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Planet der Verräter

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Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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galt ihnen als Anfang und Ende aller Dinge, und die Verbindung, die ein Lebewesen damit einging, sollte durch keine Ausbildung oder Disziplin vermittelt oder verfälscht werden. Die Gefolgschaft des Potenziums beharrte darauf, dass die Jedi-Meister und die Hierarchie ihres Tempels die universelle Güte des Potenziums deshalb nicht anzunehmen vermochten, weil dies bedeutet hätte, dass sie nicht mehr gebraucht würden.
    Doch schließlich hatten die Jedi-Schüler, die sich von dieser Bewegung hatten einfangen lassen, dem Tempel den Rücken gekehrt oder waren hinausgewiesen worden, um sich anschließend in alle Winde zu zerstreuen. Soweit Obi-Wan sich erinnerte, war keiner der Anhänger dieses Glaubens der dunklen Seite der Macht erlegen - was für Historiker, die sich mit den Jedi befassten, einem Wunder gleichkam. Von Zeit zu Zeit wandten sich junge Jedi, die gerade ihre ersten Erfahrungen mit der Macht gemacht hatten, der Philosophie des Potenziums zu und mussten vorsichtig wieder auf den Pfad der wahren Geschichte der Jedi zurückgeführt und an die vielfältigen Gründe erinnert werden, die die Jedi begreifen ließen, dass die Dauer des Lebens bestimmte Grenzen und Fallstricke in Raum und Zeit kannte.
    Seit Tagen lag ihm nun schon ein Name auf der Zunge - der Name eines besonders herausragenden jungen Jedi-Schülers, der den Tempel freiwillig verlassen und seine Ausbildung abgebrochen hatte.
    »Hieß Ihr erster Magister vielleicht Leor Hai?«, fragte er Shappa.
    Shappa starrte mit zusammengebissenen Zähnen geradeaus duch die Sichtluke auf der Seite des Piloten. »Ich wusste, dass Sie früher oder später dahinter kommen würden«, erwiderte er dann.
    »Er war ein sehr begabter Schüler«, sagte Obi-Wan. »Er wurde sogar noch nach seinem Weggang hoch geachtet.«
    »Man hat in ihm einen Irrläufer und Schwachkopf gesehen«, widersprach Shappa.
    »Vielleicht einen Träumer, aber bestimmt keinen Schwachkopf.«
    »Nun, seine persönliche Voreingenommenheit gegen jedes politische System oder jede weltanschauliche Organisation, das alles hatte großen Anteil am Charakter der Besiedlung von Zonama.«
    »Er hat Auswanderer unter den Ferroanern angeworben?«, fragte Obi-Wan aufs Geratewohl.
    »So ist es. Meine Leute waren immer ein heiteres Volk, wir glaubten an Unabhängigkeit und an das elementare Gute. Wir kamen hierher, um zu entkommen und unsere Kinder im Stand neu gewonnener Freude aufzuziehen.«
    »Und als die Far Outsiders kamen.«
    ». gab es ein brutales Erwachen«, fuhr Shappa fort. »Doch der Erbe des ersten Magister bestand darauf, dass sie außerhalb des Potenziums existierten. Sie wussten nichts darüber, also mussten wir ihnen diese Lehre nahe bringen.«
    »Und wie hat er auf das Erscheinen von Vergere reagiert?«
    »Er ist ihr aus dem Weg gegangen. Um seines Vaters willen«, entgegnete Shappa. »Er hat ihr in keiner Weise geholfen.«
    »Aber er hat Waffen gebaut.«
    »Ja. Ihm war klar, dass viele das Potenzium missverstehen und versuchen könnten, uns wegen unserer Andersartigkeit zu vernichten.«
    »Was hat der ursprüngliche Magister gebaut?«
    »Er war derjenige, der mit dem Verkauf der Raumschiffe angefangen hat. Er hat uns gesagt, wir brauchten genug Geld, um riesige Hyperantriebskerne zu kaufen und um gewaltige Antriebsmaschinen zu importieren und zu studieren, die wir anschließend als noch mächtigere Maschinen für den eigenen Gebrauch von den Jentari nachbauen lassen sollten.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Um zu fliehen«, antwortete Shappa. Er straffte sich. »Und ich glaube, jetzt ist die Zeit gekommen.«
    »Aber er ist doch längst tot.«
    »Unsinn. Sie sind ihm doch selbst begegnet.«
    »Nein. Jetzt wird mir alles klar.«
    »Der Magister ist nicht tot!«, schrie Shappa und schüttelte die Faust vor Obi-Wans Gesicht. »Er schickt uns Anweisungen aus seinem Palast.«
    »Es kann gut sein, dass nicht einmal mehr der Palast existiert«, meinte Obi-Wan.
    »Ich will nichts davon hören!«, rief Shappa aufgebracht. »Ich werde Ihnen helfen, den Jungen zu befreien, aber dann. müssen Sie beide verschwinden!« Vollkommen aufgewühlt wandte er sich ab und studierte seine Anzeigen. »Vielleicht haben die Jedi Sie doch hierher geschickt, um uns im Innersten zu zerreißen. Und die Raumschiffe der Republik.«
    Der Himmel vor ihnen war plötzlich von winzigen Lichtpunkten übersät. Luftminen sanken durch die oberen Schichten der Atmosphäre und verteilten sich wie ein Schauer aus Orangenblüten über tausende

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