Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
Vom Netzwerk:
schüttelte nur den Kopf und wies die Helferinnen an, den Jungen in den Nachsorgeraum zu bringen. Die beiden Mädchen, die nur wenig älter waren als Anakin, halfen ihm auf die Beine und vermieden es, die Stachelbälle zu berühren. Dann schritt die kleine Gruppe auf eine schmale Tür nahe einer Ecke zu. Anakin schenkte den Mädchen ein schüchternes Grinsen.
    Die Menge folgte ihnen wie ein Mann mit den Blicken, bis sie durch die Tür getreten waren.
    Die Steinwände des niedrigen kleineren Raums jenseits der Tür besaßen nur eine Öffnung, ein kleines Fenster, durch das ein Ausschnitt des Himmels sowie das Grün und Purpurrot der Vegetation draußen zu erkennen war.
    »Ich muss etwas überprüfen.«, murmelte Farrs. Sie führte die anderen zu einem niedrigen Tisch, dessen Fläche von einer großen Lampe erhellt war.
    Dann nahmen Farrs und Gann Instrumente aus Messing und Stahl aus einem Hängeschrank - zunächst maßen sie Anakins Stachelbälle, dann drückten sie die klammernden Stacheln so lange zusammen, bis sie ihren Griff unter leisen Seufzern gelöst hatten. Die Stachelbälle wurden darauf einzeln in Lamina-Kästen gelegt, die die Helferinnen mit Kreisen kennzeichneten. Danach entfernten sie auch Obi-Wans Saatpartner und legten sie in Kästen, die mit einem Viereck markiert wurden.
    »Es wird ein Schiff geben. Ein ganz besonderes und außerordentliches Schiff, denke ich«, murmelte Farrs, während sie die Messergebnisse mit einer Skala auf einer Schriftrolle verglich, die an einem Ende des Tisches angebracht war. Einen Moment lang beriet sie sich flüsternd mit Gann.
    »Drei dieser Saatpartner haben zuvor schon einmal einen Kunden gewählt«, erklärte Farrs, als das Getuschel beendet war. »Einer hat dieses Mal Sie ausgesucht, Obi-Wan. Zwei haben dich gewählt, Anakin!«
    »Wem haben sie vorher gehört?«, erkundigte sich Obi-Wan.
    »Wir geben die Namen unserer Kunden nicht preis«, antwortete Gann.
    »Das ist richtig«, bestätigte Farrs. »Wir wollten niemanden täuschen, aber.«
    »Dieser Kunde war nicht lange genug bei uns, um ein Schiff wachsen zu lassen«, sagte Gann und wechselte erneut einen Blick mit Farrs. »Die Saatpartner sind daraufhin in das Poten-zium zurückgekehrt.«
    »Entschuldigen Sie uns«, bat Sheekla Farrs. »Wir müssen uns noch einmal unter vier Augen beraten. Bitte, ruhen Sie sich aus, entspannen Sie sich. Die Helferinnen werden Ihnen Essen und Getränke bringen.«
    »Alles klar«, erwiderte Anakin. Er hob die Arme und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Der Junge grinste wieder, diesmal sogar noch breiter, während Farrs und Gann durch die schmale Tür verschwanden. Die Mädchen traten mit feierlichen Gesichtern zurück.
    »Wie ich sehe, amüsierst du dich«, sagte Obi-Wan.
    »Ich bin froh, dass ich noch am Leben bin«, erklärte Anakin. »Und ich habe mehr als Ihr«, fügte er hinzu. »Sogar mehr als Vergere!«
    Obi-Wan drückte Anakin einen Finger auf die Lippen. Genug von Vergere! »Wir wissen nicht, ob sie dieser andere Kunde war.«
    »Sie muss es aber gewesen sein!«, beharrte Anakin. »Wer denn sonst?«
    Obi-Wan ließ ihm das durchgehen. Er vermutete ohnehin, dass der Junge Recht hatte. »Wie auch immer. Woher wissen wir denn, dass mehr besser ist?«, fragte er mahnend.
    »Das ist doch immer so«, antwortete Anakin.
    Sie aßen und tranken in der kalten Stille des Raums: dünne braune Kuchen, die auf Tellern aus Steingut serviert wurden, und kühles Wasser aus feuchten Keramikkrügen.
    Die Becher bestanden aus grün und rot gestreiften Lamina und das Wasser schmeckte rein und ein wenig süß. Anakin schien glücklich, überschwänglich glücklich sogar. Er betrachtete Obi-Wan, als rechnete er damit, dass sein Meister diese Seifenblase im nächsten Moment zum Platzen bringen würde.
    Doch Obi-Wan behielt seine Meinung darüber, wie gut sie es getroffen und ob sie bereits Fortschritte gemacht hatten, zurzeit noch für sich.
    Zehn Minuten später kam Gann allein zurück. Anakin machte ein langes Gesicht, als er die verdrießliche Miene des Älteren sah.
    »Es gibt ein Problem«, teilte Gann ihnen mit. »Der Magister glaubt, wir sollten erst mit der Konstruktion und mit dem Schmieden anfangen, wenn er sich mit euch beiden getroffen hat.«
    »Ist das gut oder schlecht?«, wollte Anakin wissen. »Können wir ein Schiff machen?«
    »Ich weiß es nicht«, entgegnete Gann. »Er trifft sich nur selten persönlich mit jemandem.«
    »Wann wird er kommen?«, fragte Obi-Wan.
    »Ihr

Weitere Kostenlose Bücher