo sollen wir ihn suchen? Wir wissen doch gar nicht, wo er sich aufhält.«
    »Vielleicht hat er eine Nachricht hinterlassen«, schlug Bob vor. Sie durchsuchten die Wohnung. Es war nichts zu finden.
    Justus bearbeitete seine Unterlippe. »Angenommen, er wollte uns sicherheitshalber wirklich mitteilen, wohin er geht, dann wäre er wahrscheinlich nicht in die Wohnung hochgekommen.«
    »Was sagst du?«, fragte Bob. »Wenn du an deiner Unterlippe ziehst, verstehe ich dich immer so schlecht.«
    Justus nahm die Hand vom Mund und wiederholte noch einmal seinen Gedanken: »Vermutlich war er in Eile und es dauerte ihm zu lange ins Appartement hochzukommen. Schauen wir einmal unten nach.«
    Die beiden sprangen die Treppen hinunter. Als sie das von Peter auf den Briefkasten gemalte Fragezeichen sahen, wunderten sie sich, warum es ihnen nicht schon vorher aufgefallen war. Wertvolle Zeit hatten sie dadurch verloren. Justus faltete den Zettel auseinander und blickte Bob an: »Die Lageskizze einer Hütte von SPEED. Sie liegt mitten in den Bergen. Mein Gott, wie kommen wir bloß auf dem schnellsten Weg dorthin?«
    »Mein Gefühl sagt mir, dass Peter in Gefahr ist«, meinte Bob.
    »Mein Kopf sagt mir dasselbe«, antwortete Justus. »Sagt dir dein Gefühl auch, wie wir zu dieser Hütte kommen? Die Lifte laufen nicht mehr und eine Straße führt dort auch nicht hinauf.«
    »Nein«, sagte Bob und überlegte kurz. »Aber dafür hat mein Kopf eine Idee: Jürgen, der Servicemann von Karen! Der kann uns doch bestimmt eins dieser Schneemobile organisieren. Mit denen kommt man auf den Pisten schnell vorwärts.«
    »Mein Gefühl sagt mir, dass das eine hervorragende Idee ist!« Justus war begeistert. »Jürgen hat sich doch so ein Ding gemietet. Das hat er mir heute noch erzählt. Auf zu Jürgen.«
    Bob und Justus beschlossen, Jürgen nicht in die genauen Umstände einzuweihen. Ihre Befürchtung, dass Peter bei Recherchen über SPEED irgendwie in Gefahr geraten sein könnte, war für Außenstehende vermutlich nicht nachvollziehbar. Sie trafen Jürgen im ›Sonnenalpen‹. Er saß mit Karen und

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