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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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einem alten Freund und Klassenkameraden, der Bescheid zu wissen scheint.«
    »Tarkin?«
    Sienar nickte und brachte seine überzeugendste, in Jahren der Gespräche mit Rüstungs- und Schiffsbauagenten und Flotteneinkäufern geschulte Stimme zum Einsatz: »Erforschen Sie Ihre Erinnerungen an Tarkin und widersprechen Sie mir, wenn Sie müssen.«
    Ke Daiv schloss die Augen, öffnete sie wieder und schwieg.
    »Unterhalten wir uns noch ein wenig«, sagte Sienar. »Lassen Sie uns herausfinden, ob es Pläne gibt, auf die wir uns einigen können.«
    Den größten Teil der Unterhaltung bestritt Sienar natürlich selbst.

Fünfundzwanzig

    Die schwere Tür aus Stein und Lamina öffnete sich wieder, so leise wie das kaum hörbare Wispern des Luftzugs, der über die offene Kammer dahinter kroch. Die Menge der Feiernden hatte sich an den Rand des großen Platzes zurückgezogen, nur Sheekla Farrs war in der Nähe der Tür stehen geblieben. Jetzt trat Gann neben sie.
    Gemeinsam spähten sie neugierig in die große, runde Kammer. Die Stachelbälle, die nun wieder die Wände bedeckten, waren ebenso stumm wie die Steinmauer, an die sie sich klammerten. Am Grund des gewölbten Bodens, ein kleines Stück unterhalb der schweren Tür, erhob sich ein etwa zwei Meter hoher Trümmerhaufen über den Steinboden.
    Ein Seufzen erhob sich aus der Menge.
    Farrs rief zwei Namen.
    Obi-Wan Kenobi kam als Erster wieder auf die Beine und tastete sich mit raschen Bewegungen ab. Drei Stachelbälle hielten sich an ihm fest, einer an jedem Arm und ein weiterer an seiner Brust. Ihr Griff war eisern, daher unternahm er, so sehr er es auch gewollt hätte, keinen Versuch, sie loszuwerden. Er sah sich zwischen den Haufen abgeworfener Stacheln und Schalen um, die auf dem Boden verstreut lagen, die Überreste der Furcht erregenden Kaskade, und erblickte einen Arm, der aus dem größten Haufen ragte. Er trat darauf zu, packte Anakins Hand und zog ihn aus dem Haufen heraus.
    Anakin war von Kopf bis Fuß von Stachelbällen übersät -zwölf an der Zahl. Sein Puls was kräftig, doch er hatte sich nach innen gewendet, um Sauerstoff zu sparen und den Schock zu vermeiden, der mit körperlichen Verletzungen einhergehen mochte. Seine Augen waren geschlossen.
    »Mächtiger Himmel!«, schrie Farrs auf. »Ist er in Ordnung?
    Wir haben noch nie.«
    Gann lief die Schräge bis zum Grund der Schüssel hinunter und half Obi-Wan, den beladenen, sperrigen Jungen durch die Tür zu tragen. Draußen legten sie ihn auf ein Kissen, das zwei junge Helferinnen gebracht hatten. Alle achteten sorgfältig darauf, die Saatpartner nicht zu lösen. Als die Versammlung die beiden Kunden sah, stieß sie kollektiv den Atem aus. Einige Zuschauer murmelten kurze Wortfolgen wie im Gebet.
    »Groß ist das Potenzium. Groß das Leben von Sekot.«
    »Allen, die dienen, wird gedient. Und alle gehen ein in das Potenzium.«
    Obi-Wan beherrschte seinen Zorn und seine Betroffenheit eisern, um nicht sein Lichtschwert zu zücken und ein paar äußerst unangenehme Fragen zu stellen. »Haben Sie gewusst, dass dies hier geschehen würde?«, fragte er Sheekla Farrs durch zusammengebissene Zähne.
    Auf ihren Zügen lag Entsetzen. »Nein! Ist er am Leben?«
    »Er lebt. Ernähren die sich irgendwie von uns?« Er streckte eine Hand aus, um den Stachelball an seiner Brust zu berühren. Das Ding hatte einen seiner Stacheln durch seine Gewänder gebohrt, um an die Haut darunter heranzukommen, doch er fühlte dort keine Wunde, nur ein unangenehmes Haften.
    »Nein«, antwortete Gann und ging neben Anakin in die Knie. »Sie saugen Ihnen nicht das Blut aus. So viele! Die meisten Partner, die wir jemals an einem Kunden gesehen haben.«
    »Drei sind normal«, fiel ihm Farrs ins Wort und beendete den Satz für ihn. »Sie haben die normale Anzahl. Ihr Schüler aber muss ein außergewöhnlicher junger Mann sein!«
    »Wieso haben sie das nur getan?«, wunderte sich Gann.
    Anakins Lider flatterten, dann schlug der Junge die Augen auf und blickte aus den Tiefen vollkommener Gelassenheit zu Obi-Wan auf. Irgendwie hatte er diese innere Ruhe auch noch angesichts höchster Gefahr bewahrt.
    »Du bist nicht verletzt«, versicherte Obi-Wan ihm. »Sie klammern sich an dich, tun dir aber nichts.«
    »Ich weiß«, sagte Anakin. »Sie sind freundlich. So viele von ihnen wollten sich mit uns verbinden... alle auf einmal!«
    Obi-Wan wandte sich an Farrs. »Sie verschweigen uns etwas.« Gann sah mit einem Mal schuldbewusst aus, doch Farrs

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