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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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Stiefvaters stehen. In solchen Fällen geht die Einschüchterung meist von einem männlichen Verwandten aus oder von einem Mann, der der Familie nahesteht…«
    Kate sprang auf. »Was sagen Sie da? Mein Mann hat meinen Sohn nicht misshandelt! Er hat sich immer alle Mühe gegeben, dass Jordan sich dazugehörig fühlte.«
    »Setz dich, Kate!«, sagte Bobby scharf.
    Sie sank auf ihren Stuhl zurück.
    Bobbys Gedanken überschlugen sich. Es machte ihn wütend–erst Gabe, und jetzt kam der Arzt mit den gleichen Unterstellungen daher. Mein Gott, hatte McPherson seinen Sohn so sehr bedrängt, dass er daran zerbrochen war? Wie hatte Bobby so etwas übersehen können?
    »Aber wenn die Bedrohung doch nicht mehr existiert«, fragte er, »warum sollte Jordan sich dann jetzt umbringen wollen?«
    »Eine sehr gute Frage, Mr Gray. Eine, die wir zu beantworten versuchen. Es wird eine Zeit lang dauern, solche Dinge kommen oft nur schmerzlich langsam ans Tageslicht.«
    Kate stand auf. »Diesen Schwachsinn muss ich mir nicht länger anhören.« Sie stürmte aus dem Konferenzzimmer.
    Bobby ging ihr nicht hinterher. Wenn er das täte, würde er unter Umständen etwas sagen, das er später bereuen würde. Meine Güte, sie war es, die dafür gesorgt hatte, dass dieser Mann zu einem Teil des Lebens ihres Sohnes wurde. Sie hatte zugelassen, dass Jordan über Jahre hinweg zum psychischen Krüppel gemacht worden war. Bobby ballte die Hand im Schoß zur Faust und versuchte, langsam zu atmen, um sich wieder zuberuhigen.Wut würde Jordan nicht helfen–Wut war es schließlich gewesen, die den ganzen Schaden erst angerichtet hatte.
    Einen Moment später fragte er: »Und was schlagen Sie jetzt vor?«
    »Dass wir ihn noch mindestens einen Monat in der Klinik behalten.«
    »Und dann?«
    »Dann sehen wir weiter. Es werden vielleicht Monate um Monate an ambulanter Behandlung folgen. Wenn wir die Wurzel des Problems zu packen bekommen, sieht es gar nicht schlecht aus für Ihren Sohn.«
    Bobby stand auf, um zu gehen, bevor der Arzt noch mehr sagte. Was, wenn ein Teil der Wurzel des Problems der war, dass Jordan den Mord an seinem Stiefvater miterlebt hatte?
    Bobby saß vornübergebeugt da, die Ellbogen auf die Knie und das Kinn auf die verschränkten Hände gestützt, und sah zu, wie Kate auf Jordan einredete. Bobby musste zugeben, dass sein Sohn trotz des Selbstmordversuchs entspannter wirkte und auch mehr von dem mitzubekommen schien, was seine Mutter sagte. Ab und zu gab er sogar Antwort, auch wenn die immer nur aus einem Wort bestand.
    Bobby ließ die Jahre, in denen Kate mit Steve verheiratet gewesen war, vor seinem inneren Auge Revue passieren und suchte nach Hinweisen, die er übersehen hatte. Er und Kate teilten sich das Sorgerecht für Jordan, und mit beiden verbrachte er gleich viel Zeit.
    Es hatte Zeiten gegeben, da hatte Jordan unbedingt bei Bobby bleiben und nicht nach Hause zu seiner Mutter gehen wollen. Aber das war nicht so oft vorgekommen, dass Bobby derVerdacht gekommen wäre, es gäbe ein ernsthaftes Problem. Er hatte es dem Umstand zugeschrieben, dass er sich immer etwas Außergewöhnliches einfallen ließ, wenn Jordan bei ihm war. Er wusste, es war egoistisch, dass er ihre gemeinsame Zeit immer besonders glücklich gestalten wollte. Damit wollte er wiedergutmachen, dass er nicht jeden Abend und jedes Wochenende für Jordan da sein konnte. Kate hatte ihn zuweilen beschuldigt, er versuche, ihr den Jungen zu entfremden. Vielleicht hatte sie sogar recht gehabt–vielleicht hatte Jordans Widerwille, nach Hause zu gehen, aber auch gar nichts mit Bobby zu tun.
    Mist! Warum war alles im Rückblick immer viel klarer? Warum musste immer erst etwas Schlimmes passieren, damit man all die Warnzeichen, dass sich etwas zusammenbraute, sah?
    Er hasste die Tatsache, dass er bei seinem einzigen Kind versagt hatte. Er hasste die herzzerreißende Angst, die er in den letzten Wochen an seinem Sohn beobachtet hatte.
    Jordans Lachen holte Bobby in die Gegenwart zurück. Es war nur flüchtig, aber immerhin das erste Zeichen, dass es hinter all diesen Schutzmauern noch den alten Jordan gab. Auch sein Gesicht wirkte natürlicher. Die Maske, zu der es seit seiner Ankunft hier erstarrt war, löste sich allmählich auf.
    Bobby warf Kate einen Blick zu. Sie erwiderte den Blick und grinste so wie damals, als Jordan sein allererstes Wort gestammelt hatte. Bobby wurde ganz warm ums Herz. Er wollte gerade aufstehen und zu ihr gehen, als die Tür aufging.
    »Wie geht

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