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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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Opfers dürfte ein Argument dafür sein.«
    »Das hab ich schon getan. Ich sage Ihnen Bescheid, sobald ich mehr weiß.«
    »Danke, Dot.«
    »Ach, Gabe?«, sagte sie, als er gerade auflegen wollte.
    »Ja?«
    »Sie sollten vielleicht wissen, dass unser junger Staatsanwalt heute Morgen hier angetanzt ist und sich wie ein Pfau aufgeplustert hat. Er erwähnte, er hätte Kate McPherson versprochen, sich persönlich um die Ermittlungen im Mordfall ihres Manns zu kümmern–nachdem sie offensichtlich eine Telefonkampagne gestartet hat, um ihm Druck zu machen. Er hat Bedauern über unseren ›mangelnden Fortschritt‹ in diesem Fall geäußert. Ich habe ihm gleich den Kopf zurechtgerückt. ›Mangelnder Fortschritt‹«, wiederholte sie schnaubend. »Wir haben es geschafft, die Laborzeit für die meisten Sachen auf ein Viertel zu reduzieren. Ich habe ihm gesagt, wenn er Erfahrung mit Mordfällen hätte, wüsste er, dass eine Woche so gut wie nichtsist. Das hat ihm nicht sonderlich gefallen. Aber er ist gegangen.«
    Trotz seiner düsteren Stimmung musste Gabe lächeln. Er hätte gern Mäuschen gespielt, als Dottie dem Staatsanwalt »den Kopf zurechtgerückt« hatte.
    »Danke, dass Sie mich gewarnt haben.« Wieder hatte ihn Kate mit ihrem offensiven Vorgehen überrascht. Offensichtlich hatte er die Frau unterschätzt. Er beendete das Gespräch. Jetzt würde er J. D. ein paar Fragen stellen.
    Nachdem Gabe dreimal erfolglos an die Vordertür geklopft hatte, ging er außen um die Doppelhaushälfte herum. Alle Gardinen waren zugezogen.
    An der Hintertür blieb er stehen. Etwas Schwarzes, das in etwa die Größe eines Kissens hatte, war direkt oberhalb der Schwelle zwischen Fliegengittertür und Eingangstür eingeklemmt.
    Gabe stieg die vier Stufen hinauf.
    Als er sich hinunterbeugte, dachte er erst, es handle sich um eines dieser Kissen aus Kunstfell. Dann sah er, dass es eine schwarze Katze war–eine tote.
    Eine Botschaft für J. D.? Maddies Theorie, dass jemand hinter allen vier Jungen her war, wurde allmählich glaubhafter–außer Ethan hatte diese Botschaft überbracht. Ein weiteres Indiz, das nur neue Fragen aufwarf.
    Er ließ die Fliegengittertür geschlossen und klopfte an den Türrahmen. »J. D.?«, rief er laut. »Mrs Henry? Hier ist Sheriff Wyatt.«
    In der anderen Doppelhaushälfte ging die Hintertür auf. Eine gebeugte alte Frau mit tiefen Runzeln im Gesicht streckte den Kopf heraus. »Die sind schon lange weg, mein Lieber.«
    Gabe ging die Stufen hinunter und stellte sich an die Treppe der Nachbarin. »Wissen Sie, wo sie hin sind?«
    »Nein, Sir. Ich hab heute Morgen nur jede Menge Geschrei gehört–nicht, dass das so ungewöhnlich war. Heute hat sie irgendwas wegen ihrer Katze rumgenölt. Kurz danach sind sie und ihr Junge mit Koffern weg.« Mit missbilligender Miene fügte sie hinzu: »Dabei ist doch Schule. Mit dem Jungen nimmt’s genauso ein schlechtes Ende wie mit dem anderen, so wie sie den erzieht.«
    »Wissen Sie, um wie viel Uhr die beiden aufgebrochen sind?«
    »Ja, das weiß ich. Das war während Der Preis ist heiß .«
    Gabe konnte das Fernsehprogramm nachschlagen, falls es nötig werden sollte. »Danke, Ma’am.« Er wollte gerade gehen, doch dann stellte er ihr noch eine Frage, die er eigentlich J. D. hatte stellen wollen. »Äh, wissen Sie zufällig, ob J. D. raucht?«
    Sie pfiff durch ihre dörrpflaumenartigen Lippen und wedelte sich mit der arthritischen Hand vor dem Gesicht herum. »Ach Gott, wer weiß das schon. Gestunken hat er ja immer danach, aber das kann auch von seiner Mutter gewesen sein. Da drüben ist immer so viel Rauch, der kommt schon durch die Wände. Eine Schande, wie sie die Jungen erzieht.«
    Nachdem Gabe ihr noch einmal gedankt hatte, kehrte er zu seinem Jeep zurück. Er zog Latexhandschuhe an, nahm ein Fingerabdruckset und einen Müllsack heraus und ging zum Haus zurück, um die tote Katze einzupacken.
    Er fragte sich, was Dot wohl zu ihrer neuesten Aufgabe sagen würde.

 
    23
    Als Gabe wieder im Büro war, kostete es ihn vier Anrufe, bis er endlich herausfand, wer vor zehn Jahren in Ann Arbor die Untersuchung im Fall Cheryl McPherson geleitet hatte. Sobald Gabe erklärt hatte, wer er war und warum er sich für den Fall interessierte, sprudelte es aus Detective Fiore–inzwischen Captain Fiore–nur so heraus.
    »Dieser Fall hat mir in den letzten zehn Jahren nicht einen Tag Ruhe gelassen. Ich war nie so ganz überzeugt, dass Cheryl McPhersons Tod ein Unfall war. Aber Sie

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