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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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zwang sich, den Gedankengang weiterzuverfolgen und die Dinge so zu betrachten, als wüsste er lediglich das, was er seit McPhersons Tod entdeckt hatte.
    Der Schlüssel zu dem Ganzen lag in der Frage nach dem Motiv. Warum sollte irgendjemand Steve McPherson töten wollen?
    Zog man Jordans seltsame Ängste in Betracht sowie die Tatsache, dass der Tod von McPhersons erster Frau ein ungewöhnlicher Unfall war, für den es keine Zeugen gab, dann konnte Misshandlung durchaus ein Motiv sein. Sobald er im Büro war, würde er in Ann Arbor anrufen und Erkundigungen über den Unfall einholen.
    Falls Rache oder Notwehr das Motiv war, stellte sich die Frage, ob Jordan genügend Kraft hatte, um jemandem solche brutalen Schläge zu verpassen.
    Selbst wenn diese Frage zweifelsfrei zu bejahen wäre, bliebe die Tatsache, dass der Junge seitdem in der geschlossenen Abteilung des Stresszentrums war. Mit Colins Tod konnte er nichts zu tun haben.
    Gabe überlegte weiter. Wenn Jordan mit den Ereignissen der vergangenen Woche nichts zu tun haben konnte, bedeutete das, dass jemand anderer Colins »Unfall« inszeniert hatte.
    Fürchtete Ethan, dass Colin den Mord tatsächlich gesehen hatte? Egal, ob Ethan oder Jordan die ursprüngliche Tat begangen hatte, in beiden Fällen könnte Ethan derjenige sein, der hinterher aufräumte.
    Was den Spind anging, den konnte Ethan auch selbst aufgebrochen haben, um den Verdacht von sich abzulenken. Was hätte er in dieser Situation Besseres tun können, als sich hinter der Maske eines Opfers zu verbergen?
    Und das wäre ein typisches Merkmal für einen Psychopathen.
    Hatte Ethan den Drohanruf erfunden? Oder war dieser Anruf echt, und Ethan hatte Maddies Probleme mit ihrer Leserschaft zu seiner Verteidigung missbraucht?
    Gabe hatte nicht gefragt, ob der Anruf auf Ethans Handy oder auf dem Festnetzanschluss eingegangen war. Das musste er herausfinden und auch, ob um diese Zeit ein Anruf verzeichnet war. Wenn nicht, war klar, dass Gabe auf das falsche Pferd gesetzt hatte. Wenn es allerdings stimmte, würde ihn der Anruf vielleicht zu demjenigen führen, der den Stein durch Maddies Windschutzscheibe geworfen hatte.
    Er benötigte vom Richter eine Vorladung–und das bedeutete, dass er dem Staatsanwalt alles mitteilen musste.
    Unter normalen Umständen würde Gabe davor nicht zurückschrecken. Dieses Mal fürchtete er aber, dass der Staatsanwalt unter dem Druck der öffentlichen Meinung–dieses Jahr waren Wahlen–einknicken und Anklage erheben würde, ohne dass die Beweislage eindeutig war.
    Gabes Aufgabe bestand darin, den Fall zu untersuchen und dann dem Staatsanwalt alles zu übergeben, was er herausgefunden hatte. Es war nicht zu leugnen, dass er genau das nicht tat.
    Meine Güte!
    Seufzend fuhr er sich mit der Hand durchs Haar.
    Im Telefon klickte es. »Tut mir leid, dass Sie warten mussten, Gabe«, sagte Dottie Zinn. »Was kann ich für Sie tun?«
    Erzähl mir, dass Colin zweifelsfrei ganz allein von der Brücke gefallen ist. »Ich wollte mal hören, was Ihnen bei der Untersuchung des Arbuckle-Jungen bislang aufgefallen ist.«
    »Wie Sie ja bereits wissen, hatte er so viel Alkohol intus, dass er nicht mehr wusste, wo oben und wo unten war. Todesursache, soweit ich das beurteilen kann, war ein gebrochenes Genick. Er war sofort tot.«
    »Irgendwas Verdächtiges? Wunden, die auf einen Kampf hinweisen oder Ähnliches?«
    »Nichts Eindeutiges. Der Junge ist neun Meter tief gefallen und auf einem Haufen Steine gelandet. Er trug zwei Sweatshirts und ein T-Shirt, also genügend Schichten, dass an seinen Unterarmen nicht notwendigerweise Verletzungen entstanden wären, wenn er sich verteidigt hätte. Als Ihr Anruf kam, habe ich mir gerade noch mal seine Hände angesehen. Unter den Fingernägeln seiner rechten Hand habe ich ein paar Fasern gefunden. Die Bearbeitung wird zwei Wochen dauern.«
    Zwei Wochen. Wenn Maddies Theorie stimmte, könnten bis dahin alle vier Jungs tot sein. Wenn Kates Theorie stimmte, wären es mindestens drei.
    »Keine Haut unter den Nägeln?«, fragte er. Eine DNS-Analyse dauerte Wochen, aber in diesem Fall wäre das vielleicht das einzig halbwegs Aufschlussreiche.
    Würde es Ethan freisprechen oder anklagen?
    »Mit bloßem Auge konnte ich nichts entdecken. Ich habe von allen zehn Nägeln Abstriche gemacht. Auch hier gilt: Bis wir die Antwort vom Labor haben, kann ich Ihnen nicht weiterhelfen. Tut mir leid.«
    »Machen Sie bitte beim Labor Druck, damit es schneller geht–das Alter des

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