Pitch (German Edition)
hört,
dass dieser Worbs sich unredlich bereichert hat, dass viel Geld für
dubiose Geschäfte über die Bank seines Chefs geflossen ist,
dass dieser erpressbar und der andere selbst ein Erpresser ist, denkt
er an seinen Sohn, der im Stadion hier in der Nähe einen anderen
zusammengeschlagen hat, ihm kocht das Blut hoch, wenn er daran denkt,
dass die einen große Dinger drehen und damit durchkommen,
während sein Junge ins Gefängnis kommen wird wegen der
schweren Körperverletzung eines Schlägers, der selbst
nichts anderes im Sinn gehabt hat als Prügeln, jetzt hört
er seinen Chef Mellendorf fragen, warum sagen Sie mir nicht einfach,
was Sie wollen und lassen die ganze Drohkulisse einfach mal beiseite,
aber ohne die Antwort Mellendorfs abzuwarten, fährt Fontaine
fort, Sie wollen den Vorstandsvorsitz, richtig, der andere sagt
nichts, aber Jörgens hört geradezu sein Nicken, nun, wieder
ist es sein Chef, der spricht, warum nicht, Sie kriegen den Posten,
aber nur unter einer Bedingung, eine Pause entsteht, dann sagt
Mellendorf, Jürgen, ich dachte, Sie hätten verstanden, dass
hier nur einer Bedingungen stellen kann und dass das nicht Sie sind,
warten Sie es ab, Rüdiger, sagt Fontaine, bitte, sagt Mellendorf
und Fontaine fährt fort, wie gesagt, Sie kriegen den
Vorstandsvorsitz, wer käme jetzt sonst noch dafür in Frage,
allerdings bestehe ich darauf, dass Magellan‘s Ads die
MegaFin-Sache übernimmt, no way , sagt der andere, wie
können Sie glauben, dass ich davon jetzt noch abrücke,
wieso, Jürgen, sollte ich auf Ihre Bedingung überhaupt
eingehen, nun, sagt Fontaine, weil es dabei um eine Menge Geld geht,
wie darf ich das verstehen, fragt Mellendorf, ganz einfach, sagt
Fontaine, wenn Sie Magellan‘s Ads heute nehmen, werden Sie
morgen um einige Hunderttausend reicher sein, Pause, dann sagt
Mellendorf, halten Sie mich für bestechlich, natürlich,
sagt Fontaine, und Sie wären erstens dumm, wenn Sie‘s
nicht wären und zweitens dann wohl auch der einzige Ihrer Art,
Spaß beiseite, bei Magellan‘s Ads geht es um mehr, als um
diesen Etat, ein großes Netzwerk steht kurz davor, die Agentur
zu kaufen, wenn das geschieht, gehen die Aktien dieses Netzwerks in
die Höhe und zwar, aber das brauche ich Ihnen ja nicht zu
erklären, von jetzt auf eben, aus der Nummer fünf am Markt
wird die Nummer zwei, das zieht Geld an, übrigens nicht nur
meins, Sie haben also, sagt Mellendorf, auch schon investiert,
natürlich, sagt Fontaine, sagen wir mal so, über einen
Freund, und wenn ich die Agentur nicht nehme, fragt Mellendorf, was
passiert dann, dann, sagt Fontaine, platzt der Deal, die Agentur
schwächelt und bringt ohne unsere, ohne Ihre Zusage, nicht genug
Umsatz in das Netzwerk, dann wird es nichts mit der Nummer zwei am
Markt, dann gehen keine Aktien in die Höhe, sondern bleiben
allenfalls da wo sie gerade sind, wenn sie nicht sogar runtergehen,
und Sie, unterbricht ihn Mellendorf, hätten eine Menge Geld
umsonst investiert, wieder entsteht eine Pause, Jörgens hört
seinen Chef geradezu lächeln, dann sagt Fontaine, richtig, ich
würde Geld verlieren, aber nicht nur ich, auch einige meiner
besten Freunde, tja, sagt Mellendorf, das wäre dann ja wohl
glatt ein Grund, Sie extra auf die Nase fallen zu lassen, Jürgen,
rein aus pädagogischen Zwecken, Sie haben Recht, sagt Fontaine,
das würde mir wirklich eine Lehre sein, aber glauben Sie mir,
Ihnen auch, Sie sollten nicht einmal mit dem Gedanken spielen, ach
ja, fragt Mellendorf, warum denn nicht, weil, sagt Fontaine, weil ich
dann zwar einige meiner besten Freunde verlieren würde, Sie das
aber auch zu spüren bekommen könnten, das wäre, wenn
ich es mir recht überlege, sogar höchst wahrscheinlich,
wieder eine Pause, was wollen Sie damit sagen, fragt Mellendorf, ich
will damit sagen, antwortet Fontaine, dass das jetzt ein wirklich
netter Abend werden kann, Sie erklären sich bereit, Magellan‘s
Ads zu akzeptieren, ich gebe Ihnen den Vorstandsposten und
überschreibe Ihnen Aktien im Wert von, sagen wir,
zweihunderttausend Euro und dann kann das überaus erfolgreich
agierende Netzwerk die Agentur kaufen, meine Freunde werden nicht
unzufrieden und machen weder mir noch Ihnen die Hölle heiß,
sondern bleiben, was sie sind, Freunde, Investoren im Hintergrund,
die keinen Grund haben, Böse zu werden, Jörgens hört
die Stille förmlich knistern, dann sagt Mellendorf, was, wenn
ich darauf nicht eingehe, tja, fragt Fontaine zurück, was dann,
Rüdiger, ich habe mich
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