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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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Wasserfall. Er könnte oben gestürzt sein. Er könnte…«
    »Es tut mir leid, Kate. So hat es sich nicht abgespielt.«
    »Aber jeder mochte Steve.«
    Respektvoll wartete er einen Moment, bevor er fragte: »Hat Steve geraucht?«
    Mit der Hand, mit der sie das Taschentuch zerknüllte, wies sie diese Vorstellung von sich. Die Bewegung war träge, als ob die Verzweiflung ihr alle Kraft geraubt hätte. »Um Himmels willen, nein. Nie. Niemand hier im Haus raucht…wegen Jordans Allergien. Nur Bobby musste ich damals überwachen wie ein Adler, damit er in Jordans Nähe nicht geraucht hat.«
    »Raucht Bobby immer noch?«
    »Ja, den kriegt man einfach nicht zum Aufhören.« Trotz ihrer Erschöpfung konnte Gabe die tiefe Zuneigung heraushören, als würde sie über ein geliebtes, wenn auch ein wenig unartiges Kind sprechen.
    »Hat Steve in letzter Zeit irgendwelche Vorfälle erwähnt, zum Beispiel, dass jemand an seiner Arbeitsstelle sauer auf ihn war, ein Streit mit einem Freund…irgend so etwas?«
    »Nein. Wie ich schon sagte, jeder mochte St…Steve.« Sein Name kam halb als Schluckauf, halb als Schluchzer heraus.
    Gabe wartete, bis sie sich wieder gefangen hatte, und fragte dann: »Und Steve und Bobby? Wie war das Verhältnis zwischen den beiden?«
    »Gut.« Ihre Antwort kam so schnell und so scharf, dass Gabe ein ungutes Gefühl im Bauch bekam. »Sie haben sich gut verstanden.«
    Er ließ die Stille sich ausdehnen. Mit dieser Technik war man meist erfolgreicher, als wenn man die Leute mit Fragen überhäufte, die sie nicht beantworten wollten.
    Wieder führte Kate das Taschentuch an die Nase. »Also, manchmal waren sie sich nicht ganz einig, was für Jordan das Beste wäre…Steve hatte nicht vor, Bobbys Platz einzunehmen, das hat er immer wieder deutlich gesagt. Aber er hat sich wirklich Mühe gegeben, damit Jordan nicht so abseits steht…beim Sport und solchen Sachen, Sie verstehen schon.«
    Gabe nickte und wartete.
    »Es war nicht so, dass sie sich deswegen gestritten hätten–dass Sie da ja nicht den verkehrten Eindruck bekommen. Bobby würde niemandem etwas zuleide tun. Sie kennen ihn doch. Er würde Steve nicht wehtun.«
    »Ich will niemanden beschuldigen«, versicherte Gabe ihr. »Ich versuche mir nur ein Bild davon zu machen, was rund um Steve in den letzten Monaten so passiert ist.«
    »Es ergibt einfach keinen Sinn.« Ihre Stimme bebte. »Er war doch nur da oben, um diesen Jungs zu helfen…« Sie riss die Augen auf und schnappte nach Luft. »Sie glauben doch nicht…einer von ihnen…?«
    »Nein, nein.« Beruhigend hob er die Hand, um diesen Gedankengang gleich aufzuhalten. Was er momentan am wenigsten brauchen konnte, war eine brodelnde Gerüchteküche oder eine trauernde Familie, die die Öffentlichkeit aufhetzte. »Bis jetzt glaube ich noch gar nichts. Ich sammle nur Informationen.«
    Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück. »Sie wissen, dass wir Jordan heute haben verlegen lassen–in diese großartige Klinik drüben in Knoxville. Nun ja…« Sie strich mit den Handflächen über ihren Morgenmantel. »Ich bin nicht…ich konnte einfach nicht. Todd und Bobby haben ihn hingefahren.« Sie seufzte. »Im Moment wüsste ich gar nicht, was ich ohne Todd tun sollte.«
    »Gut, dass jemand hier bei Ihnen ist. Ich bin sicher, das ist auch für Jordan gut.«
    Sie nickte.
    »Was können Sie mir über Steves Beziehung zu Jordan erzählen?«
    Sie sah hoch. »Was wollen Sie damit sagen? Die beiden verstanden sich prächtig. Er hat sich wirklich für Jordan interessiert. Nur deshalb ist er mit den ganzen Jungs zum Zelten gefahren, nur für Jordan. Er fügt sich nicht so leicht ein…Wir hofften, dass er mehr aus sich herausgeht, mehr wie Todd wird.«
    Diese Aussage ließ Gabes ungutes Gefühl noch stärker werden. »Dann hat Steve also versucht, Jordan Mut zu machen?«
    »Jordan muss man schon ein bisschen mehr als nur Mut machen. Dem Jungen muss man manchmal wirklich Feuer unter dem Hintern machen, sonst hockt er die ganze Zeit nur in seinem Zimmer. Letzten Sommer hat Todd ihm ein Skateboard besorgt und ihm beigebracht, wie man damit umgeht. Sie hatten so viel Spaß miteinander. Ich glaube, Jordan macht wirklich Fortschritte…oder zumindest hatte er welche gemacht.«
    »Klingt, als hätten Steve und Todd beide ihr Bestes gegeben.« Er schwieg einen Moment, weil er sich des Minenfelds bewusstwar, durch das er sich vorsichtig vorwärtsbewegte. »Und Jordan, ging es ihm gut mit all dieser Ermutigung und

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