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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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womöglich zur rechten Zeit enthüllen wirst. Das Herz eines großen lebendigen Geschöpfes hat zu schlagen begonnen und ein großer Verstand ist sich seiner selbst bewusst geworden. Ich habe die Geburt eines erstaunlichen Wesens erlebt.«
    Vergere wandte sich ab und die Nachricht endete abrupt.
    Das war alles.
    »Was starrst du da an?«, wollte Ke Daiv wissen und klopfte mit seiner langen Lanze gegen die Kanzelwand über Anakins Sitz. Die Spitze hinterließ eine Wunde, die sich rasch wieder schloss und verheilte.
    Anakin fuhr auf. »Lassen Sie mich einfach fliegen, ja?«, sagte er und zog die Stirn kraus.
    Mit einem Mal erschien ihm das sekotanische Raumschiff, seine kindliche Begeisterung für alles Technische, sein Verdruss über die Wende, die sein Leben genommen hatte, einfach alles, was bislang für Anakin Skywalker gestanden hatte, unklar und unbedeutend.
    Vergere hatte vielleicht ihr Leben geopfert, damit ein anderer Jedi ihre Botschaft erhalten konnte.
    Anakin sah die Art seiner Prüfung klar vor sich. Er begriff, warum er wichtig war und weshalb er Ke Daiv und alle anderen, die ihn vernichten wollten, unbedingt besiegen musste.
    Womöglich ging es hier um nicht weniger als um das Überleben der Jedi.

Achtundvierzig

    Shappa stieg hoch in die Mesosphäre am Rand des Weltraums auf und trieb sein Schiff an, bis die Hülle unter der Hitze der Reibung zu glühen begann. Allmählich holten sie Anakins Raumer ein, der jetzt nur noch vierzig Kilometer vor und dreißig Kilometer unter ihnen flog. Die Luft hier oben war von einem tiefen Purpur und die Krümmung des Planeten war deutlich zu erkennen. Die vorderen Sichtluken hatten sich zum Schutz gegen die Übertragung der Rumpfhitze verengt, doch Obi-Wan konnte die endlose Wolkendecke unter ihnen sowie den Gipfel des Berges des Magisters am Horizont noch immer gut erkennen.
    Charza Kwinn lag mittlerweile tausend Kilometer hinter ihnen, und ernste Schwierigkeiten hatten sich an das Heck der Star Sea Flower geheftet.
    »Meine Leute werden sich nicht mehr viel länger zurückhalten und zu schießen beginnen«, meinte Shappa. »Ich frage mich, ob die wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie uns angreifen.«
    »Offensichtlich nicht«, gab Obi-Wan zurück. Er konnte sich keinen vernünftigen Grund für einen Angriff auf Zonama Sekot vorstellen. Anscheinend war während der Übergangszeit, bei der Eingliederung der Schiffe der Handelsföderation in die Streitkräfte der Republik, irgendetwas schief gegangen. Vielleicht hatten abtrünnige Elemente der Handelsföderation mit ihrer Führung gebrochen und waren auf eigene Faust losgezogen. Das würde die Anwesenheit von Droiden- Sternjägern erklären, nicht jedoch das, was sie taten.
    »Das sind Raumschiffe der Republik«, sagte Shappa und warf Obi-Wan einen Blick zu. »Minenleger, glaube ich.«
    Obi-Wan prüfte die Anzeigen von Shappas Sensoren. Es handelte sich tatsächlich um Luftminenleger und über ihnen, in einer Entfernung von zehntausend Kilometern, sah er leichte corellianische Kreuzer, die es nur in der Flotte der Republik gab.
    »Vergeben Sie mir«, fuhr Shappa fort, »aber wenn Sie die Republik repräsentieren.«
    »Ich weiß nichts von alledem«, antwortete Obi-Wan düster.
    »Das spielt kaum eine Rolle«, sagte Shappa. »Wir haben uns immer als außerhalb der Jurisdiktion der Republik, der Handelsföderation oder irgendeiner anderen Regierung stehend betrachtet. Unser Magister hat unsere Bedürfnisse schon frühzeitig erkannt, desgleichen der Magister vor ihm. Wir wussten stets, dass wir zu gegebener Zeit ein noch besseres Versteck würden finden müssen. Das ist der Wille des Potenzi-ums.«
    Wieder dieses Wort, ein diskreditiertes Konzept aus der Vergangenheit.
    »Wurde der erste Magister zum Jedi ausgebildet?«, fragte Obi-Wan.
    »Ja«, antwortete Shappa seltsam widerwillig.
    »Wie lautete sein richtiger Name?«
    »Sein Name ist den Bewohnern von Zonama heilig und darf nicht ausgesprochen werden«, erklärte Shappa.
    Obi-Wan versuchte sich an die obskuren Bruchstücke der Geschichte der Jedi-Ritter zu erinnern, die man ihn im Tempel gelehrt hatte. Das Potenzium hatte den Jedi vor etwa hundert Jahren eine Menge Ärger verursacht. Die Anhänger dieses Konzepts hatten geglaubt, dass die Macht einen unmöglich zum Bösen treiben könnte und dass das Universum von einem Feld reiner Güte durchdrungen sei, einer Lebensenergie, deren Anleitung notwendigerweise gut war. Das Potenzium, wie sie diese Energie nannten,

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