Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
Vom Netzwerk:
verschwand. Er tat so, als schüttele er die Spannung aus seinen Fingern. »An diese Instrumente muss ich mich erst noch gewöhnen.«
    Er sah den Blutcarver an. Seine Finger nahmen augenblicklich die anmutige Stellung unterschwelliger Beeinflussung ein.
    Ke Daiv schien das nicht zu kümmern.
    »Sie sollten sich von mir nach Coruscant zurückbringen lassen«, sagte Anakin. »Ich könnte Ihnen den Tempel zeigen, in dem ich wohne.«
    Ke Daiv betrachtete ihn aus kleinen und irgendwie traurigen Augen, sein merkwürdig anziehendes Gesicht blieb nahezu undurchdringlich. »Es ist nicht unsere Bestimmung, uns anderen Clans anzuschließen.«
    »Nein, ich meine nur einen Besuch.«
    Anakin veränderte die Stellung seiner Hände zu einer milderen Form mentaler Manipulation und tastete nach Verbindungen in der Macht. Ein Jedi muss Mitgefühl und Verständnis für das besitzen, was er beherrschen will. Du und er, ihr seid gar nicht so verschieden.
    »Wir sind gar nicht so verschieden.«
    »Wir sind verschieden, Jedi. Du besitzt Ehre. Ich habe nur noch die Pflicht, einen Weg aus der Schande zu finden.«
    »Erzählen Sie mir davon«, bat Anakin. »Schließlich war ich früher ein Sklave.«
    »Du genießt die Wertschätzung der Jedi. Und jene, die mir befehlen, sagen, dass die Jedi eine Gefahr darstellen.«
    »Wir verteidigen uns nur. Wir machen keinen Ärger.«
    »Das ist die Sprache eines Kindes«, meinte Ke Daiv.
    »Sie sind auch noch jung.«
    Ke Daiv blickte auf seine Instrumentensektion. Eine von mehreren Anzeigen drehte sich vor ihm in sein Blickfeld. Er richtete sich in seinem Pilotenstuhl auf, in dem er nicht bequem sitzen konnte. »Wir werden von einem Raumschiff verfolgt. Es ist das Schiff, das dich hierher gebracht hat. Und. da ist noch eins. Flieg schneller!«
    Anakin sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an.
    Ke Daiv stieß seinen biegsamen Arm nach hinten und seine Lanze traf um ein Haar Jabithas Gesicht. Sie schrie auf.
    »Schneller. Zum Berg des Magisters«, beharrte der Blutcar-ver mit eisiger Ruhe.
    »Wir fliegen doch schon so schnell es geht!«, schrie Anakin. Er war weder ausreichend ausgebildet noch brachte er in diesem Moment die nötige Konzentration auf, um den Blutcar-ver zu irgendetwas zu zwingen. Also legte er die Hände wieder auf die Instrumente.
    Sofort kehrte das seltsame kleine Geschöpf zurück und füllte sein Blickfeld und seine Gedanken. Es hatte keinen Sinn, gegen die Frau anzukämpfen. Ihre Erscheinung war kristallklar, ihr Gesichtsausdruck, sofern er ihn angesichts der bunten Anordnung von Federn und Schnurrhaaren zu deuten vermochte, war streng und ihre großen, schrägen Augen zuckten in der Erwartung drohender Gefahr beständig hin und her.
    Jetzt erkannte Anakin sie. Es war Vergere.
    »Jedi«, sagte sie, »wer du auch sein magst, ich habe diese Nachricht in meinen Saatpartnern hinterlassen, in der Hoffnung, dass sie dich finden oder dass du auf sie stößt. Es bleibt nur noch wenig Zeit. Ich gehe mit den Besuchern fort, die hier einen Krieg begonnen und halb Zonama Sekot ausgelöscht haben. Das ist die einzige Möglichkeit, sie zu studieren, und der einzige Weg, einen größeren Krieg abzuwenden und diese Welt zu retten.«
    Anakin versuchte, gelassen zu bleiben. Die integrierten Saatpartner enthielten die vollständige Botschaft, von der Obi-Wan lediglich einen Ausschnitt empfangen hatte. Dass das Schiff ihm diese Botschaft jedoch ausgerechnet jetzt überspielte, während seiner Prüfung und während er besonders verwundbar war, kam ihm furchtbar unfair vor.
    Aber Fairness hatte in Anakins Leben noch nie eine große Rolle gespielt.
    »Die Bewohner von Zonama nennen diese Besucher die Far Outsiders. Sie unterscheiden sich von allen Lebewesen, die wir bisher kennen gelernt haben. Die Far Outsiders wissen nichts von der Macht. Und die Macht weiß nichts von ihnen. Und doch sind sie keine Maschinen, sie sind ohne jeden Zweifel lebendige Wesen, und sie könnten eine große Gefahr für uns alle darstellen. Sie sind fasziniert von mir, von meinen Fähigkeiten. Sie haben mich mitgenommen und dafür ihren Angriff abgebrochen und das System verlassen.
    Ich begleite sie, um hinter ihr Geheimnis zu kommen, und ich schwöre als Jedi, dass ich überleben und von meinen Entdek-kungen berichten werde. Doch davon abgesehen bringe ich sie von einem Planeten fort, den ich lieben gelernt habe. Wisse dies, Jedi...«
    Vergeres Gesicht schien vor Begeisterung zu glühen. »Es gibt hier ein großes Geheimnis, das du

Weitere Kostenlose Bücher