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Planet am Scheideweg

Planet am Scheideweg

Titel: Planet am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Befestigungspunkte heranfahren, die Ultraschallprojektoren eingeschaltet, und vom Wagen aus hantieren.
    Er versuchte, seiner Unruhe Herr zu werden, dann ließ er wieder den Motor des Wagens an.
    Eine knappe Stunde später fuhr er weiter, auf das entfernte Ziel zu. Dort, wo die befestigte Straße hinter dem hohen Zaun begann, würden die Kameraden auf ihn warten. Der Ultraschallkegel schützte ihn, die Tiere umgaben ihn nach wie vor in einem großen Kreis und bewegte sich im gleichen Tempo mit ihm durch das Gelände. Jetzt sah er bereits den Signalmast, und als er das Funkgerät einschaltete, bewies die Deutlichkeit der Worte, daß die anderen sehr nahe waren.
    »Ist alles glattgegangen?« fragte er besorgt.
    »Bisher ja. Wenn du ebenfalls eine Masse dieser Tiere mitbringst, dann steht allein hier ein ganzes Heer Tarka vor dem Zaun.«
    »Bei mir ist es nicht anders. Kaum weniger als zweihundert Tiere. Eher mehr.«
    Martinon sagte scharf:
    »Wir unterhalten uns weiter, wenn wir vor dem Tor zusammengetroffen sind. Ende.«
    »Ende.«
    »Das wird eine blödsinnige Sache werden!« knurrte Martinon, nachdem er das Funkgerät ausgeschaltet und den Kurs auf das holprige letzte Stück des Weges eingeschlagen hatte. »Aber auf keinen Fall wird der Kampf langweilig werden. Ich wette, daß inzwischen wieder eine ganze Menge mit unseren Ladungen sabotiert worden ist.«
    In den letzten Wochen und Tagen hatten die Siedler ein gemeinsames Konzept entwickelt. Aber noch waren einige Faktoren nicht klar. Die Hauptsache aber schien zu funktionieren: Die ersten fünf Leute waren unterwegs zu anderen Planeten. Ihre Aufgabe war, den Welten beim Planoformen zu helfen.
    »Vermutlich wird Ousmane Diack ihren Abflug sabotieren!« versprach sich Martinon und trat, als er einen ziemlich ausgefahrenen Weg erreichte, den Geschwindigkeitshebel herunter.
    Die Tiere folgten ihm. Ihm und den anderen. Als die Wagen sich hintereinander aufgereiht hatten, waren sie von einem Wall aus schwarzer, weißer und feuerroter Farbe umgeben, aus dem die Augen und die Zähne funkelten.
    Die Männer sahen sich ratlos an. Die Natur der Planeten schien in Unordnung zu sein.
    »Dieser verdammte Energiedirektor!« schrie Martinon wütend auf.
     
    Erst im letzten Augenblick, kurz vor der Landung, erreichte die Warnung den Piloten des Systemraumers. Fast gleichzeitig überspielte die Mannschaft des Landeturms das Bild, das die Aufnahmelinsen des Gerätes im Schrauber erfaßten.
    »Das ist nicht zu glauben – übernimm du bitte die Beobachtung. Ich lande den Kasten!« knurrte Yahai Paik und kippte eine Serie von Schaltern. Das Mädchen neben ihm schnappte erschreckt nach Luft, als sie erkannte, was der Bildschirm zeigte. Ruhig und mit sicheren Griffen brachte Paik das Schiff auf das Ende der Landebahn hinunter. Toshi, die Kopilotin, starrte auf den Bildschirm.
    »Sie fliehen! Eine ganze Reihe von Wagen flieht!« sagte das Mädchen erschreckt.
    »Aufzeichnung!« knurrte Paik und schaltete die Maschinen ein, die den schweren Rädern des Schiffes Eigenimpuls verliehen.
    »Verstanden.«
    Toshi Eostor drückte einen Schalter, der ein Bandgerät in Tätigkeit setzte. Das Geschehen wurde auch hier in der Pilotenkanzel des Raumschiffs aufgezeichnet. Während der doppelte Keil des Schiffes haarscharf über die lange Bahn dahinraste.
    Auf einer breiten Straße, die irgendwo ins Zentrum von Blacklanders Idea führte, raste eine Wagenkolonne dahin. Neben und hinter ihr rannten und sprangen breite Ströme von Tarka. Deutlich sah man die dunklen Weibchen in der größeren Menge der feuerroten Männchen.
    Die Wagen rasten mit höchster Geschwindigkeit dahin.
    Die Männer steuerten mit einer Hand. Mit der anderen versuchten sie, zum Teil sogar mit den langläufigen Waffen, auf die Tiere zu schießen. Von der Masse der weit über tausend Tarka spalteten sich immer wieder schmale Streifen ab, die auf die Mauern der Gärten und auf die angrenzenden Häuser losrannten. Überall tauchten Menschen auf und schossen auf die Tiere.
    Das Raumschiff setzte mit wild drehenden Rädern auf und zog seine gerade Bahn über den weißen Beton der Landepiste. Die Maschinen und Projektoren stemmten sich gegen die Masse des bremsenden Schiffes.
    »Wer verliert?« brummte Paik.
    Er bemühte sich, an nichts anderes zu denken als an seine Handgriffe in der absolut letzten Phase des langen Systemraumfluges. Die zwölf Männer, die diesmal seine Passagiere waren – abgesehen von einigen anderen Menschen, deren

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