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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crandall
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bestimmt reden.«
    Dass ihre Bedürftigkeit so offensichtlich war, ließ sie zurückzucken. Sie hasste Schwäche, vor allem bei sich selbst. Sie hatte sich ganz allein für diese Aufgabe entschieden. Es war nicht fair, Gabe mit ihren Problemen zu belasten.
    Sie nickte, drehte sich um und blickte auch nicht zurück, als sie die Küchentür öffnete.
    Sie lockerte ihre verspannten Schultern, holte tief Luft und trat in die Küche.
    Ethan saß zusammengesunken auf einem Stuhl. Die Sonne ging gerade auf, und ein einzelner Strahl, der durch die Bäume hereinfiel, betonte den Kontrast zwischen seinen blauen Augen und den roten Äderchen, die darin hervortraten.
    »Ich glaube, es ist an der Zeit, dass du mir verrätst, was in deinem Kopf vor sich geht. Du klaust meinen Wagen? Wohin wolltest du damit? Und warum wolltest du Jordan von dort wegbringen, wo er die nötige Hilfe bekommt?«
    Ethan saß mit versteinertem Gesicht da und zerriss eine Papierserviette, die er aus dem Halter genommen hatte.
    Madison knallte die Hand auf den Tisch. »Rede mit mir!«
    Ethan zuckte kaum merklich zusammen. Er wandte den Blick nicht von der Serviette ab, die er in immer kleinere Fitzelchen zerriss.
    Sie schloss einen Moment lang die Augen, um die Beherrschung wiederzufinden, dann zog sie einen Stuhl unter dem Tisch hervor und setzte sich ihm gegenüber. »Wohin wolltest du Jordan bringen?«
    Ethans Brust hob und senkte sich langsam und gleichmäßig.
    »Vielleicht glaubst du das jetzt nicht, aber das Stresszentrum ist das Beste für ihn. Willst du denn nicht, dass es ihm wieder besser geht?«
    Er sah auf, in seinem Blick lag Überraschung. Und noch etwas entdeckte sie darin, etwas, das ihr die Kehle vor Angst zusammenschnürte–Schuldgefühl.
    »Wieso fragst du so was?« Seine Stimme zitterte gerade so viel, dass ihre Vermutung bestätigt wurde.
    Eine eisige Faust schloss sich um ihr Herz. Mein Gott, sie wollte das nicht fragen, aber sie musste es tun. »Gibt es etwas, das du mir erzählen möchtest–über das, was dort oben passiert ist?«
    Lange kaute er nur auf seiner Unterlippe herum. Den Blick hatte er abgewandt. Schließlich hob er die Serviettenfitzel auf und ballte sie in der Faust zusammen. Seine Knöchel traten weiß hervor. »Nein«, erwiderte er schließlich.
    »Ethan«, sagte sie sanft. »Sieh mich an.« Widerwillig blickte er hoch. »Ich bin keine Idiotin. Das hängt doch zusammen, dass du zufällig die Ergebnisse der Autopsie erfährst und dann versuchst, mit Jordan wegzulaufen.«
    »Wer sagt denn, dass ich mit ihm weglaufen wollte? Ich wollte ihn nur noch mal sehen, bevor sie ihn verlegen.«
    »Ethan.« Sie sprach mit dem gleichen Mach-mir-doch-nichts-vor-Ton wie ihre Mutter damals mit ihr. »Du hattest Kleidung in der Tüte.«
    Er starrte sie mit hochgezogenen Brauen an. »Kann ich jetzt gehen? Ich muss vor der Schule noch duschen.«
    Sie wusste aus Erfahrung, dass sie nichts aus ihm herausbekam, wenn er erst mal dichtgemacht hatte. »Geh! Über deine Strafe sprechen wir heute Abend.«
    Der Stuhl kratzte über das Pinienholz, als er aufstand.
    Bevor er durch die Tür zum Wohnzimmer verschwand, fügte sie noch hinzu: »Du weißt hoffentlich, wie viel Glück du heute Nacht hattest?«
    »Glück–oh ja.« Er hastete davon.
    Madison blieb ein paar Minuten einfach sitzen und starrte aus dem Fenster in den anbrechenden Tag. Einen Moment lang fühlte sie sich völlig orientierungslos. Sie entdeckte etwas an sich, was sie sich noch nie eingestanden hatte: Sie, die Unabhängigkeit in Person, sehnte sich nach jemandem. Nein, nicht nach irgendjemandem–sie wollte, dass Gabe ihre Hand nahm und diesen Sturm mit ihr gemeinsam durchstand. Sie brauchte Hilfe. Es stand zu viel auf dem Spiel, als dass ein Mensch allein die Verantwortung tragen konnte.
    Dass es wahrhaftig so war, versetzte sie in Angst und Schrecken. Ethan war ausgebufft und erfindungsreich genug, dass man ihn und Jordan nicht so leicht gefunden hätte, sobald sie erst mal aus der Stadt raus waren. Ihr Inneres fühlte sich an, als hätte jemand zerbrochenes Glas in sie hineingestopft und sie dann durchgeschüttelt. Sie beschloss, in nächster Zeit mit den Autoschlüsseln unter dem Kopfkissen zu schlafen.
    Wieder einmal blickte Gabe auf den Autopsiebericht. Nicht, dass er hoffte, etwas Neues zu entdecken–ihm gefiel einfach nicht, worauf alle logischen Schlussfolgerungen hindeuteten.
    Zusätzlich zu seiner offensichtlichen Verletzung–die, wie sich jetzt herausgestellt

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