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Planet der Verräter

Planet der Verräter

Titel: Planet der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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befand sich dort auch der Turbolift, den Obi-Wan nehmen musste, um Anakin zu finden.

    Der nächste Sturzflug war verschoben worden, bis die Aufpasser sicher sein konnten, dass der Wächterdroide der Grube zur nächst tieferen Ebene vorgedrungen war. Der Tunnelmeister war außer sich über die Verzögerung. Die Luft war von seinem widerwärtigen Körpergeruch erfüllt.
    Anakin besann sich auf seine Padawan-Disziplin und versuchte den Gestank zu ignorieren und sich weiter auf die Zwischenräume zwischen den Schilden zu konzentrieren. Sie konnten jeden Moment springen, und er musste über die Luftströmungen Bescheid wissen und die Startmuster der Müllbehälter im Auge behalten, die noch immer in einer endlosen Prozession durch die Öffnungen der Beschleuniger aufstiegen und ins Weltall sausten.
    Der Blutcarver war keine Hilfe. Seine Verärgerung über die Verzögerung fand offenbar ein Ventil, indem er den menschlichen Jungen an seiner Seite verhöhnte, und Anakin würde sich bald irgendwie verteidigen müssen, um zu beweisen, dass er nicht bloß zur Dekoration hier war.
    »Ich kann den Geruch von Sklaven nicht ausstehen«, sagte der Blutcarver.
    »Ich wünschte, Sie würden aufhören, das zu sagen«, erwiderte Anakin. Der einzige Gegenstand in seinem Besitz, der einer Waffe nahe kam, war der kleine Schweißer - ziemlich kläglich unter diesen Umständen. Und der Blutcarver war um viele Dutzend Kilos schwerer als er.
    »Ich weigere mich, gegen eine niedere Lebensform anzutreten. Gegen einen Sklaven. Damit bringe ich Schande über mein Volk und über mich selbst.«
    »Wieso glauben Sie, dass ich ein Sklave bin?«, fragte Anakin so sanftmütig wie es ihm möglich war, ohne noch verletzlicher zu erscheinen.
    Die Nasenlappen des Blutcarvers zogen sich zusammen und bildeten vor seinem Gesicht eine eindrucksvolle Klinge aus Fleisch. »Du hast deine Flügel von einem verletzten Lemmer gekauft. Ich erkenne sie wieder. Oder jemand hat sie für dich gekauft. ein Schwarzhändler, würde ich sagen, der dich in das Rennen geschmuggelt hat, um jemand anders gut aussehen zu lassen.«
    »Sie vielleicht?«, versetzte Anakin und bereute seine Leichtfertigkeit sofort.
    Der Blutcarver schwang einen zusammengeklappten Flügel herum, und Anakin duckte sich gerade noch rechtzeitig. Der Windstoß ließ seine Haare flattern. Obwohl er die Flügel auf dem Rücken trug, nahm er sofort eine Verteidigungshaltung ein, so wie Obi-Wan es ihn gelehrt hatte, und bereitete sich auf den nächsten Angriff vor.
    Plötzlich wurde der unangenehme Geruch noch stärker. Anakin konnte das Naplousean unmittelbar hinter sich riechen. »Ein Zweikampf vor dem Rennen? Vielleicht brauchen wir hier eine Holokamera, um unsere treuen Fans zu unterhalten?«
    Der Blutcarver gab sich auf der Stelle den Anschein vollkommener Unschuld, seine Nasenflügel klappten zurück und seine Miene verriet lediglich leise Überraschung.

    Der lange, gewundene Korridor, der um die Grube herumlief, war voll gestopft mit alten Maschinenteilen, rostige und verdreckte klotzige Gebilde, die hier vor Jahrhunderten von lange verstorbenen Wartungsmannschaften gelagert worden waren: alte Startkufen, leere Müllbehälter, groß genug, um darin stehen zu können, sowie angelaufene Plaststahl-Schienen, die den Behältern einst den Weg zu den Verladeröhren gewiesen hatten.
    In all dem Durcheinander stieß Obi-Wan auf einen schwunghaften Handel mit Renndevotionalien.
    »Der Flug startet in Kürze!«, kreischte ein kleines Bündel Mensch, das sogar noch jünger war als Anakin. Der Junge stammte offensichtlich von einem Planeten mit hoher Schwerkraft; er war stark, stämmig, furchtlos und geradezu unglaublich schmutzig. »Irgendwelche Einsätze für den Rennwart? Die Wetten stehen fünfzig zu eins! Gehen Sie als reicher Mann heim!«
    »Ich suche nach einem kleinen menschlichen Rennflieger«, sagte Obi-Wan und beugte sich zu dem Jungen hinunter. »Dunkelblonde, kurz geschnittene Haare, schlank, älter als du.«
    »Setzen Sie auf ihn?«, fragte der stämmige Junge und legte nachdenklich die Stirn in Falten. Das Leben dieses Kindes wurde ausschließlich vom Geld beherrscht.
    Was für eine Perversion, dachte Obi-Wan. Aber nicht mal Qui-Gon könnte alle Kinder retten.
    »Ich werde setzen, ja, aber zuerst will ich ihn mir mal ansehen«, erklärte Obi-Wan. Er bewegte ein wenig die Hand. Wie ein Zauberer. »Um seine Qualifikationen zu prüfen.«
    Der stämmige Junge beobachtete die Hand, doch es erschien

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