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Pistenteufel

Pistenteufel

Titel: Pistenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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ähnlich. Aber ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen.«
    Toni gab ihm Recht, auch er hatte an ihn gedacht. Aber die Begegnung war zu kurz gewesen.
    »Glaubt ihr, dass Nicolas Techniker mit drinsteckt?«, wollte Peter wissen.
    Justus schüttelte den Kopf. »Ich glaube, dass weder Nicola noch ihr Techniker dabei sind. Klar, der Techniker vertritt die Interessen der Skifirma. Aber ihn halten sie vielleicht aus dem Gröberen raus. Nicola soll in Ruhe ihre Erfolge erzielen. Drumherum wird derweil kräftig aufgeräumt. Das ist meine Theorie.«
    »Wenn die Praxis mal genauso aussieht«, stichelte Toni.
    »Toni, der Geist, der stets verneint«, entgegnete Justus. »Ist das eigentlich ein europäisches Phänomen, immer alles negativ zu sehen?«
    Toni kam nicht zu einer Antwort, da Peter ihn anstieß und den Hang hinauf zeigte. »Schaut euch mal den Angeber an, wie der mit seinen Edelschwüngen an die Leute heranfährt. Fast schon eine Provokation.«
    Bob gab ihm Recht. »Der fährt total rücksichtslos. Schau, einige Skiläufer verdrücken sich schon freiwillig.«
    Da kam der Skifahrer auch schon herangerast und fuhr direkt auf Justus, Bob, Peter und Toni zu. Erst kurz vor der Gruppe setzte er zum Schwung an und fuhr außen an ihnen vorbei. So dicht, dass er mit der Schulter Peter streifte. Dann war der Fahrer weg.
    »Das war er!«, riefen Peter, Bob und Toni gleichzeitig.
    »Ja, das war eindeutig Pit. Der fährt wirklich wie ein Pistenteufel!«, sagte Justus. Einen Moment herrschte Stille.
    »Dann ist er also doch schon da«, meinte Bob. »Was spielt er bloß für ein Spiel?«
    »Ihm nach«, rief Justus. »Verfolgen wir ihn!«
    Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Realistisch betrachtet, bestand keine Chance Pit einzuholen. Am ehesten noch für Peter, der den anderen auch bald davongefahren war. »Wir treffen uns im Appartement«, rief Justus ihm nach.
    Als Bob, Toni und Justus endlich bis an den Stadtrand abgefahren waren, war weder von Peter noch von Pit etwas zu sehen. Sie beschlossen, zusammen mit Toni in ihr Appartement zu gehen. Zumal inzwischen Mittag war, Zeit zum Essen.
    Während sich Bob um die Spagetti kümmerte und Toni ihm assistierte, verzog sich Justus zum Telefon, um Karen anzurufen. Er erwartete sie in derselben niedergeschlagenen Stimmung, in der er sie am Morgen erlebt hatte. Doch als Karen sich meldete, klang ihre Stimme fest und klar. »Hi, Cousin. Ich habe mal wieder Post bekommen.«
    »Post?« Justus pfiff durch die Zähne. »Du meinst – einen Drohbrief?«
    »Ja. Er wurde an der Rezeption abgegeben. Jürgen hat nachgefragt. Von einem kleinen Jungen. Der hat wohl mit der ganzen Sache nichts zu tun und wurde von unserem geheimnisvollen Absender nur als Bote benutzt. Immerhin traut sich mein Gegner nicht mehr ans Zimmer heran.«
    »Und was steht drin?«
    »Ja, es ist ganz merkwürdig. Es geht um dich: ›Das Rennen naht. Denk nicht an deinen Cousin.‹«
    »Welche Ehre«, sagte Justus. »Aber was soll das bedeuten?«
    »Ich weiß es auch nicht. Ihr seid doch die Detektive … Aber mich hat der Brief aus meiner Lethargie geweckt. Jetzt will ich es langsam wissen!«
    »Du klingst auch wieder ganz anders! Karen, wir kommen in gut einer Stunde vorbei. Bis dahin werden wir unsere Denkfabriken anwerfen. Apropos: Ich bin wirklich mit im Spiel. Heute Morgen war ich das Ziel einer Sabotage.« Und er erzählte Karen, wie seine vorsätzlich gelöste Skibindung fast zu einem schweren Unfall geführt hätte.
    »Wir haben unsere Schutzengel dabei«, sagte Karen, »bis nachher also. Und erzählt mir langsam mal, was ihr herausbekommen habt.«
    Justus legte auf. Im gleichen Moment summten der Elektroherd in der Küche und der Haustürmelder. Die Spagetti waren fertig und Peter war da.
    Da zuerst Peter erzählte, war sein Teller noch halb voll, als sich Bob, Toni und Justus bereits zum zweiten Mal nahmen.
    Pit war ihm tatsächlich davongefahren. Doch als Peter den letzten Abhang vor Vail herunterschoss, hatte er unter vielen anderen Menschen den Blonden erspäht, wie dieser mit Skiern auf der Schulter in die Stadt davonging. In sicherer Entfernung folgte Peter ihm nach. Ab und zu drehte sich Pit zwar um – vielleicht um nach Verfolgern zu sehen – aber Peter gelang es jedes Mal, sich vorher unauffällig wegzuwenden. So hatte ihn Pit zu dem Hotel geführt, in dem er wohnte. Es hieß ›Snowhut‹. Peter beobachtet noch, wie der Blonde an der Rezeption die Schlüssel holte, dann machte er sich auf den Weg zu

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