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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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einen Stapel Videos hinweg an. Auch wenn ihr bei der Kälte in seinen Augen ganz flau im Magen wurde und ihre Knie nachgeben wollten, wich sie seinem Blick nicht aus.
    Sie bemühte sich immer, ihm zu zeigen, dass sie keine Angst vor ihm hatte. Dabei stand sie Todesängste aus. Aber irgendetwas tief in ihrem Inneren warnte sie, ihn diese Angst ja nicht sehen zu lassen. Er war der Typ, der jede Schwäche ausnutzte, um an das zu kommen, was er wollte.
    Er blieb nicht lange. Er nahm auch keinen Film mit.
    Als er ging, lächelte er und winkte ihr fröhlich zu. »Schönen Tag noch.«
    Sie lächelte zurück und schluckte die Galle hinunter, die ihr hochgekommen war.
    Gabe wusste, er hätte erst anrufen sollen. Nicht, dass das Büro der Gray Insurance weit von seinem Büro weg gewesen wäre. Aber im Moment hatte er keine Zeit zu verlieren, und Bobby war nicht an seinem Schreibtisch.
    Die entzückende grauhaarige Empfangsdame sagte Gabe, er könne gern bleiben, der junge Mr Gray werde in Kürze zurückerwartet.
    Gabe wandte einen Moment den Blick ab, um zu überlegen. Brooks, der an seinem Schreibtisch saß und telefonierte, starrte ihn an. Wenn Blicke töten könnten…Er beschloss, nicht zu warten.
    Als er das Büro verließ, hörte er jemanden die knarzende Treppe hinaufkommen. Er streckte den Kopf um die Ecke. Es war Bobby–der ihn genauso wenig begeistert ansah wie zuvor Brooks.
    Gabe würde Bobby den Gefallen tun, das Gespräch nicht vor seiner Sekretärin führen zu müssen…und sich dabei selbst die Anwesenheit von Bobbys Bruder mit seinem übertriebenen Beschützerinstinkt ersparen.
    Gabe stand oben auf dem Treppenabsatz und sagte: »Haben Sie Zeit für eine Tasse Kaffee?«
    Bobby schaute auf seine Uhr. »Wenn es nicht zu lange dauert. In einer Stunde habe ich einen Termin.«
    »Ich verspreche Ihnen, es dauert nicht lange.«
    Bobby machte auf der Treppe kehrt und hielt Gabe unten die Tür offen. Dann deutete er die Straße hinunter und fragte: »Smoky Ridge?«
    »Gern.«
    Während sie die Straße entlanggingen, fragte Bobby: »Haben Sie schon etwas von Pleasant Hill gehört, wie Jordan an diese Tabletten gekommen ist?«
    »Da bin ich noch dran. So etwas braucht Zeit. Einrichtungen wie das Pleasant Hill versuchen, schlechte Publicity, so gut es geht, zu verhindern.«
    »Glauben Sie wirklich, Jordan hat sich diese Tabletten selbst besorgt und dann geschluckt?« In Bobbys Ton lag eine gewisse Schärfe.
    »Das ist eine Möglichkeit, die wir nicht ausschließen können.«
    »Das würde er nicht tun. Niemals«, sagte Bobby entschieden. »Irgendjemand hat ihn dazu gezwungen.«
    »Ich weiß, es ist schwer, so eine Möglichkeit auch nur ins Auge zu fassen, aber Jordan durchlebt gerade eine außergewöhnlich schwierige Zeit. Bevor er es uns nicht erzählt, können wir nicht sicher sein, was passiert ist. Kommt er denn allmählich an den Punkt, wo er wieder reden kann?«
    Bobby steckte die Hände in die Hosentasche und betrachtete den Bürgersteig unter seinen Füßen. »Der Arzt meint, er macht Fortschritte, aber mit Genauerem wollte er am Telefon nicht rausrücken. Morgen haben wir einen Termin mit ihm, bevor wir zu Jordan gehen. Wir dürfen ihn jetzt mittwochs und sonntags besuchen.«
    »Das ist ein gutes Zeichen…die erweiterte Besuchsregelung, oder?«
    »Vielleicht. Der Arzt scheint zu glauben, mehr Kontakt wäre besser für ihn. Kate sagt, Todd würde ihm jetzt jeden Tag eine Karte schicken.«
    Bobby blieb vor dem Café stehen und öffnete die Tür für Gabe. »Der Junge geht mir völlig gegen den Strich«, vertraute er Gabe an. »Aber er versucht wirklich, Jordan zu helfen, das muss ich ihm lassen.«
    Sie setzten sich in eine Nische im hinteren Teil und bestellten Kaffee.
    Bobby lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Haben Sie den Wade-Jungen seit unserem Gespräch ein bisschen näher unter die Lupe genommen?« Er schien jetzt weniger aufgebracht über Ethan zu sein als zu dem Zeitpunkt, wo er mit Kate in Gabes Büro gewesen war. Gabe fragte sich, wer wohl den Anstoß zu dem Besuch gegeben hatte.
    »Im Moment überprüfe ich Verschiedenes«, sagte Gabe ausweichend. »Deshalb habe ich auch noch ein paar Fragen an Sie. Und vergessen Sie nicht, ich bin einfach auf der Suche nach fehlenden Puzzleteilchen.«
    Bobby nickte. »In Ordnung.«
    »Was wissen Sie über McPhersons erste Frau?«
    »Nur, dass sie starb, als Todd noch in der Grundschule war.«
    »Wissen Sie, woran?«
    Die Bedienung brachte den Kaffee.

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