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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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hatte, von mindestens drei verschiedenen Schlägen stammte, alle aus Winkeln, die ziemlich untypisch für einen Sturz waren– hatte Steve McPherson auch noch vier gebrochene Rippen, drei links und eine rechts, Wunden an Händen und Unterarmen, wie sie typischerweise bei der Abwehr von Schlägen entstanden, eine gebrochene Nase und sechs abgebrochene Zähne. Hätten sie Steve in einer dunklen Gasse und nicht am Grund eines steinigen Wasserfalls gefunden, wäre ihre erste Annahme gewesen, dass man ihn totgeprügelt hatte.
    Der Pathologe ging davon aus, dass die Schläge gegen den Kopf am wahrscheinlichsten mit einem faustgroßen Stein ausgeführt worden waren oder mit irgendetwas, das eine ähnliche Form hatte. Gabe zog die Fotos von dem Ort heraus, der nun ein Tatort war, und breitete sie auf dem Tisch aus. In der Gegend herrschte kein Mangel an potenziellen Tatwaffen. Im Gegenteil–man würde sich schwertun, irgendwo im Umkreis von fünf Metern um die Leiche die Hand auf den Boden zu legen und nicht auf einem Stein entsprechender Größe zu landen.
    Nachdem er alle Fotos noch einmal genau betrachtet hatte, wusste er auch nicht mehr als zu dem Zeitpunkt, als er sie aus der Mappe genommen hatte.
    Die einzigen Beweisstücke, die er von diesem Berg mit heruntergebracht hatte, waren ein paar Zigarettenstummel. Er hielt sich den Beutel vor die Augen. Filterzigaretten. Marlboro. Ob an ihnen noch genügend DNS-Spuren waren, nachdem sie den Elementen ausgesetzt gewesen waren? Und wenn ja, würde ihn das weiterbringen? Diese Stummel konnte in den letzten Wochen jeder zurückgelassen haben.
    Er stellte einen Karton auf seinen Schreibtisch, um alle Beweisstücke hineinzupacken und ins Labor des Rechtsmediziners zu schicken. Die Zigarettenstummel. Die Papiertüte mit dem T-Shirt, das um McPhersons Kopf gewickelt gewesen war, und die Jacke, auf der er gelegen hatte. Die zwei Tüten mit den Jacken, mit denen die Jungs McPhersons Leiche zugedeckt hatten. Seine Kleidung war bereits im Labor, da sie mit der Leiche zusammen hingekommen war.
    Er würde noch einmal auf den Berg hinaufgehen und noch mal alles absuchen müssen. Vielleicht würde er irgendetwas Verwertbares entdecken.
    Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Hätte Ethan doch bloß heute Morgen nicht so einen Blödsinn gemacht. Verdammter Junge! Das war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt für solche Dummheiten.
    Gabe dachte voll Sehnsucht an Maddie. Als er mit Ethan bei ihr aufgetaucht war, hatte sie so…so…hintergangen gewirkt–anders konnte man es nicht nennen.
    Mit dem Filzstift in der Hand hielt Gabe inne, obwohl er das Aktenzeichen erst zur Hälfte auf den Karton geschrieben hatte. Einen Moment lang betrachtete er das Telefon auf seinem Schreibtisch. Wie es Maddie wohl ging? Nein. Er sollte sie lieber nicht anrufen. Er hatte getan, was er konnte. Und er hatte ihr gesagt, sie solle ihn anrufen, falls sie irgendetwas brauchte.
    Außerdem handelte es sich hierbei jetzt um eine Morduntersuchung. Und zurzeit waren die einzigen Verdächtigen die vier Jungs–von denen einer Maddies Sohn war. Bis dieser Fall aufgeklärt war, musste er sich zurückhalten. Dazu war er durch seinen Beruf verpflichtet, auch wenn es ihm noch so sehr gegen den Strich ging.
    Als er gerade die letzte Jacke einpacken wollte, überlegte er es sich anders, zog sich ein Paar Latexhandschuhe an und öffnete die Tüte. Er hob die Jacke am Kragen heraus und hielt sie dabei über die Tüte, falls irgendetwas herausfallen würde. Er suchte sie nach Spuren ab, die darauf hindeuteten, dass ihr Besitzer McPherson geschlagen hatte. Auf den ersten Blick war nichts zu sehen, jedenfalls nicht mit dem bloßen Auge.
    Er legte die Jacke zurück, zog sich ein neues Paar Handschuhe an und öffnete die Tüte mit der anderen Jacke. Es war Ethans Philadelphia-Eagles-Jacke, die Gabe schon oft an ihm gesehen hatte. Am Ärmel waren ein paar kleinere Blutschlieren, aber keine richtigen Tropfen. Er griff in die Taschen. In der auf der rechten Seite steckte etwas.
    Mit zwei Fingern hielt er die Tasche offen und sah hinein. Verdammt! Eine offene Packung Marlboro Filterzigaretten.
    Es war ein höllischer Tag gewesen, und dabei war es gerade mal halb zwei. Aber dieser Tag, dachte Madison, hatte ja auch um zehn vor vier angefangen. Sie hatte sich noch nicht entschieden, was die angemessene Strafe für Ethans Fehlverhalten sein sollte. Sie hatte ihm aufgetragen, sie jede Stunde anzurufen, sobald er von der Schule nach

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