Planet der Lust 01 - Eden
Kamera wohl nicht wahrnehmen. Ich muss mich zusammenreißen! , dachte er. Die lange Wölbung musste verschwinden, ehe seine Teamkollegen ihre volle Aufmerksamkeit wiedererlangt hatten. Warum hat eigentlich Tom keine Probleme damit? Ein letztes Mal wagte er einen Blick auf den völlig unerregten Zustand seines Chefs. Dann drückte er auf den roten Knopf am zentralen Schaltpult und ließ seine Crew aus ihrem zweijährigen Schlaf erwachen.
13. November 2311, Uhr 7.45 p. m., Raumschiff Salvatoria, 23 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt
Man hätte den runden weißen Tisch an der Decke anbringen können. Es spielte keine Rolle, denn oben und unten gab es nicht. Dennoch war es ein gutes Gefühl, dass die barhockerartigen Stühle es erlaubten, den eigenen Körper mit den Beinen unter der Tischkante so festzuhalten, dass zumindest der Eindruck entstand, es gäbe eine Orientierung. So schön das Schweben im Raum auch war. Für eine Besprechung war das Auf und Ab der Körper nicht geeignet.
»Und, wie fühlt man sich, wenn man zwei Geburtstage so einfach verschlafen hat?«, Linda lächelte und musterte Steve aufmerksam mit ihren blauen Augen. Sie saß in ihrem hautengen Neoprenanzug direkt rechts von ihm. Hastig verdrängte er das Bild ihrer Nacktheit, das sich tief in sein Inneres gegraben hatte. Steve schaute verstohlen auf die vollen Lippen ihres Mundes und fragte sich, wie es sich wohl anfühlen würde, sie zu küssen.
»Sag du es uns, Linda!«, versuchte er seine innere Erregung zu überspielen. »Frauen altern doch schneller!«
»Das war jetzt nicht nett!« Linda schmollte und ihr Mund ließ Steve denken, was so völlig ausgeschlossen schien. Ich will dich vögeln, ich muss dich einfach ficken! Dabei spannte sich sein Anzug erneut zwischen den Beinen. Zum Glück verdeckte der weiße runde Tisch, was in ihm vorging. Wenn ich nicht endlich in meinen Privatbereich komme und mir Einen runterhole, werde ich noch wahnsinnig. Er unterdrückte ein Stöhnen, aber Linda hatte als erfahrene Psychologin selbst das etwas stärkere Atmen wahrgenommen. Zumindest glaubte Steve, in ihrem Auge etwas entdeckt zu haben. Bevor sie oder Steve etwas sagen konnte, mischte sich Tom ein: »Können wir dann langsam zu unserer eigentlichen Mission kommen?« Nachdem er sich mit einem Blick vergewissert hatte, dass er die volle Aufmerksamkeit genoss, fasste er zusammen: »Bisher ist alles planmäßig verlaufen. In zwei Tagen, in 33 Stunden und 12 Minuten, um genau zu sein, werden wir die Umlaufbahn von Z-376 erreichen. Wir folgen dann exakt den Vorgaben des Planungsteams ...«
Steve hörte die Worte, aber seine Gedanken waren wo anders. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er Lindas Knie an seinem Oberschenkel gespürt. War das Absicht? Gut, Linda hatte einen Freund, aber den würde sie erst in drei Jahren wieder sehen. Verstohlen blickte er sie an. Mit ihrem hübschen Gesicht schien sie aufmerksam den Ausführungen des Kapitäns zu folgen, aber spielte da nicht ein feines Lächeln um ihre Lippen? Diese Lippen! Angenommen sie hatte ihn absichtlich gestreift. Wie könnte Steve das herausfinden? Sein Herz hämmerte wie wild, so, dass er sich sorgte, jeder im Raum würde es hören. Er musste es wagen. Was sollte schon passieren? 23 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt? Wen würde es stören? Langsam spreizte er seine Beine. Es müsste wie eine zufällige Berührung wirken, damit er sich noch aus der Affäre ziehen konnte. Oh, Entschuldigung. Das wollte ich nicht! Das könnte er immer noch sagen, wenn sie ihn verstört ansehen würde. Der runde Tisch hatte nur in der Mitte ein Bein. Wenn er mit seinem rechten Knie auf ein Hindernis stieß, dann konnte das nur Linda sein. Wieder sah er ihre nackte Gestalt vor sich, ihren breiten Hintern, die schlanke Taille. All das war nur wenige Zentimeter von ihm entfernt, zum Greifen nahe und doch so weit weg. Wie würde sie sich anfühlen? Steve zögerte, aber seine Erregung überdeckte alle Vernunft. Er merkte, dass nicht nur sein steifer Penis pochte, sondern seine Beine leicht zu zittern begannen. Und dann spürte er ihr weiches Bein an seinem, getrennt nur von der dünnen Haut der Neoprenanzüge. Der Augenblick erschien ihm wie eine Ewigkeit, eine süße Ewigkeit. Er traute sich nicht in ihre Richtung zu blicken, auch er heuchelte Aufmerksamkeit und hing scheinbar interessiert an den Lippen des Captains. Er spürte ihr Bein, den sanften Druck und so verharrte er. Hatte sie es nicht
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