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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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gerichtet, nicht an die Redakteurin des Herald .«
    Sie nickte. »Einverstanden.«
    »McPhersons Autopsie hat ergeben, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass der Mann gestürzt ist.«
    »Mehr als eine Wunde«, wiederholte Maddie seine Worte.
    Er ging wieder zu ihr hin. »Ich wüsste es sehr zu schätzen, wenn das für ein paar Stunden unter uns bleiben könnte.«
    Ihr Rücken versteifte sich. »Ich würde nie etwas veröffentlichen, das man mir vertraulich mitgeteilt hat.«
    Er sah sie schräg von der Seite an.
    »Na gut, jedenfalls nicht, wenn der Informant in einer persönlichen Beziehung zu mir steht.«
    Es gelang ihm, sich ein Lächeln abzuringen. »Gut.«
    Als er sie auf die Stirn küsste, sah er aus dem Augenwinkel eine Bewegung.
    In der Tür zur Küche stand Ethan, genauso kränklich blass wie am Tag zuvor, als er von dem Berg heruntergekommen war.
    »Alles in Ordnung, Junge?« Gabe fragte sich, wie viel Ethan wohl gehört hatte.
    Maddie drehte sich um. »Oh.« Sie ging auf Ethan zu, um ihm die Hand auf die Stirn zu legen. Ethan entzog sich ihr und wandte sich wieder zur Treppe. »Alles bestens.«
    Maddie widersprach nicht, also würde Gabe das ebenfalls schön bleiben lassen. Aber er glaubte Ethan nicht–ganz und gar nicht.

 
    7
    Das Telefon ließ Madison hochschrecken. Sie schnappte nach Luft und schob den Nachhall des Albtraums beiseite, der sie fast die ganze Nacht gequält hatte. Der Wecker zeigte vier Uhr zehn.
    Sie hob den Hörer ab und murmelte: »Hallo?«
    »Hier ist Gabe.«
    Sie zog sich in eine halb sitzende Position hoch. »Was ist los?«
    »Ethan ist bei mir. Man hat ihn erwischt, als er sich in Jordans Krankenzimmer schleichen wollte. Ich bringe ihn nach Hause. In deinem Wagen.«
    Sie sprang aus dem Bett und starrte aus dem Fenster auf die leere Auffahrt.
    Die Wirklichkeit war schlimmer als ihr Albtraum.
    Madison lief vor der Küchentür auf und ab. Der Morgen dämmerte bereits, aber unter den Bäumen war es noch so dunkel, dass sie die Scheinwerfer ihres Autos sehen konnte, als es in die Zufahrt bog.
    Sie riss die Tür auf und blieb auf der obersten Stufe stehen. Die Arme hatte sie fest über der Brust verschränkt, um das Zittern ihrer Hände zu verbergen.
    Ethan stieg aus dem Wagen und ging mit zusammengebissenen Zähnen an ihr vorbei, ohne ihr in die Augen zu sehen.
    »Du wartest in der Küche«, sagte sie und zog die Tür zu. Die Luft war kühl, aber sie glaubte nicht, dass sie deswegen zitterte.
    Gabe blieb auf der untersten Stufe stehen. »Ein Deputy ist unterwegs, um mich abzuholen.«
    Erstaunt stellte sie fest, dass eine Welle von Enttäuschung sie überflutete. Erst in diesem Moment wurde ihr klar, wie sehr sie sich auf Gabes Unterstützung, auf seine Hilfe beim Umgang mit einem pubertierenden Jungen verlassen hatte. Sie hatte nicht genügend Zeit gehabt, sich bis ins letzte Detail ein Erziehungskonzept zurechtzulegen, bei allem und jedem das Für und Wider abzuwägen. Was, wenn sie einfach impulsiv gehandelt und alles falsch gemacht hatte?
    »Hatte er irgendeine Entschuldigung?«
    Den Fuß auf die unterste Stufe gestellt, kratzte Gabe sich am Nacken. »Nein. Aber er hat widerspruchslos akzeptiert, was er sich von mir anhören musste.«
    »Und was war das?« Gib mir um Himmels willen einen Hinweis.
    »Ich habe die einzige Waffe eingesetzt, von der ich annahm, dass sie zu ihm durchdringt…dich.«
    Sie runzelte die Stirn. »Was willst du damit sagen?«
    »Ich habe ihm erklärt, wie sehr solch eine schwachsinnige Aktion dich verletzt.« Er hielt inne und blickte auf das Scheinwerferpaar, das in die Auffahrt einbog. »Hör mal, der Wachmann sagte, er hätte den Eindruck gehabt, Ethan wolle Jordan aus dem Krankenhaus holen. Er hatte Kleidung für ihn dabei.« Er reichte ihr eine Plastiktüte.
    »Warum sollte er so etwas tun?«
    »Vielleicht hast du ja mehr Glück als ich und kriegst was aus ihm heraus.« Er trat einen Schritt zurück. »Wir reden später.«
    »Danke, Gabe.« Sie musste sich auf die Zunge beißen, um ihn nicht zu bitten, reinzukommen und ihr bei dieser Sache zu helfen.
    Als ob er ihren unausgesprochenen Wunsch spüren würde, kam er wieder näher und sah ihr in die Augen. Dann legte er ihr die Hände auf die Schultern. Sie musste ihre ganze Willenskraft aufwenden, um sich ihm nicht in die Arme zu werfen und in seiner Stärke Schutz vor ihrer eigenen Unsicherheit zu suchen.
    »Hab Vertrauen in dich selbst.« Er wandte den Blick nicht ab. »Du schaffst das. Mit dir wird er

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