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Pitch (German Edition)

Pitch (German Edition)

Titel: Pitch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Weski
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fragt er, ist das Ihr Plan
C, Urlaubsfotos, ja, sagt Mellendorf, und schöne obendrein, von
Ihnen, Jürgen, in Kuala Lumpur, in Begleitung, after
work , wenn Sie so wollen,
freilichfreilich, sind da nur Aufnahmen darunter, die jedermanns
Verständnis finden werden, außer vielleicht bei Ihrer
Frau, oder bei den Anlegern, der breiten Öffentlichkeit,
vielleicht sogar bei Ihren Kollegen im Aufsichtsrat oder sogar bei
Ihrer Bank, vielleicht wäre man da überhaupt gar nicht amused , den eigenen
Vorstandsvorsitzenden in einer Minderjährigen wiederzuerkennen,
selbst wenn das nur eine Asiatin ist, irgendwo, so ganz weit weg von
Deutschland, nein, ehrlich, Jürgen, diese Bilder könnten
ein echtes Problem für Sie werden, Fontaines Augen schweifen
geistesabwesend im Raum umher, über die Chinoiserien, die
Schlingen, die sich über die Bambussets, bis hinein in die
Schälchen, bis ins Essen hinein, fortzusetzen scheinen, dass es
ein Fehler gewesen war, Gott, er hatte es bereits in dem Augenblick
gewusst, als er hinter dem Mädchen aufs Zimmer gegangen war, er
hatte es gewusst, als sie vor ihm auf die Knie gegangen war, die
ganze Zeit über hatte ihn damals die Vorstellung verfolgt, was,
wenn ich beobachtet werde, jetzt, hier, in diesem Augenblick, vom
Auge Gottes, aber es hatte ihn trotzdem nicht davon abgehalten,
gesehen worden war er, nicht vom Auge Gottes, sondern von Mellendorfs
Referenten, der mit versteckter Kamera alles festgehalten hatte,
wissen Sie, Jürgen, das braucht Sie jetzt nicht sonderlich tief
zu treffen, es hat auch nichts mit persönlicher Feindschaft zu
tun, sondern lediglich mit Absicherung,
Grenzen ziehen, ja, mit offenen Karten spielen, denn hier
liegen Dame und Bube auf dem Tisch und wir können uns darüber
verständigen, was mit den beiden geschehen soll, sagt
Mellendorf.

76
Jetzt
kommt Plan C, …

    … hört
Fontaines Chauffeur Mellendorf sagen, Georg Jörgens versteht
nicht alles, aber dass da Erpressung im Spiel ist, dass da über
kompromittierende Fotos gesprochen wird, das nimmt er auf, er ruft
sich Fontaines Worte zurück, die dieser vor knapp einer Stunde
in Keisers Büro zu ihm gesagt hat, Jörgens, hat Fontaine
gesagt, ich brauche Ihre Hilfe, nichts Wildes, sicher nicht, eine
Kleinigkeit nur, aber es kann nicht schaden, einen Zeugen auf meiner
Seite zu haben, und dieser Zeuge sollen Sie sein, hier, nehmen Sie
mein Diktiergerät, ein hervorragendes Aufnahmegerät, haben
Sie Ihr Handy da, wunderbar, Jörgens hatte seinem Chef
einigermaßen verwundert zugehört, ihr Vertrauensverhältnis
ist intakt, das muss es auch sein, denn als Fahrer eines Bankchefs
hört er jeden Tag manches, was ihn ahnen lässt, dass sein
Chef eventuell den schmutzigeren Beruf hat, aber hier geht es um ganz
anderes, hier wird von Minderjährigen gesprochen, von Sexreisen
auf Geschäftskosten, und sein Chef selbst hat ihm das
Aufnahmegerät in die Hand gedrückt, das sich gegen ihn
verwenden lassen könnte, diesen Chef hört er nun sagen, ich
weiß gar nicht wovon Sie reden, keine Ahnung, warum Sie mir
hier Ihr kleines Familienalbum zeigen, Ihre Behauptungen kann ich
nicht einmal ansatzweise richtig einordnen, ich verstehe nicht
einmal, was Sie damit sagen wollen, aber eines ist mir klar, aus
irgendeinem Grund, wollen Sie mich unter Druck setzen, unter Druck
setzen, denkt Jörgens, das hatte Fontaine auch zu ihm gesagt,
man wird mich unter Druck setzen wollen, man wird mich verleumden und
zu erpressen versuchen, und um Schaden abzuwenden von den
Unternehmen, denen ich vorstehe, brauche ich Sie, ich bitte Sie,
hatte er zu Jörgens gesagt, nehmen Sie einfach mit dem
Diktiergerät auf, was Sie über das Handy mithören
können, irgendwann werde ich mich vermutlich selbst an Sie
wenden, vielleicht aber auch nicht, jedenfalls, sobald Sie hören,
dass Magellan‘s Ads das Rennen gemacht hat, rufen Sie diese
Nummer an, dabei hatte er Jörgens einen Zettel überreicht,
auf dem nichts als zwölf Ziffern standen, sagen Sie einfach,
geht klar, der Angerufene weiß dann schon Bescheid, Jörgens
hatte seinen Chef zum Baan Cali gefahren, unmittelbar davor
geparkt und das Diktiergerät eingeschaltet, Fontaine war
ausgestiegen, hatte das Lokal betreten und unmittelbar darauf hatte
sein Handy geklingelt, er hatte zunächst nur ein Rauschen und
Knistern vernommen, dann aber waren die Worte deutlicher geworden,
nicht wirklich gut, aber immerhin doch so, dass man dem groben Faden
hatte folgen können, und während Jörgens nun

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